Kurhaus

Bautyp des 19. Jahrhunderts - städtebauliches und gesellschaftliches Zentrum eines Kurortes

Ein Kurhaus, auch Kursaal genannt, ist ein Bautyp der Kurarchitektur des 19. Jahrhunderts. Nach seiner Funktion ist es ein Mehrzweckgebäude. Es enthält in der Regel eine repräsentative Eingangshalle, dazu Ballsaal, Theater- und Konzertsaal, Spielsaal und Gastronomie. In den Badestädten ist es häufig das am meisten auffallende und repräsentative Gebäude, mit dem das städtebauliche und gesellschaftliche Zentrum des Kurortes markiert wird.

Bekannte Kurhäuser und Kursäle

Bearbeiten
 
Kursaal Bad Cannstatt
 
Kurhaus Wiesbaden
 
Kurhaus Semmering, Österreich

Deutschland

Bearbeiten

Österreich

Bearbeiten
 
Das ehemalige Kurhaus von Bad Ischl; eröffnet am 30. Mai 1875
 
Casino-Kursaal Arosa
  • Kurhaus in Ascona
  • Kurhaus Bergün, erbaut 1906
  • Kurhaus Cademario
  • Kurhaus im Val Sinestra
  • Casino-Kursaal in Arosa, Schweiz, 1962 erbaut nach dem Entwurf von Otto Glaus, später Erneuerung der Fassade durch Alessandro Mendini
  • Kursaal in Baden
  • Kursaal in Bad Ragaz
  • Kursaal Bern von 1903; heute Hotel, Kongresszentrum und Casino
  • Kursaal in Engelberg, erbaut 1902
  • Kursaal in Heiden, erbaut 1957 nach dem Entwurf von Otto Glaus. Das Projekt des Kursaals Heiden ging aus dem Gewinn des 1955 vom Kurverein Heiden veranstalteten Architekturwettbewerbs hervor. Die Bauaufgabe sah eine moderne Auslegung der international renommierten Kursaaltypologie vor, wonach den Gästen Unterhaltung und Erholung an zentralem Ort angeboten wird. Das moderne Gebäude ersetzte den inzwischen baufälligen Vorgängerbau von 1874. Nach einem Umbau in den Achtzigerjahren wurde der Kursaal 2009 weitgehend in den ursprünglichen Zustand zurückgebaut und wird heute als Seminar- und Kongresszentrum genutzt.
  • Kursaal in Interlaken, heute Casino Interlaken
  • Kursaal-Casino in Luzern
  • Kursaal in Ostende in Belgien. Architekt des ersten 1852 aus Holz konstruierten Kursaalgebäudes war Hendrik Bevaert. 1875 wurde der Bau abgerissen und durch Alban Chambon vollkommen neu gebaut. Chambon gab dem Kursaal das Aussehen eines orientalischen Märchenpalastes. In den beiden Weltkriegen wurde das Gebäude wegen militärischer Nutzung stark beschädigt. Er sollte schließlich abgerissen werden zu Gunsten eines Neubaus von Norman Foster, was in der Bevölkerung jedoch weitgehend auf Ablehnung stieß. 1998 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und unter Patrick Verhamme restauriert.
 
Kursaal in Haapsalu
  • Kursaal in Haapsalu, erbaut in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts.
  • Kursaal in Narva-Jõesuu, erbaut 1911–1912.
  • Kursaal in Pärnu, erbaut 1893.

Niederlande

Bearbeiten
 
Kursaal Palace in San Sebastián

Tschechien

Bearbeiten
  • Kurhaus I – Kaiserbad in Karlsbad, erbaut 1895

Vereinigtes Königreich

Bearbeiten
 
Kursaal in Southend-on-Sea, England
  • Kursaal in Southend-on-Sea, England. Das seit 1901 Kursaal genannte Gelände war der erste Themenpark Großbritanniens. In den 1970er Jahren wurde der Park geschlossen und das weitläufige Gelände als Baugebiet genutzt. Erhalten blieb das repräsentative Eingangsgebäude, das 1998 wiedereröffnet und bis 2020 als Spielkasino und Bowlingbahn genutzt wurde. Es trägt noch heute den Namen Kursaal.

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Wiktionary: Kurhaus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen