Kirchenkreis an Lahn und Dill

Kirchenkreis der Evangelischen Kirche in Hessen

Der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill ist einer der 37 Kirchenkreise der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Er entstand 2019 durch einen Zusammenschluss der Kirchenkreise Wetzlar und Braunfels. Der Kirchenkreis bildet eine Exklave der Rheinischen Kirche auf hessischem Gebiet. Ende Dezember 2022 hatte der Kirchenkreis 65.663 Mitglieder in 43 Kirchengemeinden und damit die höchste Anzahl an Kirchengemeinden in den Kirchenkreisen der EKiR. Superintendent des Kirchenkreises ist seit November 2020 Hartmut Sitzler (Kröffelbach).

Evangelischer Kirchenkreis an Lahn und Dill

Evangelische Kirche Kröffelbach
Organisation
Landeskirche Evangelische Kirche im Rheinland
Statistik
Kirchengemeinden 41 (Stand 2024)
Gemeindeglieder 65.663 (Stand 1. Januar 2023)[1]
Leitung
Superintendent Hartmut Sitzler
Büroanschrift Evangelisches Kirchenamt
Turmstraße 34
35578 Wetzlar
Webpräsenz https://evangelisch-an-lahn-und-dill.de/

Geschichte

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In und um Wetzlar und Braunfels vollzog sich die Reformation im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts in mehreren Schritten und in den Gebieten auf unterschiedliche Art und Weise. In Wetzlar wurde nach ersten evangelischen Anfängen ab 1524 die Reformation 1542 eingeführt; das Marienstift blieb jedoch katholisch.[2] Der Wetzlarer Dom wurde seit Ende des 16. Jahrhunderts als Simultankirche genutzt. 1586 erhielten wallonische Glaubensflüchtlinge das Privileg, im Ostteil der Franziskanerkirche reformierte Gottesdienste abzuhalten. Am 3. Januar 1549 protestierten neun solmische Pfarrer an den Wetzlarer Erzpriester gegen das Augsburger Interim von 1547/1548, das zwischen Katholiken und Protestanten vermitteln sollte. In Solms-Braunfels wurde unter Graf Konrad am 7. September 1582 auf der Hungener Synode die „Nachreformation“ beschlossen. Die Solmser Pfarrer nahmen nun auch offiziell das reformierte Bekenntnis an, das schon während der Koregentschaft von Konrad zunehmend die kirchliche Praxis geprägt hatte. So wurden der Heidelberger Katechismus und eine presbyterial-synodale Ordnung eingeführt. Der Predigt als zentralem Element des Gottesdienstes entsprachen eine schlichte Liturgie und Kirchenausstattung.[3]

Während des Dreißigjährigen Kriegs wurden 1626 die evangelischen Pfarrer und Lehrer abgesetzt, von den spanischen Soldaten vertrieben und durch katholische ersetzt.[4] Erst 1632 gewannen die schwedischen Truppen die Oberhand und ermöglichten die Rückkehr zum evangelischen Glauben. Wilhelm Moritz Graf zu Solms-Greifenstein siedelte 1685 in Daubhausen etwa 190 hugenottische Glaubensflüchtlinge an. Ihnen wurden die bestehenden Häuser und Ländereien zugewiesen, während 17 einheimische Familien umgesiedelt wurden und Abfindungen erhielten. Für weitere Hugenotten ließ er 1690/1691 das Filialdorf Greifenthal anlegen.[5]

