Ludwig von Bürkel (Kunsthistoriker)

deutscher Kunsthistoriker

Ludwig von Bürkel, genannt Luigi von Bürkel (* 5. Juli 1877 in München; † 11. Juni 1946 in Benediktbeuern) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Bürkels Eltern waren der Ministerialdirektor Ludwig von Bürkel und dessen Frau Maria geb. Rosipal. Sein Vater war zwischen 1877 und 1884 der Hofsekretär König Ludwigs II. von Bayern.

Nach dem Abitur am Maximiliansgymnasium München begann er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Geschichte zu studieren. Am 18. Juli 1896 wurde er im väterlichen Corps Franconia München aktiv.[1] Zugleich diente er 1896/97 als Einjährig-Freiwilliger bei der Münchener Feldartillerie in der Bayerischen Armee. Er wurde am 19. Februar 1898 recipiert und am 26. Januar 1900 inaktiviert. Nach einigen Semestern an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Universität Innsbruck kehrte er nach München zurück, wo er 1903 zum Dr. phil. promoviert wurde.[2] Er hielt sich bis zum Ersten Weltkrieg abwechselnd in Florenz und München auf und widmete sich kunsthistorischen Arbeiten. Er gründete und leitete das Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst und die Münchener graphische Gesellschaft. Bei Kriegsbeginn zog er mit einer Munitionskolonne an die Westfront. 1917 war er in Makedonien Sekretär der landeskundlichen Kommission. Bei der 14. Armee wurde er Ende 1917 „Kunstoffizier“ in Italien. Zuletzt war er Leiter der Landwirtschaft bei einer deutschen Kommandostelle in Udine. Er erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse und wurde als Leutnant entlassen.[3] Nach dem Krieg betätigte er sich wieder als Kunsthistoriker und Kunsthändler. Später arbeitete er für den Rundfunk, den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Er war Reisebegleiter in Italien, Frankreich und anderen Ländern. Im Zweiten Weltkrieg vollendete er eine Monografie über seinen Großvater, den Maler Heinrich Bürkel, dessen Werke 1941 in München ausgestellt wurden. Anfang der 1940er Jahre übersiedelte Ludwig von Bürkel nach Kochel am See. Er starb kurz vor seinem 69. Geburtstag im Krankenhaus von Benediktbeuern und wurde in Kochel beigesetzt. Er hinterließ seine Frau Hahn-Nicolai, die er erst 1943 geheiratet hatte.[3]

Gedenkgrabstätte

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Grab der Großvaters Heinrich Bürkel auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort

Die Grabstätte entworfen vom Bildhauer Anselm Sickinger[4] befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München, errichtet als Grabstätte seines Großvaters, dem Maler Heinrich Bürkel (Gräberfeld 38 – Reihe 1 – Platz 11/12) Standort.[5][6] In dem Grab sind laut Grabinschrift viele Familienangehörige begraben. Die Grabinschrift führt auch Ludwig von Bürkel mit Todesjahr 1946 auf. Die Nennung ist nur zum Andenken, da nach 1944 auf dem Alten Südlichen Friedhof keine Beerdigungen mehr stattfanden[7].

  • Francesco Furini. Wien und Leipzig 1908.
  • Bilder vom mazedonischen Kriegsschauplatz. Im Auftrag eines Generalkommandos hrsg. von der Münchener Graphischen Gesellschaft, 1917.
  • Mit der 14. Armee nach Italien. Im Auftrag des Armee-Ober-Kommandos hrsg. von der Münchener Graphischen Gesellschaft, 1917.
  • Heinrich Bürkel 1802-1869. Ein Malerleben der Biedermeierzeit. Bruckmann Verlag, München, 1940.
  • Vom Rindermarkt zur Leopoldstraße. Jugenderinnerungen aus dem München König Ludwigs II. Aus dem Nachlass hrsg. von Marie Romeis. Pflaum, München, 1966.

Einzelnachweise

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  1. Kösener Corpslisten 1960, 106/636
  2. Dissertation: Die Bilder der süddeutschen breiten Pfenninge.
  3. a b Mitgliederverzeichnis des Corps Franconia München, S. 407f.
  4. Claudia Denk, John Ziesemer: „Kunst und Memoria, Der Alte Südliche Friedhof in München" (2014), Grabstätte 177“, S. 483 f
  5. Reiner Kaltenegger, Gräber des Alten Südfriedhofs München - Inschriften · Biographien , 1. Auflage 2019, PDF-Ausgabe, S. 5784
  6. Schiermeier/Scheungraber, Alter Südlicher Friedhof in München, Übersichtsplan, 2008, ISBN 978-3-9811425-6-3 Titel auf Verlagsseite
  7. Reiner Kaltenegger, Gräber des Alten Südfriedhofs München - Inschriften · Biographien , 1. Auflage 2019, PDF-Ausgabe, S. 5784