Liste der Mitglieder der Badischen Ständeversammlung 1909 bis 1910
Diese Liste umfasst die Mitglieder der Ständeversammlung des Großherzogtums Baden für die Sessionen des 44. ordentlichen Landtags. Die Eröffnung fand am 23. November 1909 statt. Die Schlusssitzung fiel auf den 16. Juli 1910. Insgesamt fanden 24 Sitzungen[1] der Ersten Kammer und 120 Sitzungen[2] der Zweiten Kammer statt.
Präsidium der Ersten Kammer
BearbeitenPräsident: Prinz Max von Baden
1. Vizepräsident: Wirklicher Geheimer Rat Albert Bürklin[3]
2. Vizepräsident: Graf Raban von Helmstatt
Mitglieder der Ersten Kammer
BearbeitenPrinzen des Hauses Baden
BearbeitenStandesherren
Bearbeiten- Fürst Max Egon zu Fürstenberg
- Fürst Emich zu Leiningen
- Fürst Erwein von der Leyen
- Prinz Alfred zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg als Vertreter für den Fürsten Ernst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
- Fürst Alois zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg
- Graf Emich zu Leiningen-Billigheim
Vertreter der katholischen Kirche
Bearbeiten- Thomas Nörber,[3] Erzbischof von Freiburg (war nie anwesend)
Vertreter der evangelischen Landeskirche
Bearbeiten- Ludwig Schmitthenner, Prälat der Evangelischen Landeskirche
Vertreter des grundherrlichen Adels
BearbeitenWahlkreis oberhalb der Murg
Bearbeiten- Graf Robert von Andlaw
- Graf Heinrich von Kageneck
- Freiherr Ruprecht Böcklin von Böcklinsau
- Freiherr Albrecht von Stotzingen[3]
Wahlkreis unterhalb der Murg
Bearbeiten- Freiherr Ernst August Göler von Ravensburg
- Graf Raban von Helmstatt
- Freiherr Udo von La Roche-Starkenfels,[3] Oberamtsrichter
- Freiherr Albrecht Rüdt von Collenberg-Bödigheim († 26. November 1909), gefolgt von Freiherr Ernst von Gemmingen-Hornberg
Vertreter der Landesuniversitäten
Bearbeiten- Ernst Troeltsch,[3] Geheimer Kirchenrat, Professor an der Universität Heidelberg und deren Vertreter im Landtag
- Richard Schmidt,[3] Geheimer Hofrat, Professor an der Universität Freiburg und deren Vertreter im Landtag
- Hans Bunte,[3] Geheimer Hofrat, Professor an der TH Karlsruhe und deren Vertreter im Landtag
Von den Handelskammern gewählte Abgeordnete
Bearbeiten- Arthur Pfeilsticker, Geheimer Kommerzienrat in Freiburg
- Carl Wilhelm Meier, Kommerzienrat in Pforzheim
- Emil Engelhard, Fabrikant in Mannheim
Von der Landwirtschaftskammer gewählte Abgeordnete
Bearbeiten- Georg Frank, Ökonomierat in Karlsruhe
- Gustav Vierneisel, Bürgermeister in Lauda
Von den Handwerkskammern gewählter Abgeordneter
Bearbeiten- Alfred Bea, Hofschuhmachermeister, Stadtrat in Freiburg
Von den der Städteordnung unterliegenden Städten gewählte Abgeordnete
Bearbeiten- Otto Winterer,[3] Oberbürgermeister von Freiburg
- Karl Wilckens,[3] Oberbürgermeister von Heidelberg
Von den Städten über 3000 Einwohnern gewählter Abgeordneter
Bearbeiten- Gustav Weiß,[3] Bürgermeister in Eberbach
Von den Kreisausschüssen gewählter Abgeordneter
Bearbeiten- Max Boeckh, Rechtsanwalt und Stadtrat
Vom Großherzog ernannte Mitglieder
Bearbeiten- Ferdinand Lewald,[3] Wirklicher Geheimer Rat, Präsident des Verwaltungsgerichtshofs
- Emil Dorner,[3] Landgerichtspräsident
- Albert Bürklin,[3] Wirklicher Geheimer Rat
- Gustav Scherer, Wirklicher Geheimer Rat
- Wilhelm Hübsch,[3] Geheimer Rat, Ministerialdirektor
- Ferdinand Sander, Geheimer Kommerzienrat
- Carl Reiß,[3] Kommerzienrat
- Hans Thoma,[3] Hochschullehrer
Präsidium der Zweiten Kammer
BearbeitenPräsident: Rupert Rohrhurst
1. Vizepräsident: Anton Geiß
2. Vizepräsident: Karl Heimburger[3]
Die gewählten Abgeordneten der Zweiten Kammer
BearbeitenSeit 1905 gab es nach einer neuen Einteilung insgesamt 73 von Süden nach Norden fortlaufend nummerierte Wahlkreise. Nachfolgend sind die Stadtwahlkreise und die Ämterwahlkreise in zwei separaten Abschnitten zusammengefasst, wodurch die Nummerierung der Wahlkreise jeweils unvollständig erscheint.
