Kowalewiczki (deutsch Neu Kugelwitz) ist ein Dorf in Hinterpommern, das zur Landgemeinde Darłowo (Rügenwalde) im Powiat Sławieński der polnischen Woiwodschaft Westpommern gehört.

Kowalewiczki
Wappen von ????
Kowalewiczki (Polen)
Kowalewiczki (Polen)
Kowalewiczki
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Sławno
Gmina: Darłowo
Geographische Lage: 54° 27′ N, 16° 34′ OKoordinaten: 54° 27′ 0″ N, 16° 33′ 35″ O
Einwohner: 151 (2006)
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig
Neu und Alt Kugelwitz am rechten bzw. linken Ufer der Wipper sowie nordöstlich des Dorfs Renkenhagen und südöstlich des Dorfs Zillmitz auf einer Landkarte des 19. Jahrhunderts

Geographische Lage

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Das Dorf liegt 10 km östlich von Darłowo und 13 km nordöstlich von Sławno (Schlawe) entfernt am Nordufer der Wieprza (Wipper). Die Gemarkung grenzt im Westen und Nordwesten an Sulimice (Zillmitz), im Norden an Karsino (Karzin), im Nordosten an Kanin (Kannin) und im Süden an Kowalewice (Alt Kugelwitz), getrennt durch die Wieprza.

Landschaftsbild

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Das Landschaftsbild von Neu Kugelwitz wird geprägt durch die Einzelgehöfte der Streusiedlung, dazwischenliegende ebene Ackerflächen und die fruchtbaren Wiesen im Schwemmlandgebiet der Wipperniederung. Die höchste Erhebung der Gemarkung beträgt 17 Meter.

Dorfgemeinschaft

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Neu Kugelwitz gehörte bis 1945 zum Amtsbezirk Järshagen im Landkreis Schlawe i. Pom., Regierungsbezirk Köslin, der preußischen Provinz Pommern des deutschen Reichs. Die agrarische Dorfgemeinde bestand 1939 aus 79 Haushalten mit insgesamt 267 Einwohnern und hatte einen eigenen Bürgermeister. Die Dorfschule war einklassig. Eine eigene Kirche gab es nicht; die Bewohner nutzten die evangelische Kirche im Nachbarort Alt Kugelwitz.

Am Ort gab es eine Wind- und Motormühle, eine Schmiede, eine Zimmerei, einen Maurermeister, einen Schuhmacher und ein Lebensmittelgeschäft. Der Schwerpunkt der Erwerbstätigkeit lag in der Landwirtschaft. Auf den Feldern wurden Kartoffeln, Runkelrüben, Futterrüben, Roggen, Hafer, Gerste und Weizen angebaut. Weitere Einkünfte erbrachten die Schweinezucht und -mast sowie die Rindviehhaltung (schwarz-bunte Rinder). Die Mastschweine nahm die Rügenwalder Wurstfabrik ab, Milch wurde an die Genossenschaftsmolkerei in Alt Järshagen geliefert.

 
Ehemaliges Gutshaus in Neu Kugelwitz (September 2008)

Geschichte

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Die Landgemeinde Neu Kugelwitz war, wie auch die Landgemeinde Alt Kugelwitz, aus der ehemaligen, zum herzoglichen Amt Rügenwalde gehörenden Domäne Kugelwitz hervorgegangen, als diese Anfang des 19. Jahrhunderts im Rahmen der Stein-Hardenbergschen Agrarreformen parzelliert worden war. 1347 wird in einer Urkunde, in der die Pommernherzöge Bogislaw, Barnim und Wartislaw der Stadt Schlawe ihre Gerechtsame bestätigen, ein matze van Kugelwytze ryddere genannt. Bei diesem Ritter von Kugelwitz könnte es sich um ein Mitglied der Familie v. Sanitz gehandelt haben, denn anderen Urkunden zufolge kauften die Kartäusermönche des Klosters Marienkron bei Rügenwalde dieser Familie zwischen 1407 und 1495 Klein-Kugelwitz ab, das heutige Alt Kugelwitz. Als Bürgermeister Sluter der Abtei einen Teil von Karzin schenkte, kauften die Mönche von der Familie v. Sanitz einen zweiten Teil hinzu.[1] Nach der Reformation fiel dieser regionale klösterliche Gesamtbesitz, der nach damaliger Zählung einen Umfang von 669 Morgen und vier Quadratruten hatte, als „ritterfreye“ Domäne an das Rügenwalder Amt.

