Kunstreiten

alle Gangarten, während die Reiterin oder der Reiter akrobatische Übungen ausführt

Das Kunstreiten hat sich zum Ende des 18. Jahrhunderts aus dem Voltigieren entwickelt. Während das Pferd beim Voltigieren an einer Longe im Kreis läuft, kann es beim Kunstreiten in allen Gangarten frei vom Reiter bewegt werden, während dieser akrobatische Übungen ausführt. Oft wird ein flotter Galopp bevorzugt.

Eine Frau scheint lächelnd im Spagat neben einem Pferd in vollem Galopp zu schweben. Bei genauem Hinsehen sieht man, dass sie sich mit einem Arm am Sattel festhält und die ausgestreckten Beine (eines nach hinten, eines nach vorne) in speziellen Steigbügeln stecken.
Eine Kunstreiterin bei einer Cavalluna Show

1920 war Kunstreiten bei den Olympischen Spielen in Antwerpen eine Unterdisziplin beim Reiten als eigenständiger Wettbewerb. Es nannte sich auch Figurenreiten. Die Wettkämpfe wurden als Einzel- und Mannschaftswettbewerbe gewertet. Im Einzel gewann der Belgier Jos Bouckaert die Goldmedaille vor zwei Franzosen. Auch den Mannschaftswettbewerb gewann Belgien vor Frankreich und Schweden.[1]

Kunstreiten wird als akrobatisches Reiten heute oftmals noch in zirzensischen Vorstellungen gezeigt, deren Tradition ins 18. Jahrhundert zurückreicht. So gehörten zum Beispiel die Darbietungen von Hippodramen bei Philip Astley in London oder die Reiterkunststücke im Circus gymnasticus in Wien zum festen Bestandteil der europäischen Unterhaltungskultur.

Einzelnachweise

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  1. EQUESTRIAN VAULTING RESULTS, ANTWERP 1920, auf www.olympics.com (englisch). Abgerufen am 9. August 2023.