Kaufnitz

Einöde in der Oberpfalz, Gemeindeteil von Markt Tännesberg

Kaufnitz ist ein Gemeindeteil des Marktes Tännesberg im Landkreis Neustadt an der Waldnaab (Oberpfalz, Bayern).

Kaufnitz
Koordinaten: 49° 32′ N, 12° 19′ OKoordinaten: 49° 31′ 54″ N, 12° 18′ 33″ O
Postleitzahl: 92723
Vorwahl: 09655
Kaufnitz (2021)
Kaufnitz (2021)

Geographie

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Der Weiler liegt einen Kilometer westlich des Marktes Tännesberg am Kaufnitzbach, der nordöstlich von Tännesberg am Mühlbühl entspringt. Kaufnitz ist über eine Gemeindeverbindungsstraße von der B 22 aus zu erreichen.

Siedlung Kaufnitz

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Slawische Ortsnamen wie Hohentreswitz, Köttlitz, Söllitz, Gleiritsch[1] oder Kaufnitz[2] belegen eine frühe Besiedlung der Gegend entlang des Flusses Pfreimd. Aus dem Osten einsickernde slawische Siedler trafen auf aus dem Süden nordwärts vordringende Bajuwaren. Die Tännesberger, die in einem Dienstverhältnis zu den Diepoldingern standen, bauten ihre Herrschaft mit Rodungssiedlungen aus, zu denen um die Mitte des 12. Jahrhunderts Etzgersrieth, Woppenrieth, Großenschwand und Kleinschwand, Lampenricht und die slawische Siedlung Kaufnitz gehörten[3].

Aus der Geschichte

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Der diepoldingische Ministeriale Markward von Tännesberg ist um das Jahr 1225 nachgewiesen[4]. Zu dieser Zeit kam Tännesberg und mit ihm Kaufnitz auf dem Erbwege an die Grafen von Ortenburg. Ein Salbuch aus dem 16. Jahrhundert, das die Besitzverhältnisse beschreibt, berichtet von zwei Anwesen, bestehend aus einem Hof und einer Mühle[5]. Das Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1810/11 berichtet von drei Anwesen in Kaufnitz samt Hirtenhaus[6].

Steuerdistrikt

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Das Königreich Bayern wurde 1808 in 15 Kreise eingeteilt. Diese Kreise wurden nach französischem Vorbild nach Flüssen benannt (Naabkreis, Regenkreis, Unterdonaukreis usw.)[7]. Die Kreise gliederten sich in Landgerichtsbezirke. Die Bezirke wiederum sollten in einzelne Gemeindegebiete eingeteilt werden. Im Landgerichtsbezirk Vohenstrauß entstanden im Jahre 1808 so insgesamt 47 Steuerdistrikte. Einer dieser Distrikte war Bernhof mit den Ortsteilen Bernhof, Boxmühle, Hennermühle, Kaufnitz, Piehlhof (Oberpierlhof) und Schafhütten[8].

Gemeindebildung

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In der im Jahre 1821 abgeschlossenen Gemeindebildung entstand die Gemeinde Großenschwand mit dem Dorf Großenschwand, dem Weiler Kaufnitz und der Einöde Hennermühle.[9] Am 1. Juli 1972 wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Großenschwand aufgelöst und in den Markt Tännesberg eingegliedert.[10] Der Landkreis Vohenstrauß, zu dem die Gemeinde gehörte, wurde ebenfalls aufgelöst.

Literatur

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  • Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I Heft 39. München 1977, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
  • Alois Köppl, Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch, Gleiritsch 1988
  • Staatsarchiv Amberg, Standbuch Nr. 837
  • Ernst Emmering, Die Regierung der Oberpfalz, Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz, Heft 20, Regensburg 1981
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Commons: Kaufnitz (Tännesberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Alois Köppl, Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch, S. 33
  2. Dieter Bernd, Vohenstrauß, Historischer Atlas von Bayern, S. 4
  3. Dieter Bernd, Vohenstrauß, Historischer Atlas von Bayern, S. 25
  4. Dieter Bernd, Vohenstrauß, Historischer Atlas von Bayern, S. 47
  5. Staatsarchiv Amberg, Standbuch Nr. 837
  6. Dieter Bernd, Vohenstrauß, Historischer Atlas von Bayern, S. 102
  7. Emmering, Ernst, Die Regierung der Oberpfalz, Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz, Heft 20, Regensburg 1981, S. 12 ff.
  8. Dieter Bernd, Vohenstrauß, Historischer Atlas von Bayern, S. 206
  9. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Komm. für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I Heft 39. München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 216 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 586.