Karol Wojtyła senior

polnischer Offizier, Vater von Johannes Paul II
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Karol Wojtyła (* 18. Juli 1879 in Lipnik, Galizien und Lodomerien, Österreich-Ungarn; † 18. Februar 1941 in Krakau, Generalgouvernement) war ein polnischer Offizier, Unteroffizier der österreichisch-ungarischen Armee und Leutnant der Polnischen Streitkräfte. Er war Vater von Karol Józef Wojtyła, der 1978 als Johannes Paul II. Papst wurde, und des Arztes Edmund Wojtyła. Er starb 1941 während der Abwesenheit seines Sohnes an einem Herzinfarkt. Ein Ereignis, das die Entscheidung seines Sohnes, dem Priesterseminar beizutreten, beeinflusst haben soll.

 
Taufurkunde

Karol Wojtyła wurde am 18. Juli 1879 in Lipnik,[1] als Sohn des Schneiders Maciej Wojtyła (1. Februar 1852 in Czaniec – 23. September 1923 in Wadowice) und dessen erster Frau Anna Marianna Przeczek (1853–1881, jeweils in Lipnik) geboren. Seine Mutter starb, als er zwei Jahre alt war.

 
Emilia and Karol Wojtyła’s Hochzeitsportrait

Er heiratete Emilia Kaczorowska am 10. Februar 1906 in der Garnisonskirche St. Peter und Paul in Krakau. Sie hatten drei Kinder: Edmund Wojtyła (1906–1932), Olga Maria (starb bald nach der Geburt am 7. Juli 1916) und[2][3] Karol Józef (1920–2005).

Er erlernte wie sein Vater den Beruf eines Schneiders.[4] 1900 wurde er in die österreichisch-ungarischen Armee eingezogen. Er diente insgesamt 27 Jahre in der Armee.[4] Er war Unteroffizier. Während des Ersten Weltkrieges wurde er nach Hranice in Mähren versetzt und kämpfte in der Schlacht bei Gorlice–Tarnów im Mai 1915. Am 1. September 1915 war er Offizier beim 56. Infanterieregiment.[5][6][7][8] Vor 1917 wurde ihm das Eiserne Verdienstkreuz mit Krone verliehen.

Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens wurde er in die polnische Armee aufgenommen und war Offizier des 12. Infanterieregiments aus Wadowice. Er wurde zum Leutnant in der Kanzleiabteilung befördert.[9] Im Jahr 1924 diente er im Bezirksergänzungskommando in Wadowice.[10] Vor 1928 wurde er pensioniert.[11] Im Jahr 1934 verblieb er als pensionierter Leutnant im Register des Ergänzungskommandos des Bezirks Wadowice.[12]

 
Grab von Karol Wojtyła, seine Ehefrau Emilia und ihren Sohn Edmund

1929 starb seine Frau an Myokarditis und Nierenversagen. Drei Jahre später starb sein Sohn Edmund Wojtyła an Scharlach. 1938 zog er zusammen mit seinem heranwachsenden Sohn Karol von Wadowice nach Krakau. Er starb dort am 18. Februar 1941. Er wurde auf dem Militärfriedhof in der ul. Prandotas in Krakau begraben.[13][14]

 
 
 
 
 
Bartłomiej Wojtyła
(30. August 1788–15. September 1848)
 
 
 
 
Franciszek Wojtyła
(11. Februar 1815–25. April 1872)
 
 
 
 
 
Anna Chudecka
(24. Juli 1794–17. Februar 1831)
 
 
 
Maciej Wojtyła
(1. Februar 1852–23. September 1923)
 
 
 
 
 
 
Kacper Gałuszka
(~1768–1. Juli 1828)
 
 
 
Franciszka Gałuszka
(~1820–18. März 1879)
 
 
 
 
 
Apolonia Kaspera
(19. Februar 1797–25. Juli 1861)
 
 
 
Leutnant Karol Wojtyła
(18. Juli 1879–18. Februar 1941)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bernard Przeczek
(18. Oktober 1784–3. April 1841)
 
 
 
Franciszek Przeczek
(28. Januar 1821–2. August 1885)
 
 
 
 
 
Helena Pawlica
(20. Januar 1793–3. Juli 1846)
 
