Joseph Gargitter
Joseph Gargitter (* 27. Januar 1917 in Lüsen, Südtirol; † 17. Juli 1991 in Bozen) war Bischof der Diözese Bozen-Brixen.
Leben
BearbeitenSeine Schulausbildung erhielt Gargitter von 1929 bis 1934 am Vinzentinum und von 1934 bis 1936 an der staatlichen italienischen Schule in Brixen. Von 1936 bis 1944 lebte Joseph Gargitter im Germanicum in Rom und studierte an der Päpstlichen Universität Gregoriana.
Gargitter empfing am 25. Oktober 1942 in Rom die Priesterweihe. 1950 wurde Gargitter Professor für Dogmatik am Priesterseminar Brixen. Papst Pius XII. ernannte ihn 1952 zum Bischof von Brixen. Die Bischofsweihe am 18. Mai 1952 spendete ihm Adeodato Giovanni Kardinal Piazza OCD, Sekretär der Konsistorialkongregation. Mitkonsekratoren waren der Trienter Weihbischof Oreste Rauzi sowie der Apostolische Vikar von Fort Victoria/Simbabwe Aloysius Haene. In seinem Fastenhirtenbrief von 1960 positionierte sich Gargitter unmissverständlich gegen die Terroranschläge, die in dieser Phase der Südtirolfrage als gewaltsames Mittel der Politik mehrfach erfolgten.[1] 1961 wurde er von Papst Johannes XXIII. zum Apostolischen Administrator von Trient bestellt; das Amt endete 1963 mit der Ernennung von Alessandro Maria Gottardi zum neuen Erzbischof von Trient. In seine Amtszeit fiel 1964 der Übergang vom alten Bistum Brixen zum neuen Bistum Bozen-Brixen. Seinem Rücktrittsgesuch aus gesundheitlichen Gründen (Parkinson) wurde durch Papst Johannes Paul II. 1986 stattgegeben.
Nach seinem Tod wurde Gargitter im Dom von Brixen beigesetzt. Er ist Namensgeber des Bischof-Joseph-Gargitter-Preises.
Literatur
Bearbeiten- Bischof Dr. Joseph Gargitter zu sozialpolitischen Fragen in Südtirol. Hirtenschreiben und wichtige Aussagen des Diözesanbischofs von Bozen-Brixen Joseph Gargitter 1917–1991. Bozen: Katholische Hochschuljugend Südtirols 1978 (ohne ISBN).
- Alfred Frenes: Dienst am Glauben: Bischof Joseph Gargitter. Athesia, Bozen 1995, ISBN 88-7014-858-0.
- Josef Michaeler: Bischof Joseph Gargitter: sein Einsatz für die Gesamtkirche, für die Regelung der Diözesangrenzen und eine gerechte Lösung der Südtirolfrage. In: Der Schlern 76, 2002, S. 5–18.
- Josef Gelmi: Bischof Joseph Gargitter (1917–1991). Weger, Brixen 2016, ISBN 978-88-6563-162-1.
- Ekkart Sauser: Gargitter, Joseph. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 16, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-079-4, Sp. 551–552 .
Video
Bearbeiten- Bischof Joseph Gargitter – Zeit des Umbruchs, VHS 30 min, 2002[2]
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag zu Joseph Gargitter auf catholic-hierarchy.org
- Literatur von und über Joseph Gargitter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sterbebild von Joseph Gargitter auf sterbebilder.schwemberger.at
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Leopold Steurer: Propaganda im „Befreiungskampf“. In: Hannes Obermair et al. (Hrsg.): Regionale Zivilgesellschaft in Bewegung – Cittadini inanzi tutto. Festschrift für / Scritti in onore di Hans Heiss, Wien-Bozen 2012. ISBN 978-3-85256-618-4, S. 396–397.
- ↑ „Bischof Joseph Gargitter – Zeit des Umbruchs“, Medienshop, Provinz Bozen
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johannes Geisler | Bischof von Bozen-Brixen 1952–1986 | Wilhelm Egger |
Personendaten | |
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NAME | Gargitter, Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Geistlicher, Bischof des Bistums Bozen-Brixen |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1917 |
GEBURTSORT | Lüsen, Südtirol |
STERBEDATUM | 17. Juli 1991 |
STERBEORT | Bozen |