Der Modus ist der gleiche wie bei der Einerverfolgung, es treten jedoch zwei Mannschaften zu je vier Fahrern gegeneinander an.[1] Die Distanz beträgt 4000 Meter, die beiden Mannschaften starten an den gegenüberliegenden Geraden der Bahn an der Verfolgerlinie. Sieger ist, wer die Distanz als Erster bewältigt oder die gegnerische Mannschaft vorher einholt. Als Einholen gilt bereits die Annäherung auf einen Meter. Wenn eine Mannschaft im Begriff steht, eingeholt zu werden, darf sie keine Führungswechsel mehr vornehmen und muss im unteren Bereich der Bahn bleiben, um ein sicheres Überholen zu gewährleisten.
Kommen beide Mannschaften ins Ziel, so erfolgt die Zeitmessung beim Zieldurchgang des dritten Fahrers einer Mannschaft. Deshalb kann unter Umständen ein Fahrer pro Mannschaft im Laufe des Rennens ausscheiden. Dies kann aus Erschöpfung oder aufgrund eines technischen Defekts geschehen, wird meist jedoch als taktisches Mittel eingesetzt. Zwischenzeiten werden allerdings beim Zieldurchgang des ersten Fahrers genommen. Die Mitglieder einer Mannschaft dürfen sich nicht gegenseitig anschieben.
Turniermodus: Die Mannschaftsverfolgung findet in zwei oder drei Runden statt: Qualifikation, Zwischenrunde (offiziell: 1. Runde) und Finale.
In der Qualifikation fahren die Mannschaften einzeln oder zu zweit auf Zeit.
In der Zwischenrunde fährt das sechste Team der Qualifikation gegen das siebte, das fünfte gegen das achte, das zweite gegen das dritte und das erste gegen das vierte.
Die Gewinner der letzten beiden Rennen der Zwischenrunde bestreiten das Finale um Platz eins. Die restlichen Teams qualifizieren sich entsprechend der Zeiten in der Zwischenrunde für das Finale um Platz drei.
Die Zwischenrunde ist nur bei größeren internationalen Veranstaltungen vorgeschrieben (Weltmeisterschaften, kontinentale Meisterschaften, Olympische Spiele und Nations Cup). Entfällt die Zwischenrunde, so kommen die beiden schnellsten Mannschaften der Qualifikation direkt ins Finale, die beiden nächstschnellsten bestreiten das kleine Finale um Platz drei.
Team-Mitglieder können von einer zur nächsten Runde wechseln, jedoch müssen alle teilnehmenden Fahrer zuvor angemeldet sein. Bei der Siegerehrung werden alle im Verlauf des Wettkampfs eingesetzten Fahrer ausgezeichnet.
Die Mannschaftsverfolgung ist einer der ältesten Wettbewerbe im Bahnradsport, sie wurde erstmals 1908 und regelmäßig seit 1920 bei Olympischen Spielen ausgetragen. Bei Weltmeisterschaften wurde sie erst 1962 eingeführt, zunächst für Amateure.
Für Frauen wurde die Mannschaftsverfolgung offiziell 2007 in die Regeln aufgenommen, zunächst mit drei Fahrerinnen über 3000 Meter. In dieser Form wurde sie ab 2008 bei Weltmeisterschaften und 2012 bei Olympischen Spielen durchgeführt. Nach den Weltmeisterschaften 2013 wurde das Reglement geändert, Männer und Frauen fahren nun gleichermaßen zu viert über 4000 Meter.
Die Mannschaftsverfolgung gilt als „Königsdisziplin“ des Bahnradsports, weil neben der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Mannschaftsmitglieds die perfekte Abstimmung aufeinander von entscheidender Bedeutung ist. Bis die Führungswechsel und das Hinterradfahren auf minimalem Abstand optimal durchgeführt werden kann, ist ein erheblicher Trainingsaufwand erforderlich.
Im Gegensatz zu Rennen mit Massenstart, bei denen die Fahrer mit einem Abstand von 30 cm bis zu über einem Meter am Hinterrad des Vorausfahrenden fahren, beträgt der ideale Abstand zwischen den Fahrern eines solchen „Viererzuges“ 15–20 cm. Beim Führungswechsel macht man sich die Bahnüberhöhung geschickt zunutze: Der Führende schert in der Kurve nach rechts aus und verliert wegen der Überhöhung sehr schnell an Geschwindigkeit, die er aber fast vollständig aus der dann höheren Lageenergie wieder zurückgewinnt, indem er sofort wieder nach unten schwenkt und sich am Ende anschließt.
Bis zum Jahr 1991 war der Weltmeisterschafts-Wettbewerb im Mannschaftsverfolgung den Amateuren vorbehalten und wurde in den Jahren der Olympischen Spiele 1976, 1980, 1984, 1988, und 1992 nicht ausgetragen. Danach wurde die Trennung zwischen Profis und Amateuren aufgehoben. Seitdem finden die Bahn-Weltmeisterschaften in der neuen „Elite“-Kategorie statt.