Martin Blankemeyer

deutscher Filmregisseur und Filmproduzent

Martin Blankemeyer (* 18. April 1971 in Landau in der Pfalz) ist ein deutscher Filmproduzent, Hochschullehrer und Bundesverdienstkreuzträger.

Martin Blankemeyer

Jugend und Ausbildung

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Martin Blankemeyer wuchs im südpfälzischen Bad Bergzabern auf, wo sein Vater die Geschäftsstelle der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) leitete. Er besuchte die Grundschule und das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum, wo er Französisch als erste Fremdsprache lernte, bilingualen Unterricht in Geschichte und Erdkunde („langue véhiculaire“) erhielt und am Nachmittagsprogramm Arbeiten und Spielen teilnahm, zu dem u. a. die Theater-AG und die Schülerzeitung Tarantel gehörten, deren Chefredakteur er wurde. Über die Mitgliedschaft der Schülerzeitung in der Jugendpresse-Organisation Junge Presse Rheinland-Pfalz/Saar e.V. kam er erstmals in Kontakt mit überregionalen Organisationen, was den Grundstein für sein lebenslanges gesellschaftliches Engagement legte.

Vor Ort in Bad Bergzabern engagierte er sich als einer der Gründer der Arbeitsgemeinschaft Jugend und Kultur Bad Bergzabern e.V., die einen selbstverwalteten Jugendtreff im Alten Rathaus am Bad Bergzaberner Marktplatz einrichtete. Er war Mitarbeiter des Jugendpflegers und Mitorganisator von Filmnächten, Pferdetagen und des Rock’nZabern-Konzerts im Rahmen des 700-jährigen Stadtjubiläums 1986. Er gestaltete über Jahre Jugendseiten im Südpfalz-Kurier, dem Amtsblatt der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, und arbeitete als freier Mitarbeiter der Tageszeitung Die Rheinpfalz[1]. Im Schuljahr 1990/91 gehörte er als einer von sieben Bundesschülersprechern dem Bundesvorstand der Bundesschülervertretung an, wozu ihm u. a. der aus der Südpfalz stammende damalige parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion und spätere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck in einem Schreiben gratulierte.

Nach dem Abitur 1990 zog er in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz, um dort ein Jurastudium an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz aufzunehmen, das er 2015 als Master of Laws im Medienrecht (Mainzer Medieninstitut) abschloss. Über eine Aushilfstätigkeit als Kabelhilfe beim ZDF kam er 1994 in Kontakt mit der Film- und TV-Branche und absolvierte dafür einen Doppeldiplomstudiengang der Deutsch-Französische Hochschule bestehend aus einem Regiestudium an der Filmhochschule École Supérieure d’AudioVisuel (ESAV) der Universität Toulouse 2 – Le Mirail und Medienwirtschaft an der Fachhochschule Wiesbaden. Anschließend absolvierte er mit einem Stipendium der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg die Masterclass für junge europäische Filmproduzenten in Ludwigsburg und Paris, ein gemeinsames Fortbildungsprogramm von Filmakademie Baden-Württemberg und La fémis.

Filmproduktion

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Der Kurzfilm Der Tag der Befreiung, mit dem Blankemeyer sein Regiestudium an der ESAV abschloss und der seine einzige Regiearbeit bleiben sollte, wurde zu über 50 Festivals in 20 Länder eingeladen, unter anderem zum Festival Internacional de Cine de Donostia-San Sebastián. Nachdem er diesen Film selbst hatte produzieren müssen übernahm er anschließend die Produktion einer ganzen Reihe von Kurz-, Debüt- und Spielfilmen:

2006 gründete Blankemeyer selbst ein kleines Filmfestival: das KALIBER35 Munich International Short Film Festival, das bis 2016 mit jährlich wechselnden Festivalleitern in München stattfand. Daneben bzw. danach engagierte er sich auch bei anderen Filmfestivals, u. a. als Juror bei den Internationale Hofer Filmtage (2009), Fünf Seen Filmfestival (2010), Biberacher Filmfestspiele (2011, 2019 und 2020), Regensburger Kurzfilmwoche (2020) und Internationales Dokumentarfilmfestival München (2023), als Moderator bei Französische Filmtage Tübingen-Stuttgart (2003) und Filmfestival Max Ophüls Preis (2005) und als Decision Maker der Branchenplattformen Sofia Meetings (2009) und TorinoFilmLab (2011).

Er ist Vorstand der Münchner Filmwerkstatt und Mitglied im Produzentenverband, Bundesverband Regie sowie beim Filmbüro NW, ferner der Deutschen, der Deutsch-Französischen und der Europäischen Filmakademie, der Deutschen Akademie für Fernsehen und der International Academy of Television Arts & Sciences. Von 2013 bis 2016 war er Geschäftsführer des Filmhaus Köln und gehörte in Köln von 2015 bis 2019 der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer an. Seit 2021 ist er einer von zwei Vertretern der Wahlgruppe 13 (Verlags-, Film-, Musik- und Fernsehwirtschaft, Rundfunk) in der Vollversammlung der IHK München.

Werdegang

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Blankemeyer unterrichtete im Rahmen von Lehraufträgen u. a. an der Filmuniversität Babelsberg, Internationale Filmschule Köln und der Hochschule der Bildenden Künste Saar. An der Hochschule München hält er jedes Semester eine Einführung in das Projektmanagement für Studierende des zweiten Semester[2] und hat sich dafür vom Project Management Institute als Project Management Professional (PMP) zertifizieren lassen sowie mit dem Zertifikat Hochschullehre Bayern des Zentrum für Hochschuldidaktik weitergebildet.

Blankemeyer hat die bayerische Jägerprüfung absolviert, ist Inhaber eines Jagdscheins und Mitglied im Ökologischen Jagdverband. Zu seinen weiteren Mitgliedschaften gehören die Kulturpolitische Gesellschaft, Foodsharing, Awareness Medical Team, Rotary International, der Travelers’ Century Club und Mensa in Deutschland[3].

In seiner Jugend gehörte Blankemeyer kurzzeitig der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und den Jusos an, deren stellvertreter Unterbezirksvorsitzender in der Südpfalz er war. In dieser Funktion nahm er 1989 den Partei-Aufnahmeantrag des späteren rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer entgegen. Bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 1989 kandidierte Blankemeyer im Alter von 18 Jahren für den Stadtrat von Bad Bergzabern[4]. In der Folge engagiert er sich einige Jahre bei den Jungdemokraten, u. a. als Kreisvorsitzender in Mainz, als Landesgeschäftsführer in Rheinland-Pfalz und als Bundesgeschäftsführer.

Seit 2019 gehört Blankemeyer der Partei Bündnis 90/Die Grünen an, für die er bei den Kommunalwahlen in Bayern 2020 für den Münchner Stadtrat[5] kandidierte und in den Bezirksausschuss Schwabing-Freimann[6] gewählt wurde.

2022 kandidierte er in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern bei der Direktwahl am 16. Oktober als hauptamtlicher Bürgermeister[7], verpasste aber den Einzug in die Stichwahl am 6. November 2022[8].

Auszeichnungen

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Für seine erste Kinofilmproduktion Der Rote Punkt wurde Blankemeyer 2009 mit dem Bayerischen Filmpreis als Bester Nachwuchsproduzent ausgezeichnet.

2019 wurde er „in Anerkennung seines ehrenamtlichen Engagements und seiner damit verbundenen Verdienste um die Kulturstadt München“ mit der Medaille München leuchtet – den Freundinnen und Freunden Münchens ausgezeichnet.[9]

Ebenfalls 2019 erhielt Blankemeyer auf Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[10][11].

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Commons: Martin Blankemeyer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Pfalz-Express: Grüne warten mit Schwergewicht Martin Blankemeyer auf – Bürgermeisterwahl in VG Bad Bergzabern
  2. Hochschule München – Lehrbeauftragte – Technische Redaktion und Kommunikation. Abgerufen am 30. November 2021.
  3. www.blankemeyer.de – Zur Person. Abgerufen am 27. August 2022.
  4. blankemeyer.de: Mit Herz und Verstand
  5. Grüne München: Unsere Kandidat*innen für den Stadtrat (Memento des Originals vom 11. November 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gruene-muenchen.de
  6. Süddeutsche Zeitung: Bewährtes Quartett
  7. Pfalz-Express: Grüne warten mit Schwergewicht Martin Blankemeyer auf – Bürgermeisterwahl in VG Bad Bergzabern
  8. Die Rheinpfalz: Nächster Bürgermeister: Entscheidung fällt in Stichwahl
  9. muenchner-filmwerkstatt.de: Stadt München ehrt Martin Blankemeyer
  10. Blickpunkt:Film: Hohe Auszeichnung für Martin Blankemeyer
  11. Süddeutsche Zeitung: Verdienstorden für Blankemeyer