Johann Falk

deutscher Politiker (Zentrum), Verlagsgründer

Johann Baptist Falk (in amtlichen Dokumenten Johann Falk III.)[1] (* 13. September 1825 in Mainz; † 5. Januar 1905 ebenda) war ein deutscher Politiker, Publizist und hessischer Landtagsabgeordneter der Zentrumspartei.

Johann Falk

Leben und Wirken

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Johann Falk wurde als Sohn des Metzgermeisters Johann Baptist Falk II. und dessen Gattin Anna geb. Kessler in Mainz geboren. Auch er erlernte den Metzgerberuf und betätigte sich aktiv im katholischen Kultur- und Vereinsleben der Stadt. 1848 wurde er Mitglied im örtlichen Piusverein, als dessen Delegierter er 1849 den 2. Deutschen Katholikentag in Breslau besuchte. Sowohl dort als auch auf den nachfolgenden Katholikentagen und sonstigen katholischen Großveranstaltungen betätigte sich Johann Falk als Redner. 1861 initiierte der Handwerker in Mainz den Bau eines Gesellenhauses und stiftete dafür eine größere Summe. 1863 rief er gemäß dem Beschluss des Aachener Katholikentags vom Vorjahr den Katholikenverein (auch Katholisches Kasino) der Stadt ins Leben und sorgte 1864 für den Ankauf eines großen Vereinshauses mit Versammlungssaal. Gleichzeitig gründete er mit dem Publizisten Franz Sausen (1810–1866) einen (noch existierenden) katholischen Verlag, den Falk 1873 übernahm und seinen Metzgerberuf deshalb aufgab.[2] Das Unternehmen firmiert heute unter Johann Falk III. Söhne GmbH.

1875 wählte man Johann Falk für den Wahlbezirk Rheinhessen 8/Ober-Olm (22. und 23. Wahlperiode) bzw. Wahlbezirk der Stadt Mainz (24. und 25. Wahlperiode) als Zentrumsabgeordneten in die Zweite Kammer des Hessischen Landtags, dem er bis 1885 angehörte.[3] Sein Nachfolger im Landtag wurde Franz Jöst (SPD).

Beim Deutschen Katholikentag in Konstanz 1880 fungierte er als Vizepräsident. In der Mainzer Neustadt stiftete Johann Falk 1885 mit einer Summe von 60.000 Gulden ein Franziskanerinnen-Kloster, woraus das heutige Seniorenstift St. Bilhildis entstand. Papst Pius IX. zeichnete den Mainzer mit dem Ritterkreuz des päpstlichen Gregoriusordens aus.

Falk war verheiratet mit Antonie Maria Kirstein aus Mainz, sie hatten mehrere Kinder, darunter Jean Falk. Der ehemalige Bonner Oberbürgermeister Johannes Nepomuk Maria Falk (1882–1964) war ihr Enkel.

Literatur

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  • Das katholische Deutschland repräsentirt durch seine Wortführer. Porträts hervorragender Katholiken in Lichtdruck ausgeführt mit kurzen Character- und Lebensbeschreibungen. Leo Woerl, Würzburg November 1876.
  • Heike Kornfeld: Die Entwicklung des Druckgewerbes in Mainz. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1816–1914) (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz. Bd. 31). Stadtarchiv Mainz, Mainz 1999, ISBN 3-924708-22-3 (Zugleich: Mainz, Universität, Dissertation, 1996), Ausschnitte.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 125.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 208.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 98, Ausschnitte.
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Einzelnachweise

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  1. vergleiche hierzu die Verordnung, die Bezeichnung gleichnamiger Ortsbürger betreffend
  2. Otto Schmid: Sausen, Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 420 f.
  3. Karl Bachem: Vorgeschichte, Geschichte und Politik der deutschen Zentrumspartei. Band 4: Der Abbau des Kulturkampfes 1880–1887. J. P. Bachem, Köln 1928, S. 429, (Neudruck. Scientia Verlag, Aalen 1967), Ausschnitte.