Michael Esken

deutscher Kommunalpolitiker

Michael Esken (* 23. Juli 1966 in Gütersloh, Nordrhein-Westfalen)[1] ist ein deutscher Jurist, Politiker (CDU) und seit 2023 Präsident der Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen (gpaNRW). Er war von 2003 bis 2015 Bürgermeister der Stadt Hemer im Märkischen Kreis und von 2015 bis 2023 Bürgermeister der Stadt Verl im Kreis Gütersloh.

Michael Esken (2007)
in Ispei

Ausbildung und Beruf

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Nach dem Abitur 1986 am Gymnasium Verl leistete er seine Bundeswehrzeit in der Pressestelle der 7. Panzerdivision in der Hellweg-Kaserne in Unna ab und ist Reserve-Offizier der Bundeswehr. An der Universität Bielefeld studierte Michael Esken zwischen 1989 und 1995 Rechtswissenschaft, bevor er 1997 ein Rechtsreferendariat im Landgerichtsbezirk Bielefeld mit dem zweiten juristischen Staatsexamen abschloss.[1]

Neben der Schule arbeitete Michael Esken als freier Mitarbeiter bei der Tageszeitung Die Glocke und engagierte sich als Gruppenleiter bis 1992 in der Kolpingsfamilie in Kaunitz. In den folgenden drei Jahren nach dem zweiten Staatsexamen arbeitete Michael Esken von 1997 bis 2000 als Rechtsanwalt in Verl, bevor er persönlicher Referent des Paderborner Bürgermeisters Heinz Paus wurde. Im Anschluss daran war Michael Esken erster Beigeordneter der Stadt Gronau im Münsterland. Aufgrund seines Bürgermeister-Amtes ruht Eskens Zulassung als Rechtsanwalt.[2]

Politische Karriere

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Seine politische Karriere begann Michael Esken 1989, als er zum ersten Mal in den Rat der Gemeinde Verl gewählt wurde. Er blieb bis 2002 Ratsmitglied und wurde einmal mit 85 % der abgegebenen Stimmen wiedergewählt. Zwischen 1994 und 2003 war er Mitglied im Kreistag von Gütersloh.[3]

Erste Amtszeit in Hemer

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Am 10. April 2003 gab die CDU in Hemer Michael Esken als ihren Bürgermeister-Kandidaten bekannt. Am 13. Juli des gleichen Jahres setzte er sich knapp gegen den SPD-Gegenkandidaten Bernhard Camminadi durch, einen Sohn des Altbürgermeisters Fredi Camminadi. Die Wahl war erforderlich, da Eskens Vorgänger Heinz Öhmann das Amt des Bürgermeisters in Coesfeld übernahm. Am 24. Juli 2003 wurde Esken in Haus Hemer vereidigt.

In seine Amtszeit fiel der Abzug der Bundeswehr aus Hemer und die damit verbundene Frage nach der Konversion des Kasernengeländes. In diesem Zusammenhang betrieb Esken die Bewerbung der Stadt Hemer für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2010, die erfolgreich verlief und von der Landesgartenschau Hemer 2010 GmbH durchgeführt wurde, deren Aufsichtsratsvorsitzender er bis Oktober 2015[4] war. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit für die Landesgartenschau führte er regelmäßig Interessierte über das Gelände.[5]

Eine weitere zentrale Maßnahme seiner Amtszeit war die Planung einer Umgehungsstraße, der so genannten Westtangente. Esken und die CDU-Fraktion befürworteten den Bau, eine Bürgerinitiative sprach sich dagegen aus. Sie erstritt vor dem Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen ein Urteil, das den entsprechenden Bebauungsplan der Stadt Hemer für unwirksam erklärte.[6]

Zur Verstärkung der Antikorruptionsstelle im Revisionsamt der Stadt Hemer hat Michael Esken am 1. März 2009 eine freiberuflich tätige Rechtsanwältin als Ombudsfrau gegen Korruption eingesetzt.[7] Dem war im Jahr 2004 ein Untreue-Fall im Sozialamt vorausgegangen. Ein Mitarbeiter hatte von März bis Dezember 2004 Sozialmittel im Wert von rund 375.000 Euro auf sein Privatkonto überwiesen.[8] Die Maßnahmen wurden dadurch bestätigt, dass die Staatsanwaltschaft Hagen am 18. November 2009 im Rathaus Akten entgegennahm und Privatwohnungen von Bediensteten der Stadt Hemer durchsuchte.[9]

