Das Macintosh File System (MFS), auf Deutsch Macintosh-Dateisystem, ist ein von Apple für 400K-Disketten entwickeltes Dateisystem für den Macintosh 128k. Es wurde zusammen mit dem originalen Macintosh-Modell und dem Betriebssystem „System“ im Januar 1984 vorgestellt.[1]

MFS
Hersteller Apple Computer
Vollständige Bezeichnung Macintosh File System
Erstveröffentlichung 24. Januar 1984 (System 1)
Partitionskennung Apple_MFS (APM)
Technische Umsetzung
Verzeichnisse Tabelle
Dateien Verkettete Liste
Defektblockliste nein
Maximalwerte
Größe einer Datei 20 MiB
Anzahl aller Dateien 4.094
Länge des Dateinamens 255 Zeichen
Größe des Dateisystems 20 MiB
Erlaubte Zeichen im Dateinamen laut verwendeter Zeichensatztabelle, z. B. MacRoman
Eigenschaften
Datumsangaben einer Datei Erzeugung, Änderung
Datumsbereich 1. Januar 1904 – 6. Februar 2040
Forks 2: data und resource
Dateiattribute version, locked, type, creator, Finder window, location in Finder window, Finder flags
Dateirechte-Verwaltung nein
Transparente Komprimierung nein
Transparente Verschlüsselung nein
Unterstützende Betriebssysteme System bzw. Mac OS
↳ System 1-7.6 r+w
↳ Mac OS 7.6.1-8.0 r

Mac OS X
↳ MFSLives r

Geschichte

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System 1 hatte eine Beschränkung in der Verwaltung seiner Verzeichnisstruktur, die bei 128 Dokumenten und 128 Verzeichnissen lag.[2] Auch das Macintosh File System, kurz MFS, war für Disketten konzipiert und diese Begrenzung stellte somit keine wesentliche Einschränkung dar.

Für die Modelle Macintosh XL von 1985, Macintosh SE von 1986 sowie Macintosh II von 1987, die mit einer Festplatte ausgeliefert wurden, war MFS jedoch nicht geeignet. Bereits 1985 wurde es daher vom Hierarchical File System, kurz HFS, das auch für Festplatten geeignet war, abgelöst.

Noch bis Mac OS 7.6, erschienen 1997, war MFS voll durch das klassische Mac OS (bis Version 7.5.5 einfach „System“ oder „Macintosh System Software“ bezeichnet) unterstützt. Ab Version 7.6.1 des klassischen Mac OS kann es wegen diverser Stabilitätsprobleme beim schreibenden Zugriff nur noch lesend eingebunden werden[3] und mit Mac OS 8.1, erschienen 1998, wurde die Unterstützung schließlich vollständig entfernt. Durch den von Apple als Beispiel für einen VFS-Treiber veröffentlichten Quelltext, MFSLives, kann ab Mac OS X Version 10.4 „Tiger“ wieder lesend auf MFS-Dateisysteme zugegriffen werden.[1]

Siehe auch

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  • MFSLives (englisch) – MFSLives ist ein VFS-Plug-in für Mac OS X 10.4 und neuer, das den lesenden Zugriff auf MFS-Dateissysteme ermöglicht.

Einzelnachweise

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  1. a b Apple Developer: MFSLives (englisch), abgerufen am 25. Mai 2015
  2. Michael Palmers, Michael Walters: Networking - Guide to Operating Systems - Fourth Edition. Course Technology, 2011, ISBN 978-1-111-30636-6, S. 200 (englisch).
  3. System 7.6.1 Changes and Improvements – Drivers (Memento vom 29. April 1999 im Internet Archive) (englisch): Floppy: The ability to write to MFS disks has been disabled, as such writes often resulted in errors or system hangs. These disks are now read-only.