Mesocestoides ist eine Gattung der Echten Bandwürmer. Endwirte sind Hunde, Katzen und wildlebende Raubtiere, in deren Dünndarm der Bandwurm parasitiert. Mesocestoides lineatus kann sehr selten auch den Menschen befallen.[1]

Mesocestoides

Scolex einer Mesocestoides-Art

Systematik
Stamm: Plattwürmer (Plathelminthes)
Klasse: Bandwürmer (Cestoda)
Unterklasse: Echte Bandwürmer (Eucestoda)
Ordnung: Cyclophyllidea
Familie: Mesocestoididae
Gattung: Mesocestoides
Wissenschaftlicher Name
Mesocestoides
Vaillant, 1863

Die adulten Bandwürmer sind 30 bis 250 cm lang, der ovale Kopf (Scolex) ist deutlich abgesetzt und der Hals kurz. Die ersten Glieder (Proglottiden) der Bandwurmkette (Strobila) sind nahezu quadratisch, die hinteren länger als breit. In den geschlechtsreifen Proglottiden liegen 50 bis 70 Hoden, die auf beiden Seiten der Längsgefäße des Ausscheidungssystems angeordnet sind. Ovar und Dottersack liegen etwa in der Mittellinie im hinteren Teil des jeweiligen Bandwurmglieds. Der Uterus ist länglich oder sackförmig. Ein Parauterinorgan ist ausgebildet.[2][3]

Die Vertreter haben zwei Entwicklungsstadien in einem Zwischenwirt, die als Metazestoden bezeichnet werden. Das erste Stadium ist ein Zystizerkoid in einem Insekt oder einer Milbe. Das zweite ist eine Larvenform (Tetrathyridium), welches sich in der Pleurahöhle, der Peritonealhöhle oder der Unterhaut verschiedener Reptilien und Säugetiere oder in der Lunge von Vögeln ansiedelt. Die Präpatenz beträgt weniger als drei Wochen.[1] Der Befall als Endwirt ruft meist nur geringe oder keine Symptome auf, der Befall als Zwischenwirt kann dagegen schwere klinische Erscheinungen hervorrufen. Der Befall wird als Mesocestoidose bezeichnet.[4][5]

Arten der Gattung sind:[6]

Einzelnachweise

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  1. a b Domenico Otranto, Richard Wall: Veterinary Parasitology. 5. Auflage. Wiley 2024, ISBN 978-1-394-17634-2, S. 135.
  2. Seppo Saari, Anu Näreaho, Sven Nikander: Canine Parasites and Parasitic Diseases. Academic Press, 2018, ISBN 978-0-1281-4113-7, S. 73.
  3. Wörterbuch der Veterinärmedizin, 2. Auflage. Gustav Fischer, Jena 1983, S. 774.
  4. Johannes Eckert: Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. Georg Thieme, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1072-0, S. 193.
  5. Mesocestoidiasis, DPDx - Laboratory Identification of Parasites of Public Health Concern, abgerufen am 11. Juli 2024
  6. Mesocestoides Vaillant, 1863, IRMNG, abgerufen am 11. Juli 2024