Zweite Amtszeit in Hemer

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Am 5. Mai 2008 bestätigte die CDU Hemer, dass Michael Esken bei der Kommunalwahl 2009 erneut für das Bürgermeisteramt antritt.[10] Bernhard Camminadi trat ebenfalls ein zweites Mal für die SPD an.[11] Einen weiteren Gegenkandidaten stellte die UWG Hemer in Person von Martin Dodt.[12]

In einer Versammlung vom 23. Januar 2009 wählten die Hemeraner Christdemokraten Michael Esken mit 98,2 Prozent der abgegebenen Stimmen bei einer Gegenstimme zum Bürgermeister-Kandidaten für die Kommunalwahl 2009.[13] Während des Wahlkampfes hatten sich auch die Hemeraner FDP und die Grüne Alternative Hemer (GAH) für die Wiederwahl von Michael Esken öffentlich ausgesprochen.[14][15] Bei den NRW-Kommunalwahlen 2009 wurde Michael Esken am 30. August 2009 mit 76,1 Prozent der abgegebenen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 48,5 Prozent in eine zweite Amtszeit gewählt.[16]

In der ersten Sitzung des Rates der Stadt Hemer nach der Kommunalwahl 2009 wurde Esken am 3. November 2009 als wiedergewählter Bürgermeister in sein Amt eingeführt. In dieser Sitzung wurde er zudem als Aufsichtsratsvorsitzender der Landesgartenschau Hemer 2010 GmbH bestätigt.[17]

Am 21. November 2009 wurde Esken in den Bundesvorstand der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU und CSU Deutschlands (KPV) gewählt.[18]

Mit Feststellung des Jahresabschlusses für die Jahre 2007 und 2008 wies Esken darauf hin, dass die fusionierte Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer–Menden mit einem Minus abschließt und ein Zweckverband geworden ist, für den der Rat der Stadt Hemer nicht mehr zuständig sei.[19]

Wegen der „fahrlässigen Vergabe“ von Firmenkrediten, die die Sparkasse Menden endgültig in den Abgrund getrieben haben, wurden Regressansprüche in Millionenhöhe gegen den ehemaligen Vorstand und Aufsichtsrat der Sparkasse Menden erwartet.[20] Durch einen außergerichtlichen Vergleich mit der Haftpflichtversicherung endete am 4. Oktober 2010 das vermögensrechtliche Streitverhältnis der Sparkasse wegen behaupteten Fehlverhaltens gegen ehemalige Vorstands- und Verwaltungsratsmitglieder der untergegangenen Sparkasse Menden.

Dritte Amtszeit in Hemer

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Am 25. Mai 2014 wurde Michael Esken, der von der CDU in Hemer einstimmig als Kandidat nominiert wurde[21], erneut zum Bürgermeister gewählt. Er setzte sich mit 75,4 Prozent der Stimmen gegen seine Herausforderer Hans-Peter Klein (SPD) und Achim Wilke (Die Linke) durch. Michael Esken wurde für die Wahl von den Grünen und der FDP in Hemer unterstützt.[22]

Am 21. Januar 2015 wurde bekannt, dass Esken für die Bürgermeisterwahl am 13. September 2015 in Verl kandidiert.[23] Zu seinem Nachfolger wurde im Februar 2016 der UWG-Politiker Michael Heilmann gewählt.

Erste Amtszeit in Verl

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Am 27. September 2015 wurde Michael Esken als neuer Bürgermeister von Verl gewählt und am 21. Oktober 2015 in sein neues Amt in Verl eingeführt und vereidigt, nachdem er am 20. Oktober 2015 aus seinem Amt als Bürgermeister der Stadt Hemer ausgeschieden ist.[24]

Zweite Amtszeit in Verl

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Am 