Infolge des Wiener Kongresses entstanden 1816 die beiden preußischen Kreise Wetzlar und Braunfels. Den kommunalen Kreisen entsprachen die beiden Kirchenkreise, die zur Rheinischen Provinzialkirche gehörten. Braunfels wurde aus Solms-Braunfels und Solms-Hohensolms gebildet. In den alten Inspektionen Braunfels und Greifenstein war bis auf Münchholzhausen der Heidelberger Katechismus in Geltung, während die Inspektion Hohensolms lutherisch war.[4] Zur lutherischen Reichsstadt Wetzlar kam die Herrschaft Cleeberg und Teile von Nassau-Weilburg.[6] 1817 wurden die beiden Superintendenten gewählt und vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. bestätigt. Das „Amtsblatt der Königlichen Regierung von Coblenz“ vom 25. Januar 1818 regelte die Zugehörigkeit der Synode Wetzlar und des benachbarten Kirchenkreises Braunfels mit allen Pfarreien zum Bezirk des „Königlichen Konsistoriums des Großherzogthums Niederrhein“. Bereits 1822 ging der Kreis Braunfels in den benachbarten Kreis Wetzlar auf. Die beiden Kirchenkreise blieben aber bestehen. Die konfessionellen Unterschiede des lutherischen Kirchenkreises Wetzlar und des reformierten Kirchenkreises Braunfels wurden durch die 1817 angestoßene, aber meist erst in den 1830er Jahren eingeführte preußische Kirchenunion abgeschwächt,[7] auch wenn viele Kirchengemeinden ihre Prägung bis heute bewahrten. Durch die Einführung der Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung von 1835 in der Rheinprovinz erhielten die Kreissynoden eine stärker presbyterial-synodale Prägung.[8]

Die beiden Kreissynoden widerstanden mehreren Versuchen einer Angliederung an den Konsistorialbezirk Wiesbaden. 1919 beschlossen sie einstimmig einen Verbleib bei der Rheinprovinz. Als das Gebiet 1932 dann tatsächlich von der preußischen Rheinprovinz getrennt und der Provinz Hessen-Nassau zugeschlagen wurde, machten die beiden Kirchenkreise diese Entwicklung nicht mit und verblieben bei der Rheinischen Kirche.[3] Zahlreiche Braunfelser Pfarrer und Presbyterien schlossen sich in den 1930er Jahren der Bekennenden Kirche des Rheinlands an und bildeten eine Pfarrerbruderschaft. Sie setzten sich für Juden ein, leisteten 1938 keinen Treueeid auf den Führer und predigten gegen die Novemberpogrome. Zu ihnen gehörten Friedrich Winter aus Kölschhausen und Johannes Koch in Griedelbach.[9] Im Kirchenkreis Wetzlar schloss sich Paul Schneider 1934 der Bekennenden Kirche an.

Parallel zur Gebietsreform in Hessen ab den 1970er Jahren kam es zu ersten Fusionen von Kirchengemeinden und zu Veränderungen der Kirchspiele und der pfarramtlichen Verbindungen. Nach jahrelangen Vorbereitungen wurde in mehreren Schritten eine Zusammenlegung der Kirchenkreise Braunfels und Wetzlar ab 2015 beschlossen. Nach der Kirchenkreis-Fusion zum 1. Januar 2019 wechselte der bisherige Kreissynodalvorstand zunächst in den kommissarischen Status des „Bevollmächtigten-Ausschusses“, bis 2020 der Superintendent und der Kreissynodalvorstand des neuen Kirchenkreises gewählt wurden.

Das Gebiet des Kirchenkreises ist weitgehend identisch mit den Grenzen der preußischen Kreise Wetzlar und Braunfels von 1816. Er wird heute von Gemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau fast vollständig umgeben. Nur im Nordosten grenzt das Gebiet an die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Im Einzelnen sind die politische und kirchliche Zugehörigkeit nicht immer deckungsgleich. Die Wetzlarer Ortsteile Blasbach, Nauborn, Niedergirmes und Steindorf gehörten zum Kirchenkreis Braunfels. Münchholzhausen wechselte 1977 von dort in den Kirchenkreis Wetzlar. Im Nordosten gehören die Gemeinden Salzböden/Odenhausen und die 2021 gebildete Großgemeinde Krofdorf-Gleiberg/Launsbach/Wißmar politisch zum Landkreis Gießen, ebenso im Osten Lützellinden, ein Stadtteil von Gießen, und im Südosten Niederkleen/Dornholzhausen. Während Oberkleen zur politischen Gemeinde Langgöns (Landkreis Gießen) gehört, ist das seit 1963 pfarramtlich verbundene Ebersgöns ein Ortsteil von Butzbach im Wetteraukreis. Alle anderen Kirchengemeinden liegen im Lahn-Dill-Kreis. Der nördlichste Ort des Kirchenkreises wird im Norden durch Ahrdt (in Hohenahr) markiert, im Osten durch Odenhausen (in Lollar), im Westen durch Holzhausen (Greifenstein) und im Süden durch Kröffelbach (Waldsolms).