Die Zusammensetzung der Mandate entsprach der Wahl vom 21. Oktober 1909 für die Legislaturperiode 1909 bis 1913. Wahlsieger war die Koalition aus Nationalliberalen (NLP), Fortschrittlicher Volkspartei und Sozialdemokraten (SPD), der sogenannte Großblock. Der Großblock hatte 1909 insgesamt 44 Sitze errungen. Stärkste Fraktion mit 26 Mandaten war das Zentrum.
Stadtwahlkreise
BearbeitenWahlkreis | Bezeichnung des Wahlkreises | Name des Abgeordneten | Fraktion |
---|---|---|---|
3. | Wahlkreis der Stadt Konstanz | Martin Venedey | Deutsche Volkspartei, seit 1910 Fortschrittliche Volkspartei |
11. | Wahlkreis der Stadt Lörrach mit Stetten | Ernst Friedrich Roesch | SPD |
18. | Wahlkreis der Stadt Freiburg | Constantin Fehrenbach | Zentrum |
19. | Wahlkreis der Stadt Freiburg | Ernst Kräuter | SPD |
20. | Wahlkreis der Stadt Freiburg | Emil Göhring | Nationalliberale Partei |
25. | Wahlkreis der Stadt Lahr | Georg Monsch | SPD |
29. | Wahlkreis der Stadt Offenburg | Oskar Muser | Deutsche Volkspartei, seit 1910 Fortschrittliche Volkspartei |
35. | Wahlkreis der Stadt Baden[4] | Hermann Kölblin | Nationalliberale Partei |
37. | Wahlkreis der Stadt Rastatt | Karl Vogel[3] | Fortschrittliche Volkspartei |
41. | Wahlkreis der Stadt Karlsruhe | Ludwig Frank[3] | SPD |
42. | Wahlkreis der Stadt Karlsruhe | Edmund Rebmann | Nationalliberale Partei |
43. | Wahlkreis der Stadt Karlsruhe | Albert Willi | SPD |
44. | Wahlkreis der Stadt Karlsruhe | Wilhelm Kolb | SPD |
45. | Wahlkreis der Stadt Durlach | Friedrich Weber | SPD |
47. | Wahlkreis der Stadt Pforzheim mit Brötzingen | Andreas Odenwald | Fortschrittliche Volkspartei |
48. | Wahlkreis der Stadt Pforzheim mit Brötzingen | Adolf Geck | SPD |
51. | Wahlkreis der Stadt Bruchsal | Anton Wiedemann | Zentrum |
58. | Wahlkreis der Stadt Mannheim | Anton Geiß | SPD |
59. | Wahlkreis der Stadt Mannheim | Robert Kramer | SPD |
60. | Wahlkreis der Stadt Mannheim | Karl Vogel | Deutsche Volkspartei, seit 1910 Fortschrittliche Volkspartei |
61. | Wahlkreis der Stadt Mannheim | Friedrich König[3] | Nationalliberale Partei |
62. | Wahlkreis der Stadt Mannheim | Albert Süßkind | SPD |
64. | Wahlkreis der Stadt Heidelberg | Rupert Rohrhurst | Nationalliberale Partei |
65. | Wahlkreis der Stadt Heidelberg | Friedrich Koch[3] | Nationalliberale Partei |
Ämterwahlkreise
BearbeitenWahlkreis | Bezeichnung des Wahlkreises | Name des Abgeordneten | Fraktion |
---|---|---|---|
1. | Wahlkreis des Amtes Pfullendorf mit Gemeinden des Amtes Überlingen | Josef Weißhaupt | Zentrum |
2. | Wahlkreis des Amtes Meßkirch mit Gemeinden des Amtes Stockach | Johann Christian Weißhaupt | Nationalliberale Partei |
4. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Konstanz, Überlingen und Stockach | August Karl Anton Büchner | Zentrum |
5. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Engen und Konstanz | Hermann Schmid | Nationalliberale Partei |
6. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Donaueschingen und Engen | Josef Hilbert | Nationalliberale Partei |
7. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Villingen und Donaueschingen | Joseph Ignaz Goerlacher | Zentrum |
8. | Wahlkreis des Amtes Bonndorf mit Gemeinden des Amtes Waldshut | Josef Wittemann | Zentrum |
9. | Wahlkreis des Amtes St. Blasien mit Gemeinden des Amtes Waldshut | Philipp Blümmel | Zentrum |
10. | Wahlkreis des Amtes Säckingen mit Gemeinden der Ämter Waldshut und Schopfheim | Jonas Dieterle | Zentrum |
12. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Lörrach | Friedrich Breitenfeld | SPD |
13. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Schopfheim und Schönau | Adolf Müller | SPD |
14. | Wahlkreis des Amtes Müllheim mit Gemeinden der Ämter Lörrach und Staufen | Ernst Koger | Nationalliberale Partei |
15. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Staufen, Schönau, Freiburg und Neustadt | Ferdinand Kopf | Zentrum |
16. | Wahlkreis des Amtes Breisach mit Gemeinden des Amtes Emmendingen | Alfred Freiherr Huber von Gleichenstein | Zentrum |
17. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Neustadt, Triberg und Villingen | Josef Duffner | Zentrum |
21. | Wahlkreis des Amtes Waldkirch mit Gemeinden des Amtes Freiburg | Jakob Reinhardt | Zentrum |
22. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Freiburg und Emmendingen | Josef Julius Schüler | Zentrum |
23. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Emmendingen | Wilhelm Pfefferle | Nationalliberale Partei |
24. | Wahlkreis des Amtes Ettenheim mit Gemeinden der Ämter Emmendingen und Lahr | Philipp Henninger | Zentrum |
26. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Triberg, Villingen und Wolfach | Hermann Hummel | Fortschrittliche Volkspartei |
27. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Lahr und Offenburg | Karl Heimburger[3] | Deutsche Volkspartei, seit 1910 Fortschrittliche Volkspartei |
28. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Wolfach und Offenburg | Rudolf Seubert | Zentrum |
30. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Kehl | Friedrich Saenger | Nationalliberale Partei |
31. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Offenburg und Kehl | Joseph Morgenthaler | Zentrum |
32. | Wahlkreis des Amtes Oberkirch mit Gemeinden der Ämter Offenburg und Achern | Franz Friedrich Geppert | Zentrum |
33. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Achern und Bühl | Wilhelm Roeckel | Zentrum |
34. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Bühl und Baden[4] | Michael Schmunck | Zentrum |
36. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Rastatt und Baden[4] | Johann Anton Zehnter[3] | Zentrum |
38. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Rastatt, Bühl und Baden[4] | Edmund Schmidt | Zentrum |
39. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Ettlingen, Rastatt und Karlsruhe | August Schwall | SPD |
40. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Karlsruhe | Ludwig Neck | Nationalliberale Partei |
46. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Durlach, Ettlingen und Pforzheim | Christian Gierich | Deutschkonservative Partei |
49. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Pforzheim | Friedrich Stockinger | SPD |
50. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Bruchsal und Durlach | Heinrich Kurz | SPD |
52. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Bruchsal | Josef Ziegelmeyer | Zentrum |
53. | Wahlkreis des Amtes Bretten mit Gemeinden des Amtes Bruchsal | Otto Heinrich Schmidt | Bund der Landwirte |
54. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Wiesloch und Bruchsal | Peter Freiherr von und zu Mentzingen | Zentrum |
55. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Heidelberg und Wiesloch | Georg Pfeiffle | SPD |
56. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Schwetzingen | Jakob Kahn | SPD |
57. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Mannheim und Schwetzingen | Friedrich Bechtold | SPD |
63. | Wahlkreis des Amtes Weinheim mit Teilen des Amtes Mannheim | Valentin Müller | Nationalliberale Partei |
66. | Wahlkreis des Amtes Eppingen mit Gemeinden der Ämter Sinsheim und Wiesloch | Jakob Geiger | Nationalliberale Partei |
67. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Sinsheim | Heinrich Neuwirth | Nationalliberale Partei |
68. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Heidelberg und Eberbach | Emil Maier | SPD |
69. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Buchen, Eberbach, Amtes Mosbach und Adelsheim | Johann Baptist Knebel | Zentrum |
70. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Mosbach | Johann Georg Banschbach | Deutschkonservative Partei |
71. | Wahlkreis mit Gemeinden der Ämter Boxberg und Adelsheim | Johann Gottfried Leiser | Nationalliberale Partei |
72. | Wahlkreis mit Gemeinden des Amtes Tauberbischofsheim | Josef Schofer[3] | Zentrum |
73. | Wahlkreis des Amtes Wertheim mit Gemeinden der Ämter Buchen und Tauberbischofsheim | August Neuhaus | Zentrum |
Literatur
Bearbeiten- Digitale Sammlung badischer Landtagsprotokolle bei der Badischen Landesbibliothek. Verzeichnis der Mitglieder beider Kammern
- Protokolle des Badischen Landtags, 1. Kammer – digitalisiert von der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, 1819–1918
- Protokolle des Badischen Landtags, 2. Kammer – digitalisiert von der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, 1819–1933
- Ludwig Bauer, Bernhard Gißler: Die Mitglieder der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung von 1819–1912. Fidelitas, Karlsruhe 1913, 5. Auflage, S. 66 f.
Weblinks
BearbeitenBelege und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Ludwig Bauer, Bernhard Gißler: Die Mitglieder der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung von 1819–1912. Fidelitas, Karlsruhe 1913, 5. Auflage, S. 66 f.
- ↑ Protokolle des Badischen Landtags, 2. Kammer – digitalisiert von der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, 1819–1933
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Dieser Mandatsträger ist in den amtlich veröffentlichten Abgeordnetenlisten als promovierter Akademiker ausgewiesen, d. h. dort üblicherweise mit einem vor dem Namen stehenden Doktor-Grad verzeichnet
- ↑ a b c d Bis 1931 hieß die Stadt Baden-Baden nur Baden.