Basisdaten[1][2]
Preußische Provinz Hessen-Nassau
Regierungsbezirk Kassel
Kreisstadt Fritzlar
Bestandszeitraum 1821–1932
Fläche 341,1 km²
Einwohner 29.239 (1925)
Bevölkerungsdichte 86 Einw./km² (1925)
Gemeinden 50 (1932)

Der Kreis Fritzlar war ein von 1821 bis 1932 (mit Ausnahme der Jahre 1849 bis 1851) bestehender kurhessischer und ab 1866 preußischer Kreis im Regierungsbezirk Kassel. Kreisstadt war Fritzlar, das Kreisgebiet umfasste den nordwestlichen Teil des heutigen Schwalm-Eder-Kreises.

Geschichte

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Das Gebiet des Kreises Fritzlar erstreckte sich wie ein langer Schlauch von Niedenstein und Holzhausen (Hahn) im Norden bis nach Jesberg und Densberg im Südwesten. Es wurde im Westen vom Kreis Wolfhagen und dem Fürstentum Waldeck (später dem Freistaat Waldeck), im Osten von den Kreisen Melsungen und Homberg und im Süden vom Kreis Ziegenhain begrenzt.[3]

Der Kreis Fritzlar wurde im Jahre 1821, in Vollziehung des kurfürstlichen Organisationsedikts vom 29. Juni 1821,[4] als ein Kreis der kurhessischen Provinz Niederhessen aus den drei bisherigen Ämtern Fritzlar, Gudensberg und Jesberg sowie Teilen der Ämter Borken (die Dörfer Gombeth, Großenenglis, Kleinenglis, Kerstenhausen und Udenborn) und Homberg (die Dörfer Uttershausen, Wabern und Zennern) gebildet. Die Kreise übernahmen die Verwaltungsaufgaben der Ämter; für die Rechtsprechung in erster Instanz wurden die Ämter Fritzlar, Gudensberg und Jesberg dabei in Justizämter umgewandelt.

Am 1. Januar 1837 wechselte die Gemeinde Römersberg aus dem Kreis Fritzlar in den Kreis Homberg. Gleichzeitig wechselte die Gemeinde Densberg aus dem Kreis Ziegenhain in den Kreis Fritzlar. Am 18. November wechselte auch die Gemeinde Gombeth aus dem Kreis Fritzlar in den Kreis Homberg.[5]

Zum Kreis Fritzlar gehörten 1842 die Städte Fritzlar, Gudensberg und Niedenstein, sowie 48 Dörfer und 10 Höfe mit insgesamt 3.725 Häusern und 28.516 Einwohnern.[6]

Als Folge der Märzrevolution wurde der Kreis 1848 mit den Kreisen Homberg und Ziegenhain zum Bezirk Fritzlar vereinigt. Diese Neugliederung wurde 1851 wieder rückgängig gemacht. Auch nach der Annexion Kurhessens durch Preußen im Jahr 1866 blieb der Kreis Fritzlar – ab Dezember 1868 in der neu geschaffenen Provinz Hessen-Nassau – bestehen.

Der Kreis umfasste am 1. Januar 1908 drei Stadtgemeinden, 47 Landgemeinden und 8 Gutsbezirke.[7] Die Gutsbezirke wurden in den 1920er Jahren aufgelöst.

Bedingt durch den Zwang zu Einsparungsmaßnahmen im Gefolge der Weltwirtschaftskrise von 1929 wurde der Kreis Fritzlar 1932 im Zuge der sogenannten kleinen Verwaltungsreform in Preußen mit dem Kreis Homberg zum Kreis Fritzlar-Homberg zusammengelegt, der am 1. Januar 1939 in Landkreis Fritzlar-Homberg umbenannt wurde. 1974 wurde dieser mit den Landkreisen Melsungen und Ziegenhain zum Schwalm-Eder-Kreis vereinigt.

Einwohnerentwicklung

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In der folgenden Tabelle wird die Einwohnerentwicklung für den Kreis Fritzlar aufgezeigt:[2][8]

Jahr Einwohner
1842 28.516
1871 25.684
1890 26.482
1900 26.466
1910 27.174
1925 29.239

Landräte

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Der Kreis Fritzlar hatte folgende Landräte:[9]

Gemeinden

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Stadtgemeinden

Landgemeinden

Gutsbezirke

  • Jesberg, Domäne
  • Jesberg, Forst
  • Niederurff
  • Todenhausen, Forst

Literatur

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  • Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. Theodor Fischer, Kassel 1842 (PDF 42,6MB [abgerufen am 17. Dezember 2008]).
  • Werner Ide: Von Adorf bis Zwesten. Ortsgeschichtliches Taschenbuch für den Kreis Fritzlar-Homberg. Bernecker Verlag, Melsungen 1972.
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Einzelnachweise

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  1. Gemeindeverzeichnis 1910: Kreis Fritzlar
  2. a b Michael Rademacher: Landkreis Fritzlar-Homberg. Einwohner Landkreis Fritzlar. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  3. Georg Landau: Amt Fritzlar. In: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. Theodor Fischer, Kassel 1842, S. 225–249 (PDF 42,6MB [abgerufen am 17. Dezember 2008]).
  4. Verordnung vom 29. Juni 1821 über die Umbildung der bisherigen Staatsverwaltung betreffend, in (Sammlung von Gesetzen, Verordnungen, Ausschreiben und anderen allgemeinen Verfügungen für Kurhessen vom Jahre 1821, Hof- und Waisenhaus-Druckerei, Cassel) kurhess GS 1821, S. 29–62; auch in: Wilhelm Möller, Karl Fuchs (Hrsg.): Sammlung der im Kurfürstenthum Hessen noch geltenden gesetzlichen Bestimmungen von 1813 bis 1860. Elwert’sche Universitäts-Buchhandlung, Marburg/Leipzig 1866, S. 311–351.
  5. Ulrich Reuling: Verwaltungs-Einteilung 1821-1955. (PDF) In: Geschichtlicher Atlas von Hessen. Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), S. 176, abgerufen am 19. März 2016.
  6. Werner Ide: Von Adorf bis Zwesten. Ortsgeschichtliches Taschenbuch für den Kreis Fritzlar-Homberg. Bernecker Verlag, Melsungen 1972.
  7. http://www.territorial.de/kurhess/fritzhom/gem1908f.htm
  8. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung 1871
  9. Rolf Jehnke: Landkreis Fritzlar-Homberg. In: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945. Herdecke 2006 (HTML [abgerufen am 17. Dezember 2008]).
  10. 1945–1948 Landrat im Landkreis Ziegenhain