Mitgliederstatistik

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Der Kirchenkreis umfasste 2019 bei der Zusammenlegung 47 Kirchengemeinden. Der ehemalige Kirchenkreis Braunfels brachte etwa 55 % und der Kirchenkreis Wetzlar 45 % der Mitglieder ein. 38 von ihnen werden den ländlichen Gemeinden zugerechnet. Damit ist der neue Kirchenkreis derjenige mit der mit Abstand höchsten Anzahl an Kirchengemeinden in der Rheinischen Kirche, gefolgt vom Kirchenkreis An Sieg und Rhein mit 33 Gemeinden.[10] Durch die Fusion dreier Gemeinden zur Kirchengemeinde Wettenberg und drei weiterer zur Kirchengemeinde Kleebachtal zum 1. Januar 2021 reduzierte sich die Anzahl der Kirchengemeinden auf 43[11] und durch die Fusionen zur Kirchengemeinde Am Solmsbach und zur Evangelischen Trinitatisgemeinde zum 1. Januar 2024 auf 41 Kirchengemeinden.[12] Im Jahr 2020 hatte der Kirchenkreis 37,75 Pfarrstellen mit insgesamt 46 Theologinnen und Theologen.[13] Entsprechend dem 2019 beschlossenen Pfarrstellenkonzept war eine Messzahl von 2500 Gemeindemitgliedern für eine volle Pfarrstelle vorgesehen. Bis 2030 soll die Messzahl auf 3000 angehoben und die Anzahl der Gemeindepfarrstellen auf 17,25 reduziert werden. Die bisher acht Regionen sollen bis dahin in „Gemeindliche Einheiten“ mit je einer Pfarrstelle, einer Mitarbeiterstelle und einer Verwaltungskraft umgewandelt werden.[14]

Anfang 2021 gehörten 69.700 (45,1 %) der 154.400 Einwohner zum Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill. Das ist gegenüber 1987 ein Rückgang um 22,0 % und wird von den 37 Kirchenkreisen der Rheinischen Kirche nur noch von Wuppertal (24,6 %) übertroffen. Der durchschnittliche Rückgang in der EKiR liegt bei fast 10 %.[15] Die Anzahl der Mitglieder lag Ende 2022 um 2110 niedriger als im Vorjahr. Im Kirchenkreis gibt es überdurchschnittlich viele kleine Gemeinden: Anfang 2020 gab es 14 Kirchengemeinden mit unter 1.000 Mitgliedern und 21 Kirchengemeinden mit einer Anzahl zwischen 1.000 und 2.000. Neun Gemeinden haben zwischen 2.000 und 3.000 Mitgliedern und zwei Gemeinden zwischen 3.000 und 4.000 Mitgliedern. Die Kirchengemeinde der Kernstadt Wetzlar hat sieben Kirchen in vier Bezirken mit über 9.000 Mitgliedern.[16]

2020 folgten im Hinblick auf den Bekenntnisstand 20 der 47 unierten Kirchengemeinden dem lutherischen Katechismus und 25 dem Heidelberger Katechismus; zwei waren Unionsgemeinden. Im Kirchenkreis stehen 81 evangelische Kirchen und drei Gemeindezentren zur Verfügung, zudem 62 Gemeindehäuser und 29 Pfarrhäuser.[17] Mehr als 30 Kirchen stammen noch aus mittelalterlicher Zeit, hinzu kommen gut 20 Barockkirchen und ein Dutzend aus dem 19. Jahrhundert. 14 Kirchen wurden im 20. Jahrhundert gebaut. Etwa 70 der Kirchen sind hessische Kulturdenkmäler.[18]

