Mdaga

archäologischer Fundplatz in Afrika

Koordinaten: 12° 12′ 32″ N, 15° 7′ 35″ O

Karte: Tschad
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Mdaga

Mdaga ist eine archäologische Ausgrabungsstätte im heutigen Tschad, ca. 14 km nördlich von N’Djamena (ehemals Fort Lamy) gelegen.[1] Nach diesem Ort ist die Mdaga-Kultur benannt. Hier ließ sich der Übergang von der späten Stein- zur Eisenzeit recht gut beobachten.

Die Ruinenstätte hat eine elliptische Form und ist dabei ca. 300 m lang und 185 m breit. Sie liegt am Linia, einem Nebenfluss des Chari, der nur zeitweise Wasser führt. Der Ort wurde von 1960 bis 1968 ausgegraben. Es konnten mindestens 12 Schichten unterschieden werden. Die Funde bestanden aus Keramik, Terrakottafiguren, Tierknochen, Knochenwerkzeuge, Steinwerkzeuge und auch Metallobjekte aus Eisen und später dann auch aus Kupfer. Der Ort scheint ab ca. 500 v. Chr. besiedelt gewesen zu sein. Die Eisenartefakte fanden sich ab Schicht 8 und datieren ab ca. 200 v. Chr., wobei Eisenschlacken auf die Verarbeitung des Metalls vor Ort deuten. Die obersten Schichten datieren in das 17. Jahrhundert.[2]

Hausstrukturen konnten nicht gefunden werden, doch sind diese indirekt durch Feuerstellen nachgewiesen. Es fanden sich Bestattungen, die teilweise Grabbeigaben enthielten, wie Straußeneiperlen und einer Tonkopfstütze.

Literatur

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  • Jean-Paul Lebeuf, A.M.D. Lebeuf, A. Françoise Treinen-Claustre, J. Courtin: Le gisement Sao de Mdaga (Tchad). Fouilles de 1960- 1968. Paris 1980. Société d'Ethnographie
  • Jean-Paul Lebeuf: Carte archeologique des abords du lac Tchad. Paris 1969. Editions du C.N.R.S.
  • Augustin Holl: The Archaeology of Africa, edited by T. Shaw, P. Sinclair, B. Andah, A. Okpoko, London/New York 1993, S. 341–43, ISBN 041511585X
  • Graham Connah: Three Thousand Years in Africa: man and his environment in the Lake Chad region of Nigeria . London 1982, Cambridge University Press, ISBN 9780521228480
  • TK250 West Africa Blatt ND 33-5 FORT LAMY (Niger, Chad, Nigeria, Cameroon) Series 1301, Edition 5-AMS (6.7MB)

Einzelnachweise

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  1. Olivier Langlois: Distributions ancienne et actuelle des décors imprimés au Diamaré (Nord-Cameroun) et à ses marges. 2004, S. 27, abgerufen am 27. Februar 2011 (französisch, Sites des régions voisines du Diamaré mentionnées dans le texte (Nr. 10 in der Karte der Fundstellen im Tchad)).
  2. Scott Maceachern: Du Kunde: Processes of montagnard ethnogenesis in the northern Mandara Mountains of Cameroon. Hrsg.: University of Calgury. London 2003, ISBN 0-9544730-1-9, Neighboring Regions: Mdaga, S. 169–175.