Kaltenbach (Tirol)
Kaltenbach ist eine Gemeinde mit 1314 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Zillertal und gehört zum Bezirk Schwaz in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Zell am Ziller.
Kaltenbach
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Schwaz | |
Kfz-Kennzeichen: | SZ | |
Fläche: | 12,13 km² | |
Koordinaten: | 47° 18′ N, 11° 53′ O | |
Höhe: | 558 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.314 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 108 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6272 | |
Vorwahl: | 05283 | |
Gemeindekennziffer: | 7 09 18 | |
NUTS-Region | AT335 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schmiedau 17 6272 Kaltenbach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Klaus Gasteiger (Bürgermeisterliste) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (13 Mitglieder) |
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Lage von Kaltenbach im Bezirk Schwaz | ||
Kaltenbach mit der Talstation der Bergbahn Hochzillertal | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenKaltenbach liegt im mittleren Zillertal an der linken Seite des Ziller, gegenüber von Stumm, am Schuttkegel des Kaltenbachs. Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort und weit verstreuten Bauernhöfen am Berghang.
Gemeindegliederung
BearbeitenKaltenbach besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde bzw. Ortschaft. Der ehemalige Ortschaftsname Emberg wurde auf Antrag der Gemeinde im Februar 2017 gelöscht.[1]
Nachbargemeinden
BearbeitenAlle vier Nachbargemeinden liegen im Bezirk Schwaz.
Ried im Zillertal | ||
Ried im Zillertal | Stumm | |
Zellberg | Aschau im Zillertal |
Geschichte
BearbeitenKaltenbach wird ersturkundlich in den Jahren 1165/69 als „Chaltenbach“ in einer Traditionsnotiz von Kloster Herrenchiemsee erwähnt.[2] Der Name weist auf die seit dem 6. Jahrhundert einsetzende Besiedlung durch die Bajuwaren hin. Der Ried-, der Anger- und der Kaltenbach sowie der Ziller bedrohten dieses Gebiet immer wieder durch Vermurungen und Überschwemmungen, was lange Zeit keine Entwicklung des Orts durch Landwirtschaft möglich machte.
In Kaltenbach begann der Zillertaler Arzneimittelhandel durch „Ölträger“ im Jahr 1685,[3] der bald bis in die Schweiz und nach Deutschland reichte. Von Kaltenbach ausgehend, entstanden weitere Produktionsstätten für heilkräftige Öle.
Eine wirtschaftlich touristische Belebung begann mit dem Bau von Skiliften in den 1960er (Emberglift) und Ende der 1970er Jahre (Bergbahnen Schizentrum Hochzillertal).
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Gebäude
- Marienkapelle
- Wöscherkapelle
- Hubertuskapelle
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenBedeutende Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft, der Tourismus (hier vor allem der Wintertourismus) und mehrere Gewerbe- und Industriebetriebe. Zu erwähnen sind das international tätige Empl Fahrzeugwerk GmbH mit der Fertigung von LKW-Spezialaufbauten und Feuerwehrfahrzeugen, das Fensterwerk der Firma Rieder GmbH & Co. KG und der Lebensmittelgroßhändler Braunegger KG.
Verkehr
BearbeitenKaltenbach ist über die Zillertalstraße B 169 und einen Bahnhof der Zillertalbahn angebunden. Außerdem kann von Kaltenbach aus auch der nördliche Endpunkt der Scheitelstrecke der Zillertaler Höhenstraße angefahren werden.
Tourismus
BearbeitenDas Skigebiet Hochfügen-Hochzillertal ist von Kaltenbach aus mit der Bergbahn Skizentrum Hochzillertal erreichbar.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat besteht aus 13 Mandataren.
Partei | 2022[4] | 2016[5] | 2010[6] | 2004[7] | ||||
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% | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
Bürgermeisterliste 1) | 49,78 | 7 | 47,88 | 6 | 60,91 | 55,76 | 7 | |
Neue Liste Kaltenbach | 40,46 | 5 | ||||||
FPÖ und unabhängige Kaltenbacher | 9,76 | 1 | ||||||
Freie Bürgerliste Kaltenbach | 33,65 | 5 | ||||||
Gemeindeliste Kaltenbach | 18,47 | 2 | ||||||
Tiroler Volkspartei und Parteifreie für Kaltenbach | 39,09 | |||||||
Für Kaltenbach | 44,24 | 6 |
1) Die Partei trat 2010 unter dem Namen „Bürgermeisterliste Klaus Gasteiger“ an.
Bürgermeister
Bearbeiten- 1885–1893: Johann Standl v. Kalberer, Postwirt
- 1893–1899: Franz Standl, Brückenwirt
- 1899–1901: Johann Höllwarth, Bauer zu Oberpöllstein
- 1901–1919: Johann Pessati, Kumeterbauer
- 1919–1922: Johann Flörl, Astnerbauer
- 1922–1925: Andreas Rieder, Labmerbauer Emberg
- 1925–1928: Heinrich Mauracher, Wagnermeister
- 1928–1929: Andreas Rieder, Labmerbauer
- 1929–1931: Andreas Eberharter, Lienznerbauer
- 1931–1935: Franz Haas, Kornerbauer
- 1935–1950: Andreas Eberharter, Lienznerbauer
- 1950–1968: Johann Wegscheider, Samerbauer
- 1968–1974: Karl Kammerlander, Metzgermeister
- 1974–2000: Hans Scheffauer, Prokurist
- seit 2000: Klaus Gasteiger
Wappen
BearbeitenAm 3. Februar 1976 wurde der Gemeinde Kaltenbach ein Gemeindewappen verliehen.
- Blasonierung: „Von Silber und Blau schrägrechts geteilt, oben ein halbes Mühlrad, unten drei schläglinke Wellenbalken in verwechselten Farben.“
Das Wappen erinnert an die früheren, zahlreichen Mühlen im Ort.[8]
Partnergemeinden
BearbeitenPartnergemeinden sind:[9]
- Neusiedl an der Zaya (NÖ)
- Zahna-Elster (Sachsen-Anhalt)
Bilder
Bearbeiten-
Das Skigebiet Hochzillertal
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Das Zillertal vom Skigebiet Hochzillertal aus gesehen
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Fußgängerbrücke über den Ziller
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Hans Jungwirth (1922–1993), Politiker
- Hans Mauracher (1885–1957), Bildhauer
- Georg Totschnig (1971), Radrennfahrer
- Harald Totschnig (* 1974), Radrennfahrer
Weblinks
Bearbeiten- 70918 – Kaltenbach. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Geschichte-Tirol: Kaltenbach
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ 19. Verordnung der Landesregierung vom 7. Februar 2017 über die Genehmigung der Löschung des Ortschaftsnamens „Emberg“ in der Gemeinde Kaltenbach, abgerufen am 18. September 2017
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 179–180, Nr. 618. In der älteren regionalen Literatur, insbes. bei Otto Stolz: Geschichtskunde des Zillertales (Schlern-Schriften 63). Wagner: Innsbruck 1949, S. 21, wurde hierfür noch unkritisch eine Datierung „um 1150“ angesetzt.
- ↑ Michael Fritz: Kaltenbach. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Kaltenbach. Land Tirol, abgerufen am 29. September 2022.
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2016. Land Tirol, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2010. Land Tirol, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Wahlen 2004. Land Tirol, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Wappen. Gemeinde Kaltenbach, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Partnerorte. Gemeinde Kaltenbach, abgerufen am 21. Dezember 2021.