Johann Georg Rohr

Glockengießer in Heilbronn

Johann Georg Rohr (* 9. März 1666 in Colmar; † 20. April 1722 in Heilbronn[1]) war Glockengießer in Heilbronn.

Rohr war der Sohn eines Rotgießers und kam nach seiner Wanderschaft nach Heilbronn, wo er Pächter der Gießhütte wurde und am 9. August 1698 das Bürgerrecht erhielt. Seine Glocken waren zumeist für die nähere Umgebung bestimmt. Glocken von ihm befinden sich u. a. in den Kirchen in Neckargartach, Kirchhausen, Böckingen und Brackenheim, außerdem im Heilbronner Deutschordensmünster St. Peter und Paul, im Schloss Schaubeck und auf der Burg Lichtenberg.

Für das Geläut der Bartholomäuskirche in Ilsfeld lieferte er 1704 eine Glocke, die das bisherige Zweiergeläut ergänzte.[2]

Eine Glocke der ehemaligen Kapelle in Uttenhofen trug die Inschrift:[3]

In Gottes Namen / Gos mich Johann / Georg Rohr in Heilbronn / 1710

Als Glockengießer in Heilbronn folgte ihm sein Johann Daniel Rohr nach, der vermutlich sein Sohn war.[4]

Literatur

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  • Rohr, Joh. Georg (aus Colmar) u. Joh. Daniel. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 525 (biblos.pk.edu.pl).
  • Klaus Hammer, Norbert Jung: Zum 300. Geburtstag einer Schlagglocke: Der Gießer Johann Georg Rohr und seine Glocken. Helene-Lange-Realschule Heilbronn, Heilbronn 2004, ISBN 3-934096-15-8.
  • Hans Dietl: Die Glocken vom Lichtenberg. In: Geschichtsblätter aus dem Bottwartal. 9, 2004, S. 93–95.
  • Theodor Schön: Die Glockengießerkunst in den Reichsstädten Biberach, Hall, Heilbronn, Ravensburg, Reutlingen und Rottweil. In: Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins. Nr. 20, 1902, S. 55–58, hier S. 56. (uni-heidelberg.de).
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Einzelnachweise

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  1. Geburts- und Sterbedatum nach Stadtarchiv Heilbronn, Geburts- und Sterbeort nach Dietl (2004), der als Sterbedatum jedoch abweichend „Oktober 1722“ angibt.
  2. Gustav Döttling: Alte Glocken zerschellen am Boden. In: Heilbronner Stimme. 11. April 2007 (stimme.de).
  3. Eugen Gradmann (Hrsg.): Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg: Oberämter Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gerabronn, Gmünd, Hall. Stuttgart, Esslingen 1907, S. 721, Nachträge, doi:10.11588/diglit.19989 (uni-heidelberg.de).
  4. Theodor Schön: Die Glockengießerkunst in den Reichsstädten Biberach, Hall, Heilbronn, Ravensburg, Reutlingen und Rottweil. In: Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins. Nr. 20, 1902, S. 55–58, hier S. 56. (uni-heidelberg.de) „Ein Sohn dieses Joh. Georg Rohr wird wohl Joh. Daniel Rohr sein“.