Gemeinden

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Kirchengemeinde(n) Kirche Verbindung Bild Bauzeit Kommune
Albshausen und
Steindorf und
Niederbiel und
Oberbiel
Ev. Kirche Albshausen Albshausen, Niederbiel und Steindorf waren bis 1932 nach Oberbiel eingepfarrt. Nach Auflösung des Kirchspiels zum 1. April 1932 blieb die pfarramtliche Verbindung zwischen den Kirchengemeinden Albshausen und Steindorf bestehen, die dann zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben wurden; Niederbiel wurde eine selbstständige Kirchengemeinde. Eine pfarramtliche Verbindung der vier Orte bestand bis 1954. Am 1. April 2021 gingen Niederbiel und Oberbiel eine pfarramtliche Verbindung ein, in die zum 1. Januar 2024 auch Albshausen und Steindorf wieder einbezogen wurden.   1923–1930 Solms
Ev. Kirche Steindorf
 
1701 Wetzlar
Ev. Kirche Niederbiel
 
13. Jh./
um 1680
Solms
Ev. Kirche Oberbiel   1784
Altenkirchen Dorfgemeinschaftshaus Ahrdt Ahrdt, Bellersdorf, Bermoll, Mudersbach und Oberlemp bilden in dieser Form seit 1827 ein Kirchspiel.   1901 Hohenahr
Ev. Kirche Altenkirchen
 
romanisch/
1812–1813
Ev. Kirche Bellersdorf   1970er Mittenaar
Ev. Kirche Bermoll
 
1847 Aßlar
Ev. Kirche Mudersbach
 
1870er Hohenahr
Ev. Kirche Oberlemp
 
1855 Aßlar
Am Solmsbach Ev. Kirche Burgsolms Seit dem Mittelalter gemeinsames Kirchspiel. Zum 1. Januar 2024 fusioniert.
 
1883–1884 Solms
Ev. Kirche Oberndorf   mittelalterlich
Aßlar Ev. Kirche Aßlar 2020–2023 bestand eine pfarramtliche Verbindung zwischen Blasbach und der evangelischen Kirchengemeinde Aßlar (Bezirk 2).   romanisch Aßlar
Biskirchen Ev. Kirche Biskirchen seit mittelalterlicher Zeit ein Kirchspiel   1868–1870 Leun
Ev. Kirche Bissenberg
 
spätromanisch/
1723–1726
Ev. Kirche Stockhausen   1955–1956
Bonbaden-Neukirchen-Schwalbach Ev. Kirche Bonbaden In nachreformatorischer Zeit waren die drei Kirchengemeinden nach Bonbaden eingepfarrt. Neukirchen wurde 1976 aus dem Bonbadener Kirchspiel ausgegliedert und Oberndorf zugeschlagen, im Jahr 2004 aber wieder mit Bonbaden und Schwalbach verbunden. 2020 fusionierten die drei Kirchengemeinden.   spätromanisch Braunfels
Ev. Kirche Neukirchen
 
1956
Ev. Kirche Schwalbach   1763–1767 Schöffengrund
Braunfels Friedenskirche drei Kirchen; St. Georgen war bis 1583 Pfarrkirche und wurde dann zur Friedhofskirche. Seit 1980 dient die Friedenskirche als Hauptkirche von Braunfels.   1980 Braunfels
Schlosskirche   Ende 15. Jh.
St. Georgen
 
spätromanisch
Dorlar und
Atzbach
Ev. Kirche Dorlar Pfarramtliche Verbindung, bis 1600er Jahre war Dorlar Mutterkirche von Atzbach, Naunheim und Waldgirmes.   13. Jh. Lahnau
Ev. Kirche Atzbach
 
1767
Ebersgöns und
Kleebachtal
Ev. Kirche Ebersgöns Zum 1. Januar 2021 fusionierten die pfarramtlich verbundenen Gemeinden Dornholzhausen und Niederkleen zusammen mit Oberkleen zur Kirchengemeinde Kleebachtal. Ebersgöns, das mit Oberkleen seit 1963 pfarramtlich verbunden war, bildet seitdem eine eigene Kirchengemeinde, die mit der Gemeinde Kleebachtal pfarramtlich verbunden ist.   13. Jh. Butzbach
Ev. Kirche Dornholzhausen
 
