Johannes Ortner (Rennfahrer)

österreichischer Autorennfahrer

Johannes Ortner (* 1935) ist ein ehemaliger österreichischer Autorennfahrer und Unternehmer.

Abarth 3000 SP, Einsatzwagen von Johannes Ortner 1969
Der zweitürige Alfa Romeo Alfasud war die Basis für die Alfasud-Cup-Tourenwagen

Karriere als Rennfahrer

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Der in Kärnten geborene Johannes Ortner begann in den späten 1950er-Jahren mit dem Motorsport. Er startete bei Bergrennen und fuhr nationale Rallyes. Bekannt wurde er durch seine Einsätze bei der Alpenfahrt und seine Erfolge als Werksfahrer bei Abarth. Bei der seit 1910 mit Unterbrechungen über mehrere Alpenpässe gefahrenen österreichischen Rallye war er 1958 zum ersten Mal am Start[1]. Nach einem zweiten Gesamtrang 1961[2] siegte er 1962 auf dem hubraumkleinen Steyr-Puch 500[3]. Zu den Einzelsiegen kam 1960 der österreichische Staatsmeistertitel.

1966 engagierte Carlo Abarth Ortner und holte ihn zu seinem Werksteam nach Turin. In den folgenden Jahren wurde er zum Stammfahrer bei Abarth, der auch die besondere Unterstützung des Teambesitzers genoss. Als Gegenleistung lieferte Ortner Erfolge ab. Er fuhr die Abarth-Rennwagen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und wurde 1967 Dritter beim 500-km-Rennen auf dem Nürburgring. Dieses Ergebnis erreichte er auch beim 500-km-Rennen von Mugello, gemeinsam mit Gijs van Lennep auf einem Abarth 2000S. Dieses Rennen zählte 1969 zur Italienischen Sportwagen-Meisterschaft[4]. Am erfolgreichsten war Ortner in der Europa-Bergmeisterschaft. 1970 und 1971 wurde er Europameister bei den Sportwagen.

Als Carlo Abarth mit dem Ablauf der Rennsaison 1971 sein Unternehmen an Fiat und den Rennstall an Osella verkauft hatte, zog sich Ortner vom Rennsport zurück.

Alfasud-Cup

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Johannes Ortner war 1975 der Initiator der Trofeo Alfasud, eines österreichischen Markenpokals mit seriennahen Tourenwagen auf Basis des Alfa Romeo Alfasud. Aus der Trofeo wurde bereits 1976 der Alfasud-Cup in Österreich und Italien. Der Cup wurde in der Folge zu einem der beliebtesten Markenpokale Europas, der das Sprungbrett vieler Fahrer für eine Motorsportkarriere wurde. Unter anderen starteten die späteren Formel-1-Piloten Gerhard Berger und Karl Wendlinger ihre Karrieren im Alfasud-Cup. Alle Cup-Fahrzeuge wurden in den Werkstätten des Autohauses Ortner in Villach aufgebaut[5].

Unternehmer

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Johannes Ortner gründete 1964 in Villach eine Autowerkstatt. Mit zwei Mitarbeitern führte er das Unternehmen als Vertragspartner von Steyr-Puch. Der Betrieb wuchs stetig. Es kamen Betriebsstätten in Klagenfurt und mit Peugeot, Bultaco, den Marken der Fiat-Gruppe (Fiat, Lancia, Alfa Romeo und Jeep) und Hyundai neue Vertriebspartner hinzu. Ab 1986 wurden auch Motorboote verkauft.

Statistik

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Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1962 Johannes Ortner Steyr-Puch 500 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigte Staaten  SEB Italien  MAI Italien  TAR Deutschland  BER Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Frankreich  TAV Italien  CCA Vereinigtes Konigreich  RTT Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI Frankreich  PAR
33
1963 Steyr-Puch Steyr-Puch 650 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Belgien  SPA Italien  MAI Deutschland  NÜR Italien  CON Deutschland  ROS Frankreich  LEM Italien  MON Deutschland  WIS Frankreich  TAV Deutschland  FRE Italien  CCE Vereinigtes Konigreich  RTT Schweiz  OVI Deutschland  NÜR Italien  MON Italien  MON Frankreich  TDF Vereinigte Staaten  BRI
36
1964 Steyr-Puch Steyr-Puch 650 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Italien  MON Belgien  SPA Italien  CON Deutschland  NÜR Deutschland  ROS Frankreich  LEM Frankreich  REI Deutschland  FRE Italien  CCE Vereinigtes Konigreich  RTT Schweiz  SIM Deutschland  NÜR Italien  MON Frankreich  TDF Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI Frankreich  PAR
46
1965 Johannes Ortner Steyr-Puch 650 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  BOL Italien  MON Italien  MON Vereinigtes Konigreich  RTT Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Italien  MUG Deutschland  ROS Frankreich  LEM Frankreich  REI Italien  BOZ Deutschland  FRE Italien  CCE Schweiz  OVI Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI
56
1966 Abarth Abarth 1300 OT
Abarth 1300 SP
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  MUG Italien  CCE Deutschland  HOK Schweiz  SIM Deutschland  NÜR Osterreich  ZEL
15 14 27 DNF 11
1967 Abarth Abarth 1300 OT
Fiat-Abarth 1000
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Deutschland  HOK Italien  MUG Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  CCE Osterreich  ZEL Schweiz  OVI Deutschland  NÜR
7 45 3
1969 Abarth-Osella Abarth 2000 SP Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  WAT Osterreich  ZEL
39
1970 Abarth Abarth 2000S
Abarth 3000 SP
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  WAT Osterreich  ZEL
DNF DNF

Literatur

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  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1 (englisch).
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Commons: Johannes Ortner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Internationale österreichische Alpenfahrt 1958
  2. Internationale österreichische Alpenfahrt 1961
  3. Internationale österreichische Alpenfahrt 1962
  4. 500-km-Rennen von Mugello 1969
  5. Über den Alfasud-Cup