Johann Daniel Mottet

Schweizer Maler

Johann Daniel Mottet (* 1754 in Murten[1]; † 20. August 1822[1] in Bern) war ein Schweizer Maler des Klassizismus.

Alette Rosina Sophie von Wattenwyl geb. von Frisching, Porträt von Johann Daniel Mottet (1816)

Mottet stammte aus der Murtner Ratsherrenfamilie Mottet[2]. Er studierte Theologie und widmete sich ab 1781 der Malerei.[1] Er war ein Schüler von Johann Melchior Wyrsch.[1] Mottet arbeitete in Strassburg und mehreren Schweizer Städten.[1] Für das Jahr 1785 ist ein Aufenthalt in Luzern nachweisbar, 1787 weilte er in Bern, wo er sich 1794 niederliess und bis zu seinem Tod wirkte.[1]

Das bisher früheste bekannte Werk ist das 1788 entstandene Bildnis des Malerkollegen Jakob Samuel Maurer (1745–1828).[3] Johann Daniel Mottet malte hauptsächlich Porträts von Angehörigen des bernischen Patriziats, daneben sind in Bern zwei Bildnisse von Personen des europäischen Hochadels entstanden: das Bildnis der Prinzessin Juliane von Sachsen-Coburg-Saalfeld[4] und dasjenige ihres Neffen, dem Prinzen Carl Emich von Leiningen (Halbbruder der Königin Victoria).[5] Johann Daniel Mottet gehörte zu einer Gruppe von Malern, die nach 1800 in Serie verkleinerte Kopien des Schultheissen-Porträts von Niklaus Friedrich von Steiger herstellten.[6] Er signierte Mottet, JDMottét[7], JMottét[8], Mottét oder Motté[9].

Mottets Werke befinden sich u. a. in der Sammlung des Bernischen Historischen Museums, der Stiftung Schloss Jegenstorf, der Kunstsammlung der britischen Königsfamilie und in Privatbesitz. In der Porträtdokumentation der Burgerbibliothek Bern sind 119 Werke Mottets aus dem Zeitraum 1788 bis 1822 verzeichnet.[10]

Literatur

Bearbeiten
  • Jean-Claude Genoud: 100 ans de miniatures Suisses 1780—1880. livre publié parallèlement à une exposition du Musée Historique de Lausanne du 17 septembre 1999 au 27 février 2000. Hrsg.: Musée historique de Lausanne. Lausanne 1999.
  • Wolfgang Friedrich von Mülinen: Von ältern bernischen Portraits und Portraitisten. Ein Versuch. In: Heinrich Türler (Hrsg.): Neues Berner Taschenbuch auf das Jahr 1916. Bern 1916, S. 23–82. doi:10.5169/seals-128949
  • Markus F. Rubli: Ein murtner Haushalt im ausgehenden 18. Jahrhundert. Die Geltstagmasse des Bürgermeisters David Ludwig Mottet. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde. Band 43, 1981, S. 17–40, doi:10.5169/seals-246160.
  • Kurt von Steiger: Die Bildnisse des Schultheissen Niklaus Friedrich von Steiger (1729–1799). In: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums. Band 41–42, 1961–1962, S. 141–161, doi:10.5169/seals-1043567.
  • Hans-Peter Trenschel: Die Bildnisse im Bernischen Historischen Museum. Zuwachs 1955–1966. Bern 1968, S. 168.
  • Hugo Wagner (unter Mitarbeit von Robert L. Wyss), Die Bildnisse im Bernischen Historischen Museum, Bern 1957.
  • Zwischen Entsetzen und Frohlocken. Vom Ancien Régime zum Bundesstaat 1798–1848. Ein Museum vermittelt Zeugen und Überreste dieser bewegten Zeit, Bernisches Historisches Museum (Ausstellungskatalog), Zürich 1998, S. 22.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e f Trenschel: Die Bildnisse im Bernischen Historischen Museum. 1968, S. 168.
  2. Rubli 1981, S. 18.
  3. Porträtdok. 7457 Porträt: Maurer, Jakob Samuel (1745-1828), 1788 im Katalog der Burgerbibliothek Bern
  4. Matthias Memmel: Juliane von Sachsen-Coburg-Saalfeld – die russische Großfürstin aus Coburg. 2021 (bayern.de [abgerufen am 26. Dezember 2022]).
  5. Carl Emich, Prince of Leiningen (1804-1856)
  6. Zwischen Entsetzen und Frohlocken 1998, S. 67; siehe commons:File:Johann Daniel Mottet - Bildnis Niklaus Friedrich von Steiger.jpg
  7. Wagner 1957, S. 185.
  8. Wagner 1957, S. 185.
  9. Porträtdok. 8702 Porträt: Sprüngli, Anna (1760-1833), 1800- im Katalog der Burgerbibliothek Bern
  10. Deskriptor Johann Daniel Mottet im Katalog der Burgerbibliothek Bern.
Bearbeiten
Commons: Johann Daniel Mottet – Sammlung von Bildern