Lucie Neudecker

österreichische Schauspielerin

Lucie Neudecker, auch Luzi(e) Neudecker, bürgerlich Lucie Holczabek (* 17. September 1932 in Wien; † 4. April 2024), war eine österreichische Schauspielerin bei Bühne, Film und Fernsehen der 1950er bis 1970er Jahre.

Leben und Wirken

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Neudecker, die ihren Vornamen mal Lucie, dann aber auch wieder Luzi bzw. Luzie schrieb, erhielt 18-jährig ihre künstlerische Ausbildung an Wiens Reinhardt-Seminar und trat im Rahmen ihrer Ausbildungsstätte bereits im Frühling 1950 vors Publikum wie in dem englischen Lustspiel Der erste Frühlingstag, wo die Elevin unter der künstlerischen Oberleitung von Alfred Neugebauer und der Regie Edwin Zboneks[1] mit der Rolle der Elsie Lester an der Seite nachmals so berühmter Kollegen wie Lotte Ledl und Otto Schenk wirkte[2]. Dabei wurde ihr von der Kritik bereits hier „beachtliches Talent“ attestiert[3]. Mit demselben Ensemble sah man die junge Nachwuchskünstlerin im Jahr darauf im Salzkammergut gastierend in William Shakespeares Ein Sommernachtstraum[4].

Erst 1954 trat Lucie Neudecker ihr erstes Festengagement an, das sie zunächst ans Wiener Volkstheater führte. Ihre bedeutendste Schaffensphase startete sie jedoch noch im selben Jahr am Theater in der Josefstadt, dessen Ensemble sie über zwanzig Jahre lang, bis 1976[5] angehörte. Zu Neudeckers frühen Rollen zählten die Marianne Gassin in Claude-André Pugets Glückliche Tage, die Agathe in Hugo von Hofmannsthals Der Schwierige und die Millie Owens in William Inges Picnick, wo sie, ihrer optischen Erscheinung entsprechend, an der Seite von nachmals bekannten Kollegen wie Peter Weck, Nicole Heesters und Vilma Degischer anfänglich zumeist kratzbürstige Mädchen vom Typus „burschikoser Wildfang“ verkörperte[6]. In späteren Jahren wuchs sie allmählich ins Charakterfach hinein.

Bereits während ihrer Ausbildung stand Lucie Neudecker 1951 mit einer kleinen Rolle an der Seite von Hannelore Schroth und Hans Holt erstmals vor der Filmkamera. Sie agierte in der Folgezeit vor allem in Lustspielen und Komödien, seit Beginn der 1960er Jahre auch in Fernsehproduktionen, kam aber nie über Nebenrollen hinaus. Mitte der 1970er Jahre beendete die Künstlerin ihre schauspielerischen Aktivitäten und widmete sich dem Eheleben an der Seite ihres 14 Jahre älteren Gatten, des bekannten Wiener Arztes und Gerichtsmediziners Wilhelm Holczabek.

Die Schauspielerin starb am 4. April 2024 und wurde in der Hinterbrühl im Familiengrab bestattet.[7]

Filmografie (Auswahl)

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Literatur

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  • Kürschners Biographisches Theater-Handbuch, Walter de Gruyter Co., Berlin 1956, S. 516
  • Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon, Zweiter Band, Bad Münder 1961, S. 1195
  • Interview mit Luzi Neudecker im Volksblatt vom 23. Oktober 1969 (Online)

Einzelnachweise

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  1. Meldung in der Rubrik „Kunst und Kultur“. In: Neues Oesterreich/Neues Österreich. Organ der demokratischen Einigung, 25. Juni 1950, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nos
  2. Rubrik „Im Rampenlicht“. In: Wiener Kurier. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die Wiener Bevölkerung, 27. Juni 1950, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wku
  3. Reizender Lustspielabend in Schönbrunn. In: Das kleine Volksblatt, 28. Juni 1950, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dkv
  4. „Ein Sommernachtstraum“ in Strobl. In: Salzburger Nachrichten. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die österreichische Bevölkerung / Salzburger Nachrichten. Unabhängige demokratische Tageszeitung, 6. August 1951, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/san
  5. Lucie Neudecker auf kultur-pool.at
  6. Theaterkritik in der Neuen Welt, Mai-Heft 1955, S. 8
  7. Parte in der Topothek Hinterbrühl abgerufen am 7. April 2024
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