Kijŏng-dong
Kijŏng-dong ist ein Dorf nahe der Joint Security Area in der nordkoreanischen Provinz Hwanghae-pukto. Es ist eines von zwei Dörfern in der demilitarisierten Zone der koreanischen Halbinsel (DMZ).
Koreanische Schreibweise | |
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Koreanisches Alphabet: | 기정동 |
Revidierte Romanisierung: | Gijeong-dong |
McCune-Reischauer: | Kijŏng-dong |
Von Seiten Nordkoreas wird Kijŏng-dong als „Friedensdorf“ bezeichnet, in Südkorea hingegen mit „Propagandadorf“ betitelt. Weniger als zwei Kilometer entfernt liegt Daeseong-dong, das einzige bewohnte südkoreanische Dorf in der DMZ,[1] das seinerseits den propagandistischen Beinamen „Freiheitsdorf“ erhielt.[2]
Einwohner
BearbeitenAngeblich beherbergt das Kijŏng-dong eine landwirtschaftliche Kooperative namens „Panmun“ mit über 200 Haushalten sowie einem Kindergarten, einer Schule und einem Krankenhaus.[3] Jedoch wird berichtet, bei Kijŏng-dong handele es sich um ein Potemkinsches Dorf,[4] von wo aus mittels Lautsprechern agitiert werde und dessen einzige Bewohner Angehörige der Koreanischen Volksarmee seien.[5] Nachts würden in manchen Gebäuden Lichter eingeschaltet, wobei dies immer zur selben Zeit und in denselben Gebäuden geschehe. Zu unterschiedlichen Zeiten seien aber auch Feldarbeiter und Gebäudepfleger in Kijŏng-dong gesehen worden.[6]
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKijŏng-dong zeichnet ein Fachwerk-Turm aus, der mit einer Höhe von 160 Metern der sechsthöchste Fahnenmast der Welt ist. Seine Spitze trägt eine fast 270 Kilogramm schwere Flagge Nordkoreas. Der Mast war ursprünglich deutlich kürzer, wurde aber erhöht, nachdem im südkoreanischen Daeseong-dong ein gleichartiger, knapp 100 Meter hoher Fahnenmast errichtet worden war, der sein nordkoreanisches Pendant überragte.[5]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Korean Demilitarized Zone (DMZ). Auf: globalsecurity.org
- ↑ Justin McCurry: What is the demilitarised zone between North and South Korea? Auf: theguardian.com am 21. Juli 2010.
- ↑ Pang Hwon Ju, Hwang Bong Hyok: A Sightseeing Guide to Korea. Foreign Languages Publishing House, Pyongyang 1991.
- ↑ Kevin Sullivan: Borderline Absurdity: A Fun-Filled Tour of the Korean DMZ. In: The Washington Post, am 11. Januar 1998.
- ↑ a b Rolf Potts: Korea’s no-man’s-land. Auf: salon.com am 3. Februar 1999.
- ↑ Susan Silpasornprasit: Day trip to the DMZ: A look inside the Korean Demilitarized Zone. ( vom 5. September 2009 im Internet Archive) Auf: imcom.korea.army.mil
Koordinaten: 37° 57′ N, 126° 39′ O