Die Liste der Klassischen Philologen an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zählt namhafte Hochschullehrer dieses Faches auf, die an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wirkten und wirken.
Die Klassische Philologie wurde in Freiburg durch den Philologen und Literaturhistoriker Karl Zell (1793–1873) begründet, der seit 1821 den Lehrstuhl für Philologie innehatte. Er schuf 1830 nach dem Vorbild anderer Universitäten das Philologische Seminar. Als Zell 1836 in die badische Schulbehörde eintrat, wurde Joseph Anselm Feuerbach (1798–1851) zu seinem Nachfolger ernannt. Feuerbach vertrat bis zu seinem Tode gleichermaßen Philologie und Archäologie. Er bewirkte, dass der CollaboratorAnton Baumstark ebenfalls zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Seither existieren zwei Lehrstühle für Klassische Philologie. 1892 wurde das Philologische Seminar in Seminar für Klassische Philologie umbenannt.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Philologieprofessor Eduard Fraenkel wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen. Sein Nachfolger Hans Oppermann wie auch dessen Kollege Hans Bogner waren überzeugte Vertreter des Nationalsozialismus. Nachdem beide 1941 die Universität verlassen hatten und an die Reichsuniversität Straßburg gingen, wurden ihre Lehrstühle auf Initiative der Universität mit seriösen Fachwissenschaftlern besetzt, Karl Büchner und Hermann Gundert, die bis in die 1970er Jahre die Klassische Philologie in Freiburg vertraten.
2018 wurde die bis dahin selbständige lateinische Philologie des Mittelalters Teil des Seminars für Griechische und Lateinische Philologie.
Angegeben ist in der ersten Spalte der Name der Person und ihre Lebensdaten, in der zweiten Spalte wird der Eintritt in die Universität angegeben, in der dritten Spalte das Ausscheiden. Spalte vier nennt die höchste an der Universität Freiburg erreichte Position. An anderen Universitäten kann der entsprechende Dozent eine noch weitergehende wissenschaftliche Karriere gemacht haben. Die nächste Spalte nennt Besonderheiten, den Werdegang oder andere Angaben in Bezug auf die Universität oder das Seminar. In der letzten Spalte stehen Bilder der Dozenten.
Professor für Philologie, gründete 1830 das Philologische Seminar, wechselte 1836 an die badische Schulbehörde; forschte hauptsächlich zur antiken Philosophiegeschichte
Nachfolger Büchelers, Spezialist zur Musik und Literatur des Mittelalters; wechselte als Leiter an die Großherzogliche Hof- und Landesbibliothek Karlsruhe
Assistent, 1908 habilitiert, 1914 außerplanmäßiger außerordentlicher Professor, 1928 Lektor; Mitglied der NSDAP (seit 1931) und SA; 1945 entlassen, 1949 pensioniert
Direktor des Berthold-Gymnasiums, hielt Veranstaltungen über lateinische Stilistik und Syntax; Verfasser von grammatischen und stilistischen Lehrbüchern
Nachfolger Fraenkels (zunächst Vertreter, ab 1935 persönlicher Ordinarius), SA-Mitglied; profilierte sich durch Lehr-, Publikations und Vortragstätigkeit als überzeugter Nationalsozialist; wechselte nach Straßburg; ab 1945 im Schuldienst
Nachfolger Schadewaldts; überzeugter Nationalsozialist, der gegen den Willen der Hochschulleitung berufen wurde; wechselte nach Straßburg; ab 1945 Dozent in Blaubeuren
wissenschaftliche Hilfskraft, 1995 Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 321 „Übergänge und Spannungsfelder zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit“, 1998 Akademische Rätin, 2007 Habilitation in Bielefeld, 2009 nach Freiburg umhabilitiert, 2012 apl. Prof.; Spezialistin für römische Literatur, besonders Komödie, Elegie und Lyrik
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, 2001 habilitiert, 2003 Hochschuldozent, 2005 außerordentlicher Professor für Gräzistik, zeitweise Lehrstuhlvertreter für Latinistik
Jürgen Blänsdorf: Freiburger Philologenleben in den 50er und 60er Jahren. In: Eikasmós, Band 4, 1993, S. 33–37.
Wolfgang Kullmann, Robert Muth, Eckard Lefèvre: 150 Jahre humanistische Bildung an der Universität Freiburg i. Br. Jubiläumsschrift des Seminars für Klassische Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Würzburg 1987.
Jürgen Malitz: Klassische Philologie. In: Eckhard Wirbelauer (Hrsg.): Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920–1960. Mitglieder – Strukturen – Vernetzungen. Freiburg / München 2006, S. 303–364; online (PDF; 420 kB).