1717 Langgöns
Ev. Kirche Niederkleen   1728
St. Michaelis Oberkleen
 
15. Jh./1770
Ehringshausen-Dillheim und
Kölschhausen
Gemeindehaus Ehringshausen Ehringshausen und Dillheim sind zu einer Kirchengemeinde fusioniert. Die 5 Orte Bechlingen, Breitenbach, Dreisbach, Kölschhausen und Niederlemp wurden 1568 von Dillheim abgetrennt und bilden seitdem ein Kirchspiel Kölschhausen, das seit dem 1. Juli 2020 mit Ehringshausen-Dillheim pfarramtlich verbunden ist. In Breitenbach wird das Dorfgemeinschaftshaus für Gottesdienste genutzt.   1968 Ehringshausen
Jesus-Christus-Kirche Dillheim
 
1864–1866
Ev. Kirche Bechlingen   mittelalterlich Aßlar
Dorfgemeinschaftshaus Breitenbach
 
1951 Ehringshausen
Ev. Kirche Dreisbach
 
um 1700
Ev. Kirche Kölschhausen   frühgotisch
Ev. Kirche Niederlemp
 
spätgotisch
Erda-Großaltenstädten und
Hohensolms
Ev. Kirche Erda Nach der endgültigen Trennung von Wilsbach im Jahr 1827 wurde Erda mit Großaltenstädten pfarramtlich verbunden. Die beiden Gemeinden fusionierten 1971. Die Pfarrstelle Hohensolms und Blasbach wurde Ende 2019 aufgehoben und die Kirchengemeinde Hohensolms mit Erda-Großaltenstädten pfarramtlich verbunden.   gotisch Hohenahr
Ev. Kirche Großaltenstädten   romanisch/
1841–1842
Ev. Kirche Hohensolms
 
1448
Evangelische Trinitatisgemeinde Ev. Kirche Katzenfurt 1959 wurde Katzenfurt, das bisher zum Kirchspiel Dillheim gehörte, zur selbstständigen Pfarrei erhoben und pfarramtlich mit der Kirchengemeinde Daubhausen verbunden. Zum 1. Januar 2024 fusionierten beide Gemeinden.
 
13. Jh./1964–1965 Ehringshausen
Ev. Kirche Daubhausen
 
1685–1710
Gemeindehaus Greifenthal   1891
Greifenstein und
Edingen
Schlosskirche Greifenstein pfarramtlich verbunden   1448–1476/
1681–1702
Greifenstein
Ev. Kirche Edingen
 
1745 Sinn
Hochelheim-Hörnheim Ev. Kirche Hochelheim 1970 pfarramtliche Verbindung und 2008 Fusion
 
1905–1906 Hüttenberg
Ev. Kirche Hörnsheim
 
spätgotisch
Leun und
Tiefenbach
Ev. Kirche Leun pfarramtlich verbunden
 
mittelalterlich Leun
Ev. Kirche Tiefenbach
 
um 1300
Lützellinden und
Dutenhofen-Münchholzhausen
Ev. Kirche Lützellinden Münchholzhausen wechselte 1977 von Braunfels in den Kirchenkreis Wetzlar. Seit 2013 sind Dutenhofen und Münchholzhausen pfarramtlich verbunden und seit 2017 fusioniert und mit Lützellinden pfarramtlich verbunden.   14./15. Jh./
1893
Gießen
Ev. Kirche Dutenhofen   1653–1654/
1905–1906
Wetzlar
Ev. Kirche Münchholzhausen   mittelalterlich/
barock/1937
Nauborn-Laufdorf Ev. Kirche Nauborn Nach jahrhundertelanger pfarramtlicher Verbindung fusionierten die beiden Kirchengemeinden am 11. Januar 2020.   Ende 11./
13. Jh.
Wetzlar
Ev. Kirche Laufdorf   mittelalterlich/
17. Jh.
Schöffengrund
Niedergirmes und
Garbenheim
Christuskirche Niedergirmes Beide Orte wurden 2013 kirchenkreisübergreifend pfarramtlich verbunden.   1950 Wetzlar
Ev. Kirche Garbenheim   1882–1883
Odenhausen-Salzböden Ev. Kirche Odenhausen Die pfarramtlich verbundenen Kirchengemeinden fusionierten 2017.   11. Jh. Lollar
Ev. Kirche Salzböden   13./16. Jh.
Rechtenbach Ev. Kirche Groß-Rechtenbach 1970 Fusion der Kirchengemeinden   1638 Hüttenberg
Ev. Kirche Klein-Rechtenbach   1664
Ulmtal Ev. Kirche Ulm seit dem Mittelalter ein Kirchspiel, die drei Kirchengemeinden wurden am 4. Oktober 1972 aufgehoben und fusionierten zum 1. Januar 1973 zur Kirchengemeinde Ulmtal   1903/1970 Greifenstein
Ev. Kirche Allendorf   spätromanisch/
1679
Ev. Kirche Holzhausen
 
