Joachim Lothar Carstens

deutscher Jurist und Lübecker Bürgermeister

Joachim Lothar Carstens (* 20. Januar 1655 in Lübeck; † 15. Oktober 1727 ebenda) war ein deutscher Bürgermeister der Hansestadt Lübeck.

Joachim Lothar Carstens war Sohn des Lübecker Ratsherrn Joachim Friedrich Carstens. Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Rostock,[1] Königsberg und Frankfurt/Oder. Nach einer Grand Tour nach Italien 1691 wurde er 1694 Ratssekretär in Lübeck und 1701 Protonotar. 1715 wurde er in den Rat der Stadt erwählt und 1722 deren Bürgermeister. Er war weiter Vorsteher der St.-Petri-Kirche. Sein Wappen befand sich am Prospekt der 1725 renovierten Orgel dieser Kirche. Er wurde in der Lübecker Marienkirche beerdigt. Der Rektor des Katharineums Johann Henrich von Seelen hielt ihm die Leichenrede. Im Jahr nach seinem Tod wurde sein jüngerer Bruder, der Kaufmann Nikolaus Carstens in den Rat gewählt.

Er bewohnte das Haus Johannisstraße 20.

Zu seiner Hochzeit mit Anna Catharina Leopold 1695 komponierte Dietrich Buxtehude die Hochzeitskantate Trionfo festivo (BuxWV 117).[2]

Literatur

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  • Johann Henrich von Seelen: Exequias tristes funeri ... domini Joachimi Lotharii Carstens ... consulis ... indicit ... Jo. Henr. a Seelen ... Rect., Lübeck 1727
Digitalisat, Bayerische Staatsbibliothek
  • Georg Wilhelm Dittmer: Genealogische und biographische Nachrichten über Lübeckische Familien aus älterer Zeit, Lübeck 1859, S. 22
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 842
  • Friedrich Bruns: Die Lübecker Syndiker und Ratsschreiber bis zur Verfassungsänderung von 1851 in: ZVLGA Band 29 (1938), S. 155/156

Einzelnachweise

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  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  2. Kerala J. Snyder: Dieterich Buxtehude: Organist in Lübeck. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage (revised edition): University of Rochester Press, Rochester N.Y. 2007, ISBN 978-1-58046-253-2, S. XXIV; Digitalisat einer Abschrift des 19. Jahrhunderts in der Stadtbibliothek (Lübeck)