Johann Diecmann
Johann Diecmann (* 30. Juni 1647 in Stade; † 4. Juli 1720 ebenda) war ein deutscher Pädagoge und lutherischer Theologe.
Leben
BearbeitenDer Sohn des Pastors Jacob Diecmann und seiner Frau Katharina (geb. Hinze) studierte an den Universitäten Gießen, Jena und Wittenberg. Nachdem er am 28. April 1671 den akademischen Grad eines Magisters erworben hatte, wurde er 1674 Rektor des Gymnasiums in Stade und am 14. Februar 1683 Generalsuperintendent des Herzogtums Bremen und Verden. In dieser Funktion war er auch geistliches Mitglied des Konsistoriums in Stade.
Daraufhin promovierte er an der Universität Kiel zum Doktor der Theologie. In Stade erlebte er 1676 die Belagerung durch lüneburgsche und münstersche Truppen und floh vor den Dänen im Großen Nordischen Krieg 1712 nach Bremen. Bis 1715 war er ohne Amt, wurde jedoch von der hannoverischen Regierung wieder in seinem Amt als Generalsuperintendent bestätigt.
Streng antikatholisch, entwickelte er Sympathien für die reformierte Kirche und wurde deswegen als Kryptocalvinist angegriffen. Den neuen Bestrebungen seiner Zeit war er aufgeschlossen, so dass man ihn als Pietist diffamierte. Er war auch als Orientalist aktiv und gilt als Wegbereiter der deutschen Philologie.
Werkauswahl
Bearbeiten- Specimen Glossarii Msti. Latino Theotisci, quod Rhabano Mauro etc. Inscribitur, illustrati. Stade 1721.
- De naturalisimo. Kiel 1683, Leipzig 1684.
- De naturalismo tum aliorum, tum maxime Bodini …. Jena 1700.
- Der Durch den Glauben zum Kriegen und Siegen gestärckte König. Stade 1701. (Digitalisat)
- Historia naturalisimi de Adam Tibbechovius.
- Inquisitio in genuios naturales vocis Kirche, qua eos non in Graecia send Germania constituendos esse probatur. Stade 1718.
Literatur
Bearbeiten- Karl Ernst Hermann Krause: Diecmann, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 118 f.
- Hans Wohltmann: Diecmann, Johann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 636 f. (Digitalisat).
- Diecmann, Joan. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 7, Leipzig 1734, Sp. 817.
- Rudolf Steinmetz: D. Johann Diecmann, 1683 bis 1720. In: ders.: Die Generalsuperintendenten in den Herzogtümern Bremen-Verden. Bacheratz, Stade 1907, S. 45–60; Textarchiv – Internet Archive.
Weblinks
Bearbeiten- Werke von und über Johann Diecmann in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Druckschriften von und über Johann Diecmann im VD 17.
Personendaten | |
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NAME | Diecmann, Johann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pädagoge und lutherischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1647 |
GEBURTSORT | Stade |
STERBEDATUM | 4. Juli 1720 |
STERBEORT | Stade |