gotisch/
1899
Waldsolms-Nord und
Schöffengrund
Ev. Kirche Kröffelbach Seit dem Jahr 2003 ist die evangelische Kirchengemeinde Waldsolms-Nord (Kröffelbach-Kraftsolms-Griedelbach) pfarramtlich mit der Kirchengemeinde Schöffengrund (Niederquembach-Oberquembach-Oberwetz) verbunden.   15./16. Jh., im Kern älter Waldsolms
Ev. Kirche Kraftsolms
 
gotisch
Ev. Kirche Griedelbach   romanisch/
Ende 17. Jh.
Ev. Kirche Niederquembach
 
1603 Schöffengrund
Ev. Kirche Oberquembach   1696
Ev. Kirche Oberwetz   um 1700
Weidenhausen-Volpertshausen-Vollnkirchen und Niederwetz-Reiskirchen Alte Kirche Weidenhausen Die Gemeinden, die vorher pfarramtlich verbunden waren, fusionierten 2015 zu zwei Kirchengemeinden.   mittelalterlich Hüttenberg
Ev. Kirche Volpertshausen
 
1965
Ev. Kirche Vollnkirchen   1957
Ev. Kirche Niederwetz   1955 Schöffengrund
Ev. Kirche Reiskirchen   1652 Hüttenberg
Werdorf und
Berghausen
Ev. Kirche Werdorf pfarramtlich verbunden
 
1772 Aßlar
Ev. Kirche Berghausen   gotisch/
1966–1967
Wettenberg Margarethenkirche Krofdorf Am 1. Januar 2021 fusionierten die drei evangelischen Kirchengemeinden Krofdorf-Gleiberg, Launsbach und Wißmar zur Kirchengemeinde Wettenberg.
 
13. Jh./1513 Wettenberg
Katharinenkirche Gleiberg   zweite Hälfte 14. Jh./
1621
Ev. Kirche Launsbach
 
15./16. Jh./
1617–1620
Ev. Kirche Wißmar
 
1830
Wetzlar und Blasbach Wetzlarer Dom Wetzlar hat vier Bezirke mit sieben Kirchen und ist seit 2024 pfarramtlich mit Blasbach verbunden.
 
13.–15. Jh. Wetzlar
Ev. Kirche Blasbach   1712–1716
Gemeindezentrum Dalheim   1970
Gnadenkirche   1955
Hospitalkirche
 
1755–1764
Kreuzkirche
 
1957–1959
Magdalenenkirche   1958
Untere Stadtkirche
 
13. Jh.

Struktur und Leitung

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Oberstes Organ des Kirchenkreises ist die Kreissynode. Der Kreissynodalvorstand ist das gewählte Leitungsgremium und umfasst 17 Mitglieder. Er wird gebildet aus dem Superintendenten als Vorsitzendem, zwei weiteren theologischen Mitgliedern und sechs nicht-theologischen Mitgliedern sowie zwei stellvertretenden theologischen Mitglieder und sechs stellvertretenden nicht-theologischen Mitgliedern. Weil die Superintendentur keine hauptamtliche Stelle ist, bleibt der Superintendent im Nebenamt Pfarrer einer Kirchengemeinde. Allerdings wurde eine Entlastungspfarrstelle eingerichtet.[19] Superintendent ist seit September 2020 Pfarrer Hartmut Sitzler (Kröffelbach).

