Mühlebach (Dornbirn)
Mühlebach (Siedlung) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Dornbirn (DO), Vorarlberg | |
Gerichtsbezirk | Dornbirn | |
Pol. Gemeinde | Dornbirn | |
Stadtbezirk | Hatlerdorf | |
Koordinaten | 47° 23′ 46″ N, 9° 44′ 40″ O | |
Höhe | 438 m ü. A. | |
Einwohner der stat. Einh. | 1974 (1. Jänner 2016) | |
Gebäudestand | 397 (15. Mai 2001 | )|
Postleitzahl | 6850 Dornbirn | |
Vorwahl | +43/5572 (Dornbirn) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Mühlebach (80301 021) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; VoGIS |
Mühlebach ist ein Ortsteil im südlichen Gemeindegebiet der österreichischen Stadt Dornbirn, Bundesland Vorarlberg. Mühlebach gehört zum ältesten Dornbirner Siedlungsgebiet.
Namensherkunft
BearbeitenMühlebach ist eine Flur- und Ortsbezeichnung, die sich in Vorarlberg neben Dornbirn z. B. auch in Altach, Bezau, Bludenz, Bürserberg, Feldkirch, Hard, Hörbranz, Innerbraz, Lustenau, Mellau, Mittelberg, Schnepfau und in Sulzberg findet. Mühlebach bezeichnet einen Bach, der zum mechanischen Antrieb einer Mühle genutzt wurde bzw. wird. Eine solche bestand in Mühlebach noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.
Geschichte
BearbeitenDas Mühlebach war eine Besitzung der Herren von Sigberg und wurde von Johann von Sigberg am Gallustag 1318 an Ulrich I. von Hohenems um 250 Mark Silber verkauft[1], wobei der Name „Mühlebach“ (Mülibach) erstmals urkundlich erwähnt wurde (siehe auch: Geschichte Dornbirns).[2] Eine hier befindliche Burg der „Herren von Sigberg“ wurde immer wieder vermutet, jedoch bislang nicht aufgefunden.[3] Zum Mühlebach gehört das „Bürgle“ (582 m ü. A.), eine Anhöhe zwischen dem Karren und der Dornbirner Ache. Um 1600 befanden sich in Mühlebach rund 30 Häuser, 17 Familien waren leibeigen. Am 25. März 1848 kam es zu einer Feuersbrunst, bei der acht Höfe zerstört wurden.[4]
Geografie, Topografie und Geologie
BearbeitenMühlebach liegt als Teil des Bezirks Hatlerdorf im Süden des Dornbirner Siedlungsgebiets auf etwa 460 m ü. A. und ist vom Stadtzentrum von Dornbirn etwa 2 km Luftlinie entfernt. Es liegt leicht erhöht am Fuße des Karrens.
Vom Mühlebach über das Haslach nach Emsreute führt ein fossilreicher Bereich, eine Schuppenzone aus dem Eozän, die besonders im Bereich des unteren Küferbachs Großforaminiferen, wie z. B. Nummuliten und Dicocyclinen aber auch Muschelschalen aufweist.[5]
Religion
BearbeitenIn Mühlebach befindet sich die Lourdeskapelle. Vor 1837, als die Kapelle am heutigen Standort errichtet wurde, befand sich eine Kapelle etwa 150 m weiter südlich bei der Küferbachgasse/Haslachgasse.
Von Feldkirch herunter über Hohenems Oberklien – Unterklien – Wallenmahd – Haslach – Mühlebach führt ein 35 km langer Pilgerweg (Weg der Menschlichkeit) nach Dornbirn zur Stadtpfarrkirche St. Martin.[6]
Verkehr und Wirtschaft
BearbeitenÜber Mühlebach führte seit Alters her die alte Landstraße von Hohenems nach Haselstauden (über Haslach, Mühlebach, Achmühle, Oberdorf, Steinebach und Kehlen – Römerstraße[7]), Diese Verbindung war teilweise steinschlaggefährdet (siehe Breitenberg).
Mühlebach war Jahrhunderte geprägt von der Landwirtschaft und den damit verbundenen Nebengewerben sowie kleinen Handwerksbetrieben. Es wurde Weinbau für den regionalen Verkauf im Mühlebach und am Unterbürgle betrieben.[4]
Gewässer
BearbeitenDer Bach, der ursprünglich dem Ortsteil Mühlebach den Namen gab, ist heute nicht mehr so benannt. Der Bach wird heute im oberen Bereich als Tobelbach und Sägebach bezeichnet und trägt den amtlichen Namen Küferbach und mündet bei Gewässerkilometer 1,85 in den Fallbach.[4] Der Bach wurde ursprünglich zum mechanischen Antrieb von Sägen und Mühlen genutzt.
Weitere kleine Gewässer, wie der Haslachbach, Hohlkenerbach oder Lehmgraben haben nur regionale Bedeutung.
Bekannte Personen
Bearbeiten- Patrick Bechter, der für den SC Mühlebach startete.
Literatur
Bearbeiten- Johann Peer: Dokumentation der Kulturlandschaft: Mühlebach, Bürgle und südöstliches Oberdorf. Stadtarchiv Dornbirn, Dornbirn 2012, ISBN 978-3-901900-36-5.
- Rudolf Oberhauser: Zur Geologie der Staufenspitz-Gruppe südlich Dornbirn. In: Vorarlberger Naturschau. Forschen und Entdecken. Nr. 16, 2005, S. 109–152 (zobodat.at [PDF]).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Friedrich Arnold Brockhaus: Allgemeine encyklopädie der wissenschaften und künste, 2. Teil, Leipzig 1832, S. 360 (Google Books).
- ↑ Geschichte. Amt der Stadt Dornbirn, abgerufen am 12. November 2020.
- ↑ Armin Diem: Die Sage vom Mühlebacher Schlössle. In: Dornbirner Dichtungen. Gedächtnisausgabe, Dornbirn 1957, S. 136–141.
- ↑ a b c Mühlebach. Von der „Zwingherrschaft“ zur „Republik“. In: austria-forum.org (Quelle: Stadtarchiv Dornbirn).
- ↑ Rudolf Oberhauser: Zur Geologie der Staufenspitz-Gruppe südlich Dornbirn. In: Vorarlberger Naturschau. Forschen und Entdecken. Nr. 16, 2005, S. 113, 127, 134 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ weg der menschlichkeit. In: kath-kirche-vorarlberg.at.
- ↑ Dornbirn Lexikon ( des vom 3. März 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Suchworte: „Die Römerstraße“.