Nach der Parzellierung am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Restgut von Karl Ludwig Krause aufgekauft, einem in Alt Schlawe ansässigen Domänenpächter; er war einer der Söhne des Kaufmanns und Reeders Friedrich Wilhelm Krause (1765–1840), hatte zuvor die zu Zillmitz[2] gehörende preußische Staatsdomäne Dorsedow (1822–1824)[3] und eine Domäne in Krolow gepachtet und war Gerichtsvogt in Krolow gewesen. Karl Ludwig Theodor Krause[4] hatte früher auch das Gut seines Vaters in Kolbatz bewirtschaftet und dieses, nachdem es in Konkurs gegangen und in eine Staatsdomäne umgewandelt worden war, 1843 vom Staat zurück gepachtet. Auf seinem Anwesen in Neukugelwitz ließ er eine Windmühle errichten. – Bis 1945 blieb der Hof in den Händen der Nachfahren von Karl Ludwig Krause (nacheinander Wilhelm, Otto und Ewald Krause).

Am 7. März 1945 zogen sowjetische Truppen durch den Ort, den sie am 14. März 1945 besetzten. Monate später wurde der Ort – wie ganz Hinterpommern – unter Verwaltung der Volksrepublik Polen gestellt. Es begann die Vertreibung der einheimischen Bewohner durch die polnische Administration. Neu Kugelwitz wurde in Kowalewiczki umbenannt.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1818 51 königliches Vorwerk Kugelwitz[5]
1852 341 [6]
1864 348 am 3. Dezember, auf einer Fläche von 996 Morgen[7]
1867 345 am 3. Dezember[8]
1871 369 am 1. Dezember, sämtlich Evangelische[8]
1910 316 am 1. Dezember[9][10]
1933 290 [11]
1939 267 [11]

Der Ort ist über eine Verbindungsstraße zu erreichen, die bei Sulimice (Zillmitz) südlich von der Woiwodschaftsstraße 203 und bei Nowy Jarosław (Alt Järshagen) nördlich von der Woiwodschaftsstraße 205 abzweigt.[12] Die nächste Bahnstation befindet sich in Nowy Jarosław (Neu Järshagen) an der Bahnstrecke Koszalin (Köslin) – Sławno.

Literatur

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  • Alt und Neu Kugelwitz, Kreis Schlawe, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Alt und Neu Kugelwitz (meyersgaz.org).
  • Der Kreis Schlawe – Ein pommersches Heimatbuch (M. Vollack, Hrsg.), Band 2: Die Städte und Landgemeinden, Husum 1986.

Einzelnachweise

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  1. Der Kreis Schlawe (M. Vollack), Bd. 1, S. 320.
  2. Günter Witt und Fritz Sandhoff: Zillmitz, in: Der Kreis Schlawe - Ein pommersches Heimatbuch (M. Vollack, Hrsg.), Band 2: Die Städte und Landgemeinden, Husum 1989, ISBN 3-88042-337-7, S. 1295–1298.
  3. Entsprechende Eintragungen enthalten die Kirchenbücher von Barzwitz.
  4. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 136 (Google Books).
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 36, Ziffer 594.
  6. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 323.
  7. Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin (9. Kreis Schlawe). Berlin 1866, S. 10–17, Ziffer 82.
  8. a b Preußisches Statistisches Landesamt: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung (VIII. Kreis Schlawe). Berlin 1873, S. 134–135, Ziffer 55.
  9. Kreis Schlawe - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  10. Meyers Gazetteer: Neu Kugelwitz, Kreis Schlawe
  11. a b Michael Rademacher: Schlawe. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Straßenkarte Hinterpommern: Köslin – Stolp – Danzig, 9. Auflage, Höfer Verlag, Dietzenbach 2005, ISBN 978-3931-103-14-9.