Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz (Janikowo)

Kapelle in Polen
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Die Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz (polnisch Kościół Matki Boskiej Różańcowej) ist in ihrem Ursprung ein Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert. Bis 1945 war sie Gotteshaus für das evangelische Kirchspiel Hanshagen in Ostpreußen, jetzt ist sie eine Filialkirche der römisch-katholischen Pfarrei Janikowo in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz in Janikowo
(Kościół Matki Boskiej Różańcowej w Janikowie)
Die einst evangelische, jetzt römisch-katholische Kirche in Janikowo (Hanshagen, Ostpreußen)
Die einst evangelische, jetzt römisch-katholische Kirche in Janikowo (Hanshagen, Ostpreußen)

Die einst evangelische, jetzt römisch-katholische Kirche in Janikowo (Hanshagen, Ostpreußen)

Baujahr: 16. Jahrhundert,
Wiederaufbau: 1898
Stilelemente: Feldsteinbau, massiv
Lage: 54° 13′ 16,4″ N, 20° 27′ 36″ OKoordinaten: 54° 13′ 16,4″ N, 20° 27′ 36″ O
Anschrift: Nr. 11,
Janikowo
Ermland-Masuren, Polen
Zweck: Römisch-katholische, bis 1945 evangelisch-lutherische Filialkirche
Pfarrei: Nr. 21,
11-220 Pieszkowo
Bistum: Erzbistum Ermland, Dekanat Górowo Iławeckie

Geographische Lage

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Janikowo liegt im südlichen Stablack (polnisch Wzniesienia Górowski) im Nordwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren zwischen den Städten Górowo Iławeckie (Landsberg) und Lidzbark Warmiński (Heilsberg), zwei Kilometer westlich der Woiwodschaftsstraße 511. Der Standort der Kirche befindet sich östlich der Hauptstraße nach Dwórzno (Hoofe) in der Ortsmitte.

Kirchengebäude

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Eine erste Kirche entstand in Hanshagen um 1337. Es war ein Gebäude aus Holz, das 1414 – wohl im Hungerkrieg – abbrannte.[1]

An ihrer Stelle wurde zu Beginnn des 16. Jahrhundert ein massiver Feldsteinbau errichtet, dessen vorgelegter Westturm ab dem 18. Jahrhundert einen hölzernen Oberbau aufwies.[2]

 
Der Turm mit hölzernem Oberbau
 
Die gestiftete Glocke von 2005

Ein verheerender Brand machte im Jahre 1896 einen Wiederaufbau erforderlich, der 1898 abgeschlossen werden konnte.[2]

Der Kircheninnenraum mit einer Trapezdecke hat eine eingebaute Empore. Um 1900 entstand der Kanzelaltar. Die Glocken wurden 1898 gegossen.

Bis 1945 war die Kirche ein evangelisches Gotteshaus, danach gelangte sie in das Eigentum der Römisch-katholischen Kirche, die sie den veränderten Ansprüchen und Bräuchen entsprechend baulich veränderte und sie dem Patrozinium der „Mutter Gottes Rosenkranz“ („Rosenkranzkirche“) überstellte.

Am 10. Juni 1985 brannte der Turm aufgrund eines Blitzeinschlages ab.[1] Er wurde kurzfristig wieder aufgebaut. Hier läuten seit dem 23. Juli 2005 wie ehedem zwei Glocken, war aber doch von dem ehemaligen Geläut eine Glocke für Kriegszwecke in den 1940er Jahren abgeliefert worden. Eine Initiative polnischer und deutscher (Kreisgemeinschaft Preußisch Eylau) Kirchenglieder stiftete eine neue Glocke. Eine Inschrift in deutscher und polnischer Sprache nimmt darauf Bezug.

Die Kirche Mutter Gottes Rosenkranz ist heute eine Filialkirche der römisch-katholischen Pfarrei in Pieszkowo (Petershagen).

Kirchengemeinde

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Die Gründung eines Kirche in Hanshagen erfolgte in vorreformatorischer Zeit.[3]

Evangelisch

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Kirchengeschichte

Mit der Reformation fasste in Hanshagen das lutherische Bekenntnis Fuß. Bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts war die Kirche Pfarrkirche und das Dorf Pfarramtssitz,[4] bis im Jahre 1615 in Groß Peisten (polnisch Piasty Wielkie) eine Kirche errichtet wurde,[5] in deren Kirchspiel Hanshagen eingegliedert wurde.

Um die Wende des 19./20. Jahrhunderts bildeten Hanshagen und Groß Peisten sog, „Vereinigte Kirchengemeinden“, wobei jede Kirchengemeinde selbständig ist, sich aber mit der anderen Gemeinde den Pfarrer „teilt“, der seinen Sitz in Groß Peisten hatte.[3] Hanshagen gehörte wie Groß Peisten bis 1945 zum Superintendenturbezirk Landsberg (Ostpreußen) im Kirchenkreis Preußisch Eylau innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Im Jahre 1925 zählte die Pfarre Hanshagen-Groß Peisten insgesamt 1.220 Gemeindeglieder, von denen 460 zum Kirchspiel Hanshagen gehörten, das von Hanshagen und dem Nachbarort Sienken (polnisch Żołędnik) gebildet wurde. Das Kirchenpatronat für Hanshagen hatten die Gutsbesitzer von Sienken und Groß Peisten inne.[3]

Pfarrer

Von den an der Kirche Hanshagen amtierenden evangelischen Geistlichen sind zwei Namen bekannt: Johann Schönwald (ab 1568) und – in seiner Nachfolge – Christoph Kurmenau.[4]

Kirchenbücher

Von den Kirchenbüchern Hanshagens haben sich erhalten und werden im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin-Kreuzberg aufbewahrt:[6]

Taufen: 1775–1943, Trauungen: 1775–1943, Begräbnisse: 1775–1943.

Römisch-katholisch

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Bis 1945 waren die römisch-katholischen Einwohner von Hanshagen der Pfarrei in der Stadt Landsberg (Górowo Iławeckie) im damaligen Bistum Ermland zugeordnet.

Nach 1945 übernahm die römisch-katholische Kirche das bisher evangelische Gotteshaus und widmete es der „Mutter Gottes Rosenkranz“ („Rosenkanzkirche“). Sie ist jetzt eine Filialkirche und untersteht der Pfarrei in Pieszkowo (Petershagen) im Dekanat Górowo Iławeckie (Landsberg) innerhalb des jetzigen Erzbistums Ermland.

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Commons: Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Janikowo–Hanshagen. In: Informationszentrum Ostpreußen, 21. März 2021
  2. a b Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen, Göttingen 1968, S. 68, Abb. 238
  3. a b c Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 468
  4. a b Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg 1968, S. 52.
  5. Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg 1968, S. 108–109.
  6. Evangelisches Zentralarchiv: Kirchenbücher Hanshagen