Das Evangelische Kirchenamt hat 30 Mitarbeiter und ist in vier Abteilungen gegliedert: Die Zentralen Dienste sind seit 2021 in die beiden Abteilungen Organisation & Liegenschaften und Personal aufgeteilt. Die Abteilung Finanzen und Wirtschaft ist für die Bereiche Haushalt mit Jahresabschluss und Finanzverwaltung zuständig. Die Superintendentur bildet die vierte Abteilung.[20]

Superintendenten

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Wetzlar[21]
  • 1817–1830: Ludwig Alexander Theodor Weinrich
  • 1830–1832: Johann Friedrich Nebe
  • 1832–1851: Georg August Ludwig Schmidtborn
  • 1851–1867: Christian Gottfried Höhne
  • 1867–1894: Heinrich Usener
  • 1894–1898: Friedrich Wilhelm Röbenacke
  • 1898–1911: Gustav Schöler
  • 1912–1919: Arthur Geibel
  • 1920–1934: Friedrich Karl Wieber
  • 1934–1946: Karl Friedrich Wilhelm Schmidt
  • 1946–1957: Ulrich Martin Paul Kulke
  • 1957–1975: Gustav Biesgen
  • 1975–1991: Theodor Preis
  • 1991–2005: Rainer Kunick
  • 2006–2017: Ute Kannemann
  • 2017–2018: Jörg Süß
Braunfels
  • 1817–1831: Friedrich Heinrich Denhard
  • 1831–1850: Christian Hofmann
  • 1850–1855: Johann Leonhard Molly
  • 1855–1868: Johann Georg Martin Allmenröder
  • 1868–1874: Karl Ferdinand Friedrich Wilhelm Ludwig Castendyck
  • 1875–1898: Gottfried Völcker
  • 1899–1909: Friedrich August Wieber
  • 1909–1914: Hermann Bingel
  • 1914–1929: Friedrich Gruhn
  • 1929–1936: Jakob Peter Heep
  • (1936-)1942–1945: Wilhelm Heller
  • 1945–1953: Georg Heinrich Läufers
  • 1953–1980: Ernst Heinrich Küppers
  • 1980–1997: Dieter Abel
  • 1997–2018: Roland Rust
Kirchenkreis an Lahn und Dill
  • 2019–2020: Roland Rust, Jörg Süß (Vorsitzende des „Bevollmächtigten-Ausschusses“)
  • 2020−0000: Hartmut Sitzler