 
 
Anna Marianna Przeczek
(19. Juli 1853–17. September 1881)
 
 
 
 
 
 
 
 
Jan Karol Heß
(28. Januar 1802–1858)
 
 
 
Maria Heß
(19. November 1824–6. Dezember 1884)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Teresa Rek
(1804–12. März 1858)
 
 

Ehrungen

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Im Film Karol – Ein Mann, der Papst wurde wurde Karol Wojtyła Senior von Olgierd Łukaszewicz verkörpert. Im Fernsehfilm Papst Johannes Paul II. übernahm Robert Mazurkiewicz die Rolle und im Film Johannes Paul II. – Sein Weg nach Rom Alfred Burke.[15][16][17]

2018 wurde ein Straße in Lublin nach ihm und seiner Frau benannt,[18] ebenso wie in Wadowice.[19]

Am 27. Oktober 2020 – dem 102. Jahrestag der Gründung der örtlichen Militärverwaltungsorgane – benannte der Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak den Woiwodschaftsmilitärstab in Krakau nach Leutnant Karol Wojtyła (Beschluss des Verteidigungsministers Nr. 151/MON).[20]

Am 11. März 2020 gab Marek Jędraszewski, Erzbischof von Krakau, den Beginn des Seligsprechungsprozesses von Karol und Emilia Wojtyła bekannt.[21] Der Seligsprechungsprozess der Eltern von Johannes Paul II. begann offiziell am 7. Mai 2020 in der Basilika Darstellung Mariens in Wadowice.[22]

Einzelnachweise

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  1. Karol Wojtyła. (polnisch).
  2. The genealogical tree of Olga Wojtyła. In: lipnik-jan-jp2.prv.pl. Abgerufen am 27. Juli 2020 (polnisch).
  3. Dziennikarz KAI odkrył fakty dotyczące siostry Jana Pawła II. 30. November 2012, abgerufen am 2. März 2014 (polnisch).
  4. a b Alfabet Jana Pawła II. Wydawnictwo Kluszczyński, Kraków 2005, ISBN 83-7447-023-2, S. 167 (polnisch).
  5. September-Vorrückung im Heere In: Prager Tagblatt, 26. August 1915, S. 2 
  6. Ranglisten des Kaiserlich und Königlichen Heeres 1916. Wiedeń 1916, S. 1168 (hungaricana.hu).
  7. Ranglisten des Kaiserlich und Königlichen Heeres 1917. Wiedeń 1917, S. 1522 (hungaricana.hu).
  8. Ranglisten des Kaiserlich und Königlichen Heeres 1918. Wiedeń 1918, S. 1885 (hungaricana.hu).
  9. Offiziersjahrbuch 1924, S. 1289.
  10. Offiziersjahrbuch 1924, S. 1351.
  11. Offiziersjahrbuch 1928, S. 915.
  12. Jahrbuch der Reserveoffiziere 1934, S. 395.
  13. Kronika żałobna In: Goniec Krakowski, 21. Februar 1941, S. 4 (polnisch). 
  14. Zarząd Cmentarzy Komunalnych w Krakowie. Internetowy lokalizator grobów. Karol Wojtyła. (polnisch).
  15. Karol – człowiek, który został papieżem (2005) TV. 24. Juni 2023; (polnisch).
  16. Pope John Paul II. (polnisch).
  17. Pope John Paul II (1984). In: IMDb. (polnisch).
  18. Ulica w Lublinie nazwana imieniem Emilii i Karola Wojtyłów. (polnisch).
  19. Ulica Wojtyłów, Wadowice. Archiviert vom Original am 24. November 2018; abgerufen am 4. Juni 2020 (polnisch).
  20. An unserem Feiertag ist unser Schirmherr Leutnant Karol Wojtyła, Militärstab der Provinz Krakau wszwkrakow.wp.mil.pl, 27. Oktober 2020
  21. Abp Marek Jędraszewski ogłosił decyzję o otwarciu procesów kanonizacyjnych Emilii I Karola Wojtyłów. (polnisch).
  22. Rozpoczął się proces beatyfikacyjny Emilii i Karola Wojtyłów. 7. Mai 2020; (polnisch).

Literatur

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