Karl Höger (Politiker)
Karl Höger (* 3. Oktober 1847 in Wien[1]; † 17. Oktober 1913 ebenda) war Buchdrucker, Redakteur, Gewerkschafter und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus.[2]
Leben
BearbeitenKarl Höger war uneheliches Kind der Maria Höger. Sein Pflegevater war Josef Krämer, einem Diener am Theresianum. Er besuchte eine Volksschule in Wien und machte danach von 1859 bis 1865 eine Buchdruckerlehre in Wien. Danach war er bis 1905 Buchdrucker, Setzer, Metteur, Korrektor und Revisor, zuletzt im Verlag des Vorwärts in Wien. Von 1877 bis 1883 war er auch Redakteur des Vorwärts. Ab 1891 war er Mitarbeiter und ab 1905 angestellter Redakteur, ab 1913 sogar Chefredakteur der Volkstribüne in Wien.
Von 1881 bis 1883 war er Obmann-Stellvertreter des Vereins der Buchdrucker und Schriftgießer Niederösterreichs in Wien. Von 1890 bis 1894 war er Obmann des Gehilfenausschusses der Buchdrucker in Wien und von 1894 bis 1897 Obmann des Verbands der österreichischen Buchdruckervereine.
Als Funktionär des niederösterreichischen Buchdruckervereins setzte er sich bei der Gewerbeenquete 1883 mit allem Nachdruck für das Verbot der Kinderarbeit, die Beschränkung der Jugendarbeit, das Verbot der Sonntagsarbeit sowie die Sechzigstundenwoche ein.
Er war zunächst römisch-katholisch, aber ab 1899 konfessionslos und ab 1875 verheiratet mit Rosalia (Rosa) Halmschlager († 21. Oktober 1913), mit der er eine Tochter hatte.
Politische Funktionen
BearbeitenKarl Höger war vom 16. Juli 1907 bis zum 30. März 1911 Abgeordneter des Abgeordnetenhauses im Reichsrat (XI. Legislaturperiode) und vertrat dort für das Kronland Steiermark die Kurie Steiermark 4 (Städte Graz IV. Bezirk (Lend), Andritz, Eggenberg, Gösting, Gratwein, Judendorf-Straßengel, St. Stefan am Gratkorn). Er bekam sein Mandat aufgrund des Mandatsverzichts von Hans Resel.
Klubmitgliedschaften
BearbeitenKarl Höger war Mitglied im Klub der deutschen Sozialdemokraten im Verband der sozialdemokratischen Abgeordneten.
Sonstiges
BearbeitenNach ihm wurde in Wien im 11. Bezirk (Simmering) der „Karl-Höger-Hof“ benannt (⊙).
Literatur
Bearbeiten- Höger, Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 356 f. (Direktlinks auf S. 356, S. 357).
- Die Reichsratswahl im vierten steirischen Wahlkreis – Gen. Karl Höger mit ungeheurer Majorität gewählt. In: Arbeiterwille, 14. Juli 1907, S. 19 (online bei ANNO).
- Karl Höger gestorben. In: Arbeiter-Zeitung, 18. Oktober 1913, S. 1–5 (online bei ANNO).
- Karl Höger gestorben. In: Reichspost (Morgenblatt), 18. Oktober 1913, S. 5 links oben (online bei ANNO).
- Karl Höger – Das Leichenbegängnis. In: Arbeiter-Zeitung, 19. Oktober 1913, S. 1–3, 7, 11 (online bei ANNO).
- Die Bestattung Karl Högers. In: Arbeiter-Zeitung, 20. Oktober 1913, S. 2–3 (online bei ANNO).
- Karl Höger – Zu seinem zwanzigsten Todestag. In: Arbeiter-Zeitung, 17. Oktober 1933, S. 7 links (online bei ANNO).
- Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates (18., 19., 20.Session) auf ALEX – Historische Rechts- und Gesetzestexte Online (Ausschussmitgliedschaften, Reden, Anträge etc.)
Weblinks
Bearbeiten- Karl Höger im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Höger, Karl in dasrotewien.at
- Höger, Karl, Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Matricula Online – Wien 03., Landstrasse - St. Rochus, Taufbuch, 1847, Seite 114, 4. Zeile
- ↑ Höger, Karl, Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments, abgerufen am 24. Oktober 2024.
Personendaten | |
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NAME | Höger, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 3. Oktober 1847 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 17. Oktober 1913 |
STERBEORT | Wien |