Malika ist eines von den sechs durch den hohen Grad der Urbanisierung baulich zusammengewachsenen städtischen Gemeinwesen („Commune“) des Départements Keur Massar der Metropolregion Dakar, gelegen im zentralen Westen Senegals. Malika ist der Sitz des Arrondissement de Malika. In der arabischen Welt Nordafrikas ist Malika als weiblicher Vorname mit der Bedeutung Königin verbreitet.

Malika
Koordinaten 14° 47′ 58″ N, 17° 20′ 13″ WKoordinaten: 14° 47′ 58″ N, 17° 20′ 13″ W
Basisdaten
Staat Senegal
Region Dakar
Département Keur Massar
Arrondissement Arrondissement de Malika
Höhe 7 m
Fläche 10,9 km²
Einwohner 56.707 (2023)
Dichte 5.226,5 Ew./km²
Sonnenkollektoren in Malika, Dakar

Geografie

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Malika liegt im Nordosten des Flaschenhalses der Cap-Vert-Halbinsel. Das Stadtgebiet erstreckt sich knapp sechs Kilometer lang bei einer Breite von 1000 bis 2400 Meter zwischen dem Sandstrand der Grande-Côte im Norden und den Strandseen Lac Wouye im Südwesten (einschließlich)[1] und Lac Mbeubeuss im Südosten (ausschließlich)[2]. Damit liegt das als décharge de Mbeubeuss bekannte und als zentrale Mülldeponie der Metropolregion Dakar dienende Seebecken gerade außerhalb der Stadtgrenze.[3] Im Süden folgt sie der sechseckigen Wabenform des mit je 500 Meter langen Seiten umgrenzten Areals der Cité Sonatel und macht diese zum südlichsten Stadtquartier.

Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 10,85 km². Der Grenzverlauf ist 2019 teilweise von einer Kommission zur Feststellung der Grenzen einiger der dortigen Gebietskörperschaften amtlich dokumentiert worden.[4] Benachbart sind entgegen dem Uhrzeigersinn Yeumbeul Nord im Südwesten, Keur Massar Nord im Südosten sowie im Nordosten jenseits der Grenze zum Département Rufisque Tivaouane Peulh-Niaga.[5]

Geschichte

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Malika war ursprünglich ein Nachbarort von Pikine und ging mit anderen Nachbarorten 1996, zusammengefasst im Arrondissement des Niayes, in der Ville de Pikine auf.[6] Angetrieben wurden diese Eingliederungen durch die von der Hauptstadt Dakar ausgehende und über Jahrzehnte hinweg sich immer mehr in den Osten der Hauptstadtregion ausbreitende und verdichtende Urbanisierung. Dank dieser Eingliederungen galt Pikine bei der Volkszählung 2013 noch vor der Hauptstadt Dakar als größte Stadt Senegals.

Allerdings machte die immer dichter werdende Bebauung das von Senken und Feuchtgebieten durchzogene Stadtgebiet zunehmend anfälliger für schwere Überschwemmungen nach Starkregenereignisen. Diese traten seit 2005 mehrfach auf, und Tausende von Bewohnern mussten aus gefährdeten Zonen ausgesiedelt werden. Als es im September 2020 in weiten Teilen der nördlichen Stadtbezirke Pikines erneut zu katastrophalen Überschwemmungen kam, nahm der Präsident der Republik Macky Sall dies zum Anlass, das schwer betroffene Arrondissement des Niayes mit dem Décret n°2021-687 vom 28. Mai 2021 als Département de Keur Massar aus der Millionenmetropole Pikine auszugliedern.[7]

Bevölkerung

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Die letzten Volkszählungen ergaben für das Stadtgebiet jeweils folgende Einwohnerzahlen:

Jahr Einwohner
1988
2002[8] 14.167
2013[9] 32.130
2023[5] 56.707

Malika liegt nördlich der Verkehrsachsen der Cap-Vert-Halbinsel, auf denen der West-Ost-Verkehr zwischen der Metropole Dakar und dem Rest des Landes fließt. Diesem Verkehr dienen die Nationalstraße N 1, ferner die Bahnstrecke Dakar–Niger, und mit der Anschlussstelle 8 der mautpflichtigen Autoroute 1 hat das Stadtgebiet eine schnelle Verbindung in Westrichtung mit der Hauptstadt Dakar und in Ostrichtung mit dem internationalen Flughafen Dakar-Blaise Diagne.

In Malika selbst dient die Route de Malika als Hauptverkehrsachse. Sie führt vom Gare de Thiaroye in Richtung Nordosten durch Yeumbeul Sud und Yeumbeul Nord und macht in Malika einen Bogen nach Südosten und führt über Keur Massar Nord nach Rufisque Ouest. Parallel zum Strand der Atlantikküste verbindet die vierstreifige Schnellstraße Voie de Dégagement Nord (VDN) das Stadtgebiet nach Westen mit Guédiawaye und über Cambérène, wo sich die Bauarbeiten durch den Bau einer 350 Meter langen Brücke verzögert hatten, mit der Innenstadt von Dakar.

Einzelnachweise

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  1. Lac Wouye bei Geonames
  2. Lac Mbeubeuss bei Geonames
  3. Singaravélou, Comité national français de géographie. Commission "Espaces tropicaux et leur développement" – 1997: La décharge de Mbeubeuss, S. 493 in der Google-Buchsuche
  4. Agence nationale de l'Aménagement du Territoire (ANAT), 20. Dezember 2019: Missions de démarcation de communes. Jaxaay-Parcelles Assainies-Niakoul Rab / Mbao / Keur Massar / Rufisque Ouest / Tivaouane Peul-Niaga (Memento vom 6. Januar 2020 im Internet Archive)
  5. a b Citypopulation: Senegal: Gemeindegliederung
  6. Décret n°96-745 portant création de communes d'arrondissement dans les villes Dakar, Pikine, Guédiawaye et Rufisque
  7. Seneplus, 18. September 2020: ERECTION ANNONCEE DE KEUR MASSAR EN DEPARTEMENT, LES ENJEUX D’UNE DECISION - xibaaru.sn, 2. Juni 2021: Keur Massar devient 46e département du Sénégal - Ministère des Collectivités territoriales, de l'Aménagement et du Développement des Territoires, 3. Juni 2021: LA CRÉATION DU DÉPARTEMENT DE KEUR MASSAR OFFICIALISÉE
  8. ANSD: Résultats préliminaires du Troisième Recensement Général de la Population et de l’Habitat du Sénégal de 2002 (RGPH-III) (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) Stadtteile von Pikine mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung Seite 9 der PDF-Datei 1,64 MB
  9. ANSD: Rapport Projection de la Population du Senegal 2013 - 2063 (RGPHAE 2013) Zahlen für 2013 Seite 17–19 der PDF-Datei 1,553 MB