Literatur

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  • Friedrich Kilian Abicht: Der Kreis Wetzlar, historisch, statistisch und topographisch dargestellt. Band 2. Wigand, Wetzlar 1836, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  • Friedrich Kilian Abicht: Der Kreis Wetzlar historisch, statistisch und topographisch dargestellt. Teil 3: Die Kirchengeschichte des Kreises. Wigand, Wetzlar 1837, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  • Günter E. Th. Bezzenberger: Sehenswerte Kirchen in den Kirchengebieten Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck, einschließlich der rheinhessischen Kirchenkreise Wetzlar und Braunfels. Evangelischer Presseverband, Kassel 1987.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Hessen I. Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Bearbeitet von Folkhard Cremer, Tobias Michael Wolf und anderen. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2008, ISBN 978-3-422-03092-3.
  • Gerhard Kleinfeldt, Hans Weirich: Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum (= Schriften des Instituts für geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau. Band 16). N. G. Elwert, Marburg 1937 (Nachdruck 1984).
  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.), Maria Wenzel (Bearb.): Kulturdenkmäler in Hessen. Lahn-Dill-Kreis II (Altkreis Wetzlar) (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Hessen). Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-8062-1652-3.
  • Heinrich Läufer (Bearb.): Gemeindebuch der Kreissynoden Braunfels und Wetzlar. Herausgegeben von den Kreissynoden Braunfels und Wetzlar. Lichtweg, Essen 1953.
  • Friedrich Heinrich Himmelreich: Kirchen und Pfarreien der Synode Braunfels, die im Mittelalter zum Archipresbyterat Wetzlar gehörten. In: Monatshefte für rheinische Kirchengeschichte. Bd. 32, 1938, S. 178–187.
  • Andreas Metzing: Die hessischen Gebiete der Rheinischen Kirche. In: Hermann-Peter Eberlein (Hrsg.): Territorialkirchen und protestantische Kultur. 1648–1800. Habelt, Bonn 2015, ISBN 978-3-7749-3938-7, S. 187–196.
  • Albert Rosenkranz: Das Evangelische Rheinland. Band 1: Die Gemeinden. Verlag Kirche in der Zeit, Düsseldorf 1956.
  • Frank W. Rudolph: 200 Jahre evangelisches Leben. Wetzlars Kirchengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Tectum, Marburg 2009, ISBN 978-3-8288-9950-6.
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Commons: Kirchen im Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kirchenkreis an Lahn und Dill verliert 2110 Mitglieder.
  2. Irene Jung: Wetzlar Eine kleine Geschichte, Sutton Verlag 2010, ISBN 978-3-86680-715-0, S. 48.
  3. a b Uta Barnikol-Lübeck: Evangelischer Kirchenkreis Braunfels blickt auf 436-jährige Geschichte zurück. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  4. a b Läufer (Bearb.): Gemeindebuch der Kreissynoden Braunfels und Wetzlar. 1953, S. 14.
  5. Sybille A. Burggraf: Entstehung und Entwicklung der Hugenottengemeinde Daubhausen-Greifenthal. In: Hugenotten: 72. Jahrgang, Heft 4, 2008, S. 135–141, hier: S. 136, abgerufen am 28. Dezember 2020 (PDF).
  6. Andreas Metzing: Die hessischen Gebiete der Rheinischen Kirche. 2015, S. 187.
  7. Rudolph: 200 Jahre evangelisches Leben. 2009, S. 31.
  8. Rudolph: 200 Jahre evangelisches Leben. 2009, S. 102.
  9. Günther van Norden: Ein Pfarrer in der Resistenz. Johannes Koch in Oberwetz und Gruiten. In: Kirchliche Zeitgeschichte. Bd. 16, Nr. 2, 2003, S. 280–345, hier S. 314.
  10. Statistik der Evangelischen Kirche im Rheinland zur Landessynode 2020, S. 24. Abgerufen am 27. Dezember 2020 (PDF).
  11. Uta Barnikol-Lübeck: 43 Kirchengemeinden ab 1. Januar. Abgerufen am 4. Januar 2021.
  12. Uta Barnikol-Lübeck: 41 Kirchengemeinden ab 1. Januar. Abgerufen am 10. Januar 2024.
  13. Statistik der Evangelischen Kirche im Rheinland zur Landessynode 2020, S. 9. Abgerufen am 27. Dezember 2020 (PDF).
  14. mittelhessen.de vom 6. Juni 2023: Lahn-Dill: Evangelische Kirche will nah bei Menschen sein. Abgerufen am 12. Januar 2023.
  15. Statistik der Evangelischen Kirche im Rheinland zur Landessynode 2022 Tabelle 2.2 Gemeindeglieder und Konfessionsanteil nach Kirchenkreisen, S. 11. Abgerufen am 27. Februar 2022 (PDF).
  16. Evangelische Kirchengemeinde Wetzlar. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  17. Statistik der Evangelischen Kirche im Rheinland zur Landessynode 2020, S. 86. Abgerufen am 27. Dezember 2020 (PDF).
  18. Landesamt für Denkmalpflege Hessen: Kulturdenkmäler in Hessen. Lahn-Dill-Kreis II. 2003.
  19. Uta Barnikol-Lübeck: Superintendent bleibt nebenamtlich. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  20. Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill: Verwaltung: Evangelisches Kirchenamt. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  21. Rudolph: 200 Jahre evangelisches Leben. 2009, S. 587.