Lea Streisand

deutsche Schriftstellerin

Lea Streisand (* 24. Juli 1979 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Lea Streisand (2019)

Lea Streisand wuchs in Berlin-Adlershof und später in Prenzlauer Berg in der Hufelandstraße auf. Ihr Vater, der in der DDR nicht studieren durfte, war gelernter Psychiatriepfleger, ging jedoch später in die Kulturarbeit und leitete das Kreiskulturhaus in Weißensee.[1] Ihr Nachname Streisand geht auf den jüdischen Teil ihrer Familie zurück.[2] Die Schauspielerin Ellis Heiden war ihre Großmutter, der Historiker Joachim Streisand ihr Großvater.[3] Ihr Abitur absolvierte Streisand 1999 am 2. Gymnasium in der Eugen-Schönhaar-Str. 18.[4] Sie studierte Neuere deutsche Literatur und Skandinavistik an der Humboldt-Universität Berlin. Seit 2003 liest sie Geschichten auf Berliner Lesebühnen und gründete 2008 mit anderen Rakete 2000. 2018 war Streisand Stipendiatin des Hausacher LeseLenz’ und Hausacher Stadtschreiberin.[5] Seit 2005 schreibt sie Artikel und Kolumnen für die tageszeitung (taz)[6]. Seit 2014 spricht sie die wöchentliche Kolumne War schön jewesen bei Radio Eins in der Sendung Der schöne Morgen.[7] 2022/23 hielt sie die Poetikvorlesungen im Rahmen der Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller.[8] Streisand ist gehbehindert.[9]

Sie lebt in Berlin.

2016 erschien Streisands autobiographisch gefärbter erster Roman Im Sommer wieder Fahrrad bei Ullstein. Die Erzählerin versucht ihrem Leben während einer Chemotherapie eine Struktur zu geben, indem sie aus Briefen das Leben ihrer Großmutter Ellis Heiden rekonstruiert, die ihren späteren Ehemann durch Tricks aus einem nationalsozialistischen Arbeitslager rettet[10]. 2019 erschien der Wenderoman Hufeland, Ecke Bötzow, in dem die 1979 geborene Protagonistin Franzi vom Aufwachsen in der Wendezeit erzählt.[11] 2022 erschien der Roman Hätt’ ich ein Kind bei Ullstein. Er geht den Fragen nach, warum viele Menschen unbedingt Kinder wollen, was eine Adoption mit sich bringt und was Mutterschaft heute bedeutet.

Literatur

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  • Norbert Otto Eke / Stefan Elit (Hgg.): ‚Topographisches‘ Schreiben: Lea Streisand. Paderborn Wintersemester 2022/23. 41. Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Aisthesis, Bielefeld 2024, ISBN 978-3-8498-1957-6
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Einzelnachweise

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  1. Lea Streisand: Ein Nachruf auf Ingo Bauer: „Mann, Papa!“ In: Die Tageszeitung: taz. 15. November 2020, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 2. August 2022]).
  2. „Streisand ist kein Künstlername“. In: Florakiez. Abgerufen am 2. August 2022 (deutsch).
  3. Katharina Schmidt-Hirschfelder: Immer auf Empfang. 8. Juli 2014, abgerufen am 8. August 2022.
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.berliner-zeitung.deLeben in der DDR: Wir Kinder aus der Hufelandstraße (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2023. Suche in Webarchiven), Berliner Zeitung am 23. April 2017 (hier irrtümlich John-Schehr-Str. als Adresse des Gymnasiums), abgerufen am 23. April 2017
  5. Claudia Ramsteiner: Ganz Berlin kennt das Kinzigtal In: Mittelbadische Presse, 28. September 2018. Abgerufen am 7. April 2020 
  6. Lea Streisand: Krimis aus Skandinavien. In: taz, 16. Februar 2012
  7. War schön jewesen. Streisand bei Radio Eins
  8. Pressemitteilung der Uni Paderborn, abgerufen am 12. Mai 2022
  9. Lea Streisand: Übers das Recht auf Teilhabe: Menschen wie Haushaltsgeräte. In: Die Tageszeitung: taz. 2. Oktober 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 27. Oktober 2023]).
  10. Die Biene, die in Eimer kotzt In: taz.de, 21. Januar 2017; Rezension von Katrin Bettina Müller: Zwei Leben. Wie das Leben die Farbe verändert: Lea Streisands Roman „Im Sommer wieder Fahrrad“
  11. Roman über den Prenzlauer Berg – Kleiner Kosmos, große Dramen In: spiegel.de, 30. Oktober 2019; Rezension von Jochen Overbeck: Ein Roman, der mit Nostalgie souverän umgeht