Manuela Di Centa

italienische Skilangläuferin

Manuela Di Centa (* 31. Januar 1963 in Paluzza) ist eine ehemalige italienische Skilangläuferin.

Manuela Di Centa
Präsident Napolitano empfängt Manuela Di Centa

Präsident Napolitano empfängt Manuela Di Centa

Nation Italien Italien
Geburtstag 31. Januar 1963 (61 Jahre)
Geburtsort Paluzza, Italien
Karriere
Nationalkader seit 1980
Status zurückgetreten
Karriereende 1998
Medaillenspiegel
Olympische Winterspiele 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze Albertville 1992 4 × 5 km
Gold Lillehammer 1994 15 km
Gold Lillehammer 1994 30 km
Silber Lillehammer 1994 5 km
Silber Lillehammer 1994 5/10 km Verfolgung
Bronze Lillehammer 1994 4 × 5 km
Bronze Nagano 1998 4 × 5 km
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber Val di Fiemme 1991 4 × 5 km
Bronze Val di Fiemme 1991 5 km
Bronze Val di Fiemme 1991 30 km
Silber Falun 1993 4 × 5 km
Silber Falun 1993 30 km
Silber Thunder Bay 1995 30 km
Bronze Thunder Bay 1995 5 km
 Nordische Junioren-Ski-WM
Silber 1982 Murau 5 km
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 22. Januar 1982
 Weltcupsiege im Einzel 15  (Details)
 Gesamtweltcup 1. (1993/94, 1995/96)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Distanzrennen 15 12 8
 

Sportlicher Werdegang

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Di Centa nahm 1984 in Sarajevo zum ersten Mal an Olympischen Spielen teil und zum zweiten Mal 1988 in Calgary, ohne jedoch eine Medaillenchance zu haben. Bei den Spielen 1992 in Albertville gewann sie Bronze mit der italienischen 4 × 5-km-Freistilstaffel. Zuvor holte sie bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 1982 in Murau Silber über 5 km.

Ihre erfolgreichsten Winterspiele waren die Olympischen Spiele im norwegischen Lillehammer 1994, als sie Olympiasiegerin über 15 km Freistil und 30 km klassisch wurde. Darüber hinaus gewann sie die Silbermedaillen im 30 km Jagdrennen und über 5 km klassisch. Mit der Staffel wiederholte sie den Erfolg von 1992 und gewann Bronze. 1994 wurde sie zu Europas Sportlerin des Jahres gewählt. 1996 erhielt sie als erste Italienerin die Holmenkollen-Medaille.

1998 startete sie ein letztes Mal bei Olympia. In Nagano gewann sie als bereits 35-Jährige noch einmal Bronze mit der Staffel.

Sie war damit die erste Italienerin, die an fünf olympischen Spielen nacheinander teilnahm.

Im Jahr 2003 bestieg sie den Mount Everest und war die erste Italienerin, die dessen Gipfel erreichte.

Dopingverdacht

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In Presseberichten wurde Di Centa 2012 mit der langjährigen Einnahme des Hormons Erythropoetin in Verbindung gebracht, welches sie seit Ende der achtziger Jahre erst auf Betreiben ihres damaligen finnischen Trainers Jarmo Punkkinen und später im Zusammenwirken mit dem italienischen Sportwissenschaftler Francesco Conconi eingenommen haben soll. So soll sie bei ihren großen Erfolgen in der ersten Hälfte der neunziger Jahre fast immer mit einem durch EPO künstlich auf über 50 Prozent gesteigerten Hämatokrit­wert an den Start gegangen sein (bei Frauen sind Werte zwischen 37 % und 45 % normal).[1] Im Oktober 2012 gab sie an, den Sportwissenschaftler Sandro Donati wegen Verleumdung zu verklagen, da er sie in einem Dokumentarfilm des Dopings bezichtigt hatte.[2] Diese Ankündigung setzte sie allerdings nie in die Tat um.[3]

Sportfunktionär

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Seit 1996 ist Di Centa Mitglied der italienischen Athletenvereinigung, der sie 1996 sowie von 1998 bis 2002 als Präsidentin vorstand. Seit 2000 ist sie Mitglied des Nationalen Olympischen Komitee von Italien. Von 2005 bis 2006 war sie Vizepräsidentin des NOK und ist zudem für Italien Mitglied im IOC.

Im April 2014 kandidierte Di Centa für das Präsidentenamt des italienischen Wintersportverbandes Federazione Italiana Sport Invernali (FISI), unterlag aber dem bisherigen Amtsinhaber Flavio Roda.[4]

Manuela Di Centa war von 2006 bis 2013 Abgeordnete für Forza Italia und PdL in der italienischen Abgeordnetenkammer.

Ihr Bruder Giorgio Di Centa ist ebenfalls ein erfolgreicher Ski-Langläufer und gewann bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin zwei Goldmedaillen.

Weltcupsiege im Einzel

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Nr. Datum Ort Disziplin
1. 18. Februar 1990 Schweiz  Pontresina 15 km Freistil Individualstart
2. 7. März 1990 Schweden  Sollefteå 30 km Freistil Individualstart
3. 21. Dezember 1993 Italien  Toblach 15 km klassisch Individualstart
4. 13. Februar 1994 Norwegen  Lillehammer 15 km Freistil Individualstart 1
5. 24. Februar 1994 Norwegen  Lillehammer 30 km klassisch Individualstart 1
6. 6. März 1994 Finnland  Lahti 30 km Freistil Individualstart
7. 12. März 1994 Schweden  Falun 10 km Freistil Individualstart
8. 20. März 1994 Kanada  Thunder Bay 10 km Freistil Individualstart
9. 9. Januar 1996 Tschechoslowakei  Štrbské Pleso 30 km Freistil Individualstart
10. 2. Februar 1996 Osterreich  Seefeld 10 km Freistil Individualstart
11 11. Februar 1996 Russland  Kavgolovo 10 km klassisch Individualstart
12. 24. Februar 1996 Norwegen  Trondheim 5 km klassisch Individualstart
13. 25. Februar 1996 Norwegen  Trondheim 10 km Freistil Individualstart
14. 2. März 1996 Finnland  Lahti 10 km Freistil Individualstart
15. 9. März 1996 Schweden  Falun 15 km Freistil Individualstart
1 
Olympische Winterspiele 1994.

Weltcup-Gesamtplatzierungen

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Saison Gesamt Langdistanz Sprint
Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz
1981/82 27 22. - - - -
1983/84 6 49. - - - -
1986/87 3 49. - - - -
1987/88 21 27. - - - -
1988/89 91 4. - - - -
1989/90 126 5. - - - -
1990/91 106 5. - - - -
1991/92 54 9. - - - -
1992/93 511 5. - - - -
1993/94 790 1. - - - -
1994/95 163 20. - - - -
1995/96 1004 1. - - - -
1996/97 48 41. 26 27. - -
1997/98 134 20. 48 20. 86 21.

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Klaus Blume: Manuela di Centa Zwischen EPO und Schilddrüsenerkrankung. www.nzz.ch, 4. Oktober 2012, abgerufen am 9. Oktober 2012.
  2. Manuela Di Centa verklagt WADA-Berater. Handelsblatt, 4. Oktober 2012, archiviert vom Original am 2. Februar 2014; abgerufen am 28. Januar 2014.
  3. Sport invernali: Manuela Di Centa, quella candidatura con l'ombra del doping. Sport e Motori, 18. März 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. September 2014; abgerufen am 12. Dezember 2014 (italienisch).
  4. Flavio Roda als FISI-Präsident bestätigt. Südtirol News, 13. April 2014, archiviert vom Original am 15. April 2014; abgerufen am 12. Dezember 2014.
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Commons: Manuela Di Centa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien