Manfred Riederer

deutsch-österreichischer Künstler

Manfred Riederer (* 1946 in Hallein, Österreich) ist ein deutsch-österreichischer Künstler.

Riederer wuchs in Hallein auf und kam 1963 in die Bundesrepublik Deutschland. Er studierte von 1967 bis 1973 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Seine Lehrer waren Rainer Küchenmeister, Peter Herkenrath und Fritz Klemm. Von 1972 bis 1974 studierte er an der Universität Karlsruhe Kunstwissenschaft und von 1975 bis 2009 unterrichtete er am Hohenstaufen-Gymnasium Eberbach. Riederer lebt in Eberbach am Neckar und ist Mitglied im Künstlerbund Rhein-Neckar sowie im Heidelberger Forum für Kunst.

Riederers Werk ist geprägt von der Darstellung technischer Gegenstände, die er in den 1980er und 1990er Jahren vor allem im Bereich des Fliegens fand. Flügel, Leitwerke, Rotoren waren sein favorisiertes Material. Die Gegenstände werden von ihrer Konstruktion her betrachtet und analysiert. Dabei wird ihre Bewegung miteinbezogen. Aerodynamik und Geschwindigkeit sind sichtbar gemacht. Riederers Bilder, zumeist auf Papier ausgeführt, sind zwar zeichnerisch angelegt, jedoch entstehen durch einen schichtweisen Aufbau von Farb- und Strichlagen eine große Dichte und subtile malerische Wirkungen.

In den 90er Jahren wurde die Erfahrung der Geschwindigkeit mehr und mehr zu einer Erfahrung des Raumes. Architekturen, Fachwerkkonstruktionen, Hausfassaden und Brücken zeigen sich als technische Gebilde, als Raum umspannende und Raum öffnende Strukturen, die oft durch ein labiles Gleichgewicht charakterisiert sind. Balken, Träger und Stützen, Gestänge und Streben machen den Raum zum Zwischenraum.

Seit etwa 2004 entstehen Kohlezeichnungen. Das Schwarz-Weiß ist konsequent eingesetzt. So erscheinen die dargestellten Dinge, die nur annähernd zugeordnet und benannt werden können, scharf, und dennoch gehören sie in den Bereich der Schatten und Schemen.

Fotografische Arbeiten begleiten Riederers Werk von Anfang an. Seine Aufnahmen, oft mit Kreide und Acryl überarbeitet, stützen sich auf das Verfremdungspotential der Kamera. Extreme Ausschnitte, Nahsicht, Isolierung des Gegenstandes und collageartige Zusammenstellungen prägen sie.

Literatur

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  • Manfred Riederer. Flugmaschinen – Apparate – Organismen. Arbeiten aus den Jahren 1973–1980. Obrigheim 1980.
  • Manfred Riederer. Zeichnungen. Mit einem Beitrag von Hans Gercke: Symbiose aus Leben und Technik. Heidelberger Kunstverein, Heidelberg 1981.
  • Manfred Riederer. Apparaturen. Mit einem Beitrag von Herwarth Röttgen: Phantastische Apparaturen. Ausstellung in der Studiengalerie der Universität Stuttgart. Stuttgart 1981.
  • Barbara Riederer-Grohs, Die Nähe des Todes. In: Das Münster, 1983, Heft 2, S. 135–138.
  • Detlef Bluemler, Flying Art Gallery. In: Condor, Fliegende Blätter, 1984, Heft 3, S. 18f.
  • Sigrid Feeser, Manfred Riederer – Hans Karl Busch. In: Das Kunstwerk, 1985, Heft 4–5, S. 188f.
  • Manfred Riederer. Flügel. Bilder und Zeichnungen. Mit einem Essay von Barbara Riederer: Über die Bewegung im Flug. Katalog zur Ausstellung im Kunstverein Heilbronn 1985.
  • R. Berg, Das Bild des Flugs im Flügel. In: Der Kunsthandel, 1993, Heft 3, S. 22f.
  • Claudia Giani-Leber, Der Traum vom Fliegen als Thema in der Kunst. In: Alles was fliegt in Natur, Technik und Kunst. Kleine Senckenberg-Reihe Nr. 23/Palmengarten Sonderheft Nr. 24. Frankfurt/M. 1996, S. 124–133.
  • Riederer. Horizonte. Arbeiten auf Papier. Mit einem Essay von Barbara Riederer. Eberbach 1997.
  • Barbara Riederer, Der Landschaftsgarten oder Die Entstehung der Zeit aus dem Raum. Mit Zeichnungen von Manfred Riederer. Heidelberg 1998.
  • Kurt Möser, Im Luftstrom. Manfred Riederers Flugbilder. In: Artprofil 1999, 5. Jg. Heft 4, S. 8–11.
  • Barbara Riederer, Das Auge allein. Eine Retrospektive. Mit fotografischen Anmerkungen von Manfred Riederer. Heidelberg 2000.
  • Barbara Riederer, Mitten im Garten. Essay mit Fotos von Manfred Riederer. Heidelberg 2012.
  • Manfred Riederer, Zeichnung, Fotografie. Mit Beiträgen von Thomas Hirsch, Hans Christian Hönes, Walter Kappacher und Barbara Riederer. Lindemanns Bibliothek Band 273, Karlsruhe, Bretten 2016.
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