Ludmierzyce (deutsch Leimerwitz, tschechisch Lidměřice) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Kietrz im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Ludmierzyce
Leimerwitz
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Ludmierzyce Leimerwitz (Polen)
Ludmierzyce
Leimerwitz (Polen)
Ludmierzyce
Leimerwitz
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Opole
Powiat: Głubczyce
Gmina: Kietrz
Geographische Lage: 50° 2′ N, 17° 55′ OKoordinaten: 50° 1′ 55″ N, 17° 54′ 34″ O

Höhe: 290 m n.p.m.
Einwohner: 117 (1. Okt. 2020[1])
Postleitzahl: 48-130
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OGL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice

Geographie

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Blick auf Leimerwitz

Geographische Lage

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Das Straßendorf Ludmierzyce liegt elf Kilometer südwestlich des Gemeindesitzes Kietrz, 23 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Głubczyce (Leobschütz) sowie 87 Kilometer südlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Der Ort liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Baborów–Opava.

Nachbarorte

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Nachbarorte von Ludmierzyce sind im Nordwesten Nasiedle (Nassiedle), im Südwesten Jabłonka (Klemstein) und im Westen Gródczany (Hratschein).

Geschichte

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Dreifaltigkeitskirche

Der ursprünglich zur Markgrafschaft Mähren gehörige Ort wurde 1224 erstmals als villa Lutconis sowie Lubomirici erwähnt. 1308 erfolgte eine Erwähnung als Ludmeritza, 1377 als Ludmericz sowie 1428 als Ludmierziz. Der Ortsname leitet sich vom slavischen Personennamen Ludomir ab, das Dorf des Ludomir.[2] Im Mittelalter bestand südlich des Dorfes eine Burg.[3] Im Jahre 1318 wurde das Dorf Teil des neuen Herzogtums Troppau.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Leimerwitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1796 wurde in Leimerwitz eine Schule eingerichtet.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Leimerwitz ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Schule, eine Windmühle, eine Kapelle und 62 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Leimerwitz 385 Menschen, davon einer evangelisch.[4] 1861 zählte Leimerwitz 711 Einwohner, eine Erbrichterei, 14 Bauern-, 39 Häuslerstellen. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 96 Schüler.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Leimerwitz gegründet, welcher die Landgemeinden Auchwitz, Jacubowitz, Klemstein und Turkau umfasste.[6] Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Einwohner deutschsprachig. 1910 sprachen nur 12 % der Einwohner die Lachischen Dialekte.[7]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Leimerwitz 391 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 2 für Polen. Leimerwitz verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[8] 1933 zählte der Ort 609 sowie 1939 515 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[9] Am 22. und 23. März 1945 flüchtete die Bevölkerung in Richtung Sudetenland und Bayern. Ein Großteil der örtlichen Bebauung wurde während Kampfhandlungen zerstört.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Ludmierzyce umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Im Mai 1945 kehrte ein Großteil der zuvor geflüchteten Bevölkerung zurück. Am 14. Juli 1946 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes vertrieben. 1950 wurde Ludmierzyce der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. Nach 1956 kam es zu einer Auswanderungswelle nach Deutschland.[7] 1999 wurde das Dorf Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.

Sehenswürdigkeiten

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Wegekreuz
  • Die römisch-katholische Dreifaltigkeitskirche (poln. Kościół Świętej Trójcy) wurde 1926 errichtet.
  • Steinernes Wegekreuz

Söhne und Töchter des Ortes

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Literatur

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  • Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
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Commons: Ludmierzyce – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Schulzenämter Gmina Kietrz - Einwohnerzahlen (poln.)
  2. Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 13 Digitale Version des Werkes
  3. Geschichte Lubotyn (poln.)
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 357.
  5. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 849
  6. Territorial Amtsbezirk Leimerwitz
  7. a b Studia z Geografii Politycznej i Historyczne. (polnisch).
  8. home.arcor.de (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  9. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.