Max-Planck-Gymnasium (Trier)
Das Max-Planck-Gymnasium – meist abgekürzt als MPG – ist ein Gymnasium in der rheinland-pfälzischen Stadt Trier mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Schwerpunkt.
Max-Planck-Gymnasium | |
---|---|
Max-Planck-Gymnasium Trier, Sichelstraße | |
Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 50867[1] |
Gründung | 1822 |
Adresse | Sichelstraße 3, 54290 Trier |
Ort | Trier |
Land | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 45′ 24″ N, 6° 38′ 50″ O |
Träger | Stadt Trier |
Schüler | 1033[2] |
Lehrkräfte | 93 (Stand 2017/18)[3] |
Leitung | Armin Huber |
Website | www.mpg-trier.de |
Heutiges Profil der Schule
BearbeitenSeit Herbst 2003 ist das MPG eine MINT-EC-Schule[4] und damit Mitglied im Verein mathematisch-naturwissenschaftlicher Excellence-Center an Schulen. Daher erhalten die Schüler des Gymnasiums stundenmäßig verstärkten Unterricht in Mathematik (stets vier Wochenstunden in der Sekundarstufe 1) und im Fach „Naturwissenschaften“ in Klasse 5 und 6. Ferner absolvieren sie in allen Naturwissenschaften in der Sekundarstufe 1 (Klassen 5–10) ein verpflichtendes Laborpraktikum.[4] In der 9. Klasse kann zudem Informatik als freiwilliges Wahlfach belegt werden.[5] Insgesamt erzielt die Schule regelmäßig Erfolge bei Wettbewerben wie Jugend Forscht, der Mathematikolympiade oder Leben mit Chemie.[4]
Die Schule bietet in der fünften Klasse die Wahl zwischen Englisch- und Französisch-Unterricht, in der 6. Klasse folgen als Wahlpflichtfach Englisch/Französisch/Latein als zweite Fremdsprache. In der 9. Klasse besteht die Möglichkeit, freiwillig eine dritte Fremdsprache (Latein/Spanisch/Russisch/Französisch) zu belegen (Stand 2017). Schüleraustausche hat das MPG mit England, Schottland, Frankreich, Russland, Island und Spanien organisiert.[6] Im Schuljahr 2017/18 wurde erstmals eine bilinguale Klasse in den Naturwissenschaften eingerichtet.[7]
Das MPG bietet auch eine „Sportklasse“ an, deren sportlich begabte Schüler von Klasse 5 bis 8 verstärkten Sportunterricht haben; in der 7. und 8. Klasse stehen Spezialisierungen wahlweise in den Bereichen Fußball, Handball, Basketball, Rudern oder Leichtathletik auf dem Programm.[8] Schon seit einigen Jahren erreichen MPG-Schüler wiederholt vordere Plätze bei Jugend-Sportwettbewerben.[9]
In der 5. und 6. Klasse können Schüler der Bläserklasse seit 2003 im Klassenverband ein Blasinstrument erlernen und damit im Klassenensemble musizieren.[10]
In der Sekundarstufe I hat das MPG seit 2007/2008 viermal pro Woche ein Ganztagesangebot. Dazu gehören neben einem Mittagessen in der gemeinsamen Mensa mit dem AVG Trier Arbeitsgemeinschaften und eine Lernzeit, in der die Hausaufgaben erledigt werden sollen.[11]
Der Unterricht in der Oberstufe (Mainzer Studienstufe, kurz MSS) ist, wie in Rheinland-Pfalz üblich, in einem System aus Grund- und Leistungskursen organisiert. Auch hier zeigt sich der naturwissenschaftliche Schwerpunkt.[12]
Seit Juni 2015 ist das MPG zudem „Fairtrade-School“.[13]
Geschichte
BearbeitenDie Schule wurde 1822 – zu preußischer Zeit – als Bürgerschule für Jungen gegründet, das heißt, sie sollte die Jungen für praktische Berufe, nicht aber zum Hochschulstudium ausbilden. 1896 wurde sie unter dem Namen Kaiser-Wilhelm-Gymnasium zu einem Gymnasium; das bereits bestehende „Königlich-preußische Gymnasium“ änderte daraufhin noch im gleichen Jahr, um Verwechslungen zu vermeiden, seinen Namen zum noch heute gültigen „Friedrich-Wilhelm-Gymnasium“ um.[14] Am 15. Mai 1948 erfolgte die Umbenennung in Max-Planck-Gymnasium.[15]
Bis 1997 machten insgesamt 5038 Schüler an der Schule ihr Abitur.[16]
Am 11. Januar 2014 feierte die Schule 100-jähriges Jubiläum am jetzigen Standort in der Sichelstraße 3.[17]
Persönlichkeiten
BearbeitenLehrer
Bearbeiten- Theodor Asholt (* 8. Mai 1890; † 30. Januar 1969)
- Nikolaus Bares (* 14. Januar 1871; † 1. März 1935)
- Josef Heckenbach (* 28. September 1887)
- Hans-Joachim Kann (* 4. April 1943; † 20. August 2015)
- Edwin Klein (* 19. Juni 1948)
- Ernst Klement (* 10. Mai 1914; † 12. Februar 2002)
Schüler
Bearbeiten- Ernst Isay (1880–1943), Jurist
- Wilhelm Boden (1890–1961), Jurist
- Johannes Hoffmann (1890–1967), saarländischer Ministerpräsident
- Gerhard Schröder (1910–1989), deutscher Außenminister
- Josef Ludes (1912–1985), Verwaltungsbeamter und Landtagsabgeordneter
- Wilhelm Silvanus (1927–1999), Kommunalpolitiker
- Franz-Josef Heyen (1928–2012), Historiker und Archivar
- Heinz Cüppers (1929–2005), Archäologe
- Bertrand Adams (* 1953), Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordneter
- Gert Zender (* 1960), Verwaltungsjurist
- Patrick Wagner (* 1961), Historiker
- Ralf van Bühren (* 1962), Kunsthistoriker und Kirchenhistoriker
- Tobias Scharfenberger (* 1964), Opernsänger (Bariton)
- Jochen Böhler (* 1969), Historiker
- Frank Dellé (* 1970), Musiker
- Lothar Kittstein (* 1970), Historiker und Dramaturg
- Annika Krump alias AnniKa von Trier (* 1970), Performancekünstlerin, Liedermacherin und Buchautorin
- Thomas Uwer (* 1970), Jurist und Journalist
- Dirk Hübner (* 1976), Maschinenbauingenieur
- Jan Thielmann (* 2002), Fußballspieler[18]
Weiterführende Literatur
Bearbeiten- Bernd Raussen: Chronik des Max-Planck-Gymnasiums (ehemals Kaiser-Wilhelm-Gymnasium) vom Schuljahr 1913/14 bis zum Schuljahr 1931/32: ein Beitrag zur Schulgeschichte. In: Staatliches Max-Planck-Gymnasium (Trier): Jahrbuch. 1990/93, S. 21–50 (T. 1).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bildungsserver Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 24. September 2023.
- ↑ Schulverzeichnis. (XLXS) Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, April 2024, abgerufen am 9. April 2024 (Erhebung: Herbst 2023).
- ↑ Kollegium 2016/2017 auf der Website des MPG, abgerufen am 11. April 2017.
- ↑ a b c mpg-trier.de – MINT-EC. Archiviert vom am 12. April 2017; abgerufen am 11. April 2017.
- ↑ mpg-trier.de – Fachbereiche. Abgerufen am 11. April 2017.
- ↑ MPG Index Unterricht auf der Website des MPG, abgerufen am 30. November 2010.
- ↑ mpg-trier.de – Bilingualer Unterricht. Abgerufen am 6. September 2018 (deutsch).
- ↑ Talente fördern in Schule und Sport. Archiviert vom am 12. April 2017; abgerufen am 11. April 2017.
- ↑ Schulchronik des Max-Planck-Gymnasiums ( vom 20. April 2010 im Internet Archive) auf der Website des MPG, abgerufen am 30. November 2010.
- ↑ Klassenmusizieren am Max-Planck-Gymnasium: Bläserklasse und Mundharmonika. Archiviert vom am 12. April 2017; abgerufen am 11. April 2017.
- ↑ mpg-trier.de – Ganztagsschule. Abgerufen am 11. April 2017.
- ↑ Die Mainzer Studienstufe. Archiviert vom am 12. April 2017; abgerufen am 11. April 2017.
- ↑ mpg-trier.de – Fair Trade. Abgerufen am 11. April 2017.
- ↑ Am 8. August 1896, laut Geschichte – Chronik (24/06 2010) auf der Website des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums Trier, abgerufen am 30. November 2010.
- ↑ mpg-trier.de – Von der Knabenschule zum MPG. Abgerufen am 11. September 2018 (deutsch).
- ↑ Die 5038 Abiturienten unserer Schule: von 1848 bis 1997. In: Max-Planck-Gymnasium (Trier): Jahrbuch. 1996/97, S. I–LIII, 1997.
- ↑ mpg-trier.de – 100 Jahre MPG in der Sichelstraße. Abgerufen am 11. April 2017.
- ↑ Uli Kaurisch: Jan Thielmann & Co.: Wie an einem Trierer Gymnasium Bundesligatalente heranreifen. In: volksfreund.de. 9. Februar 2023, abgerufen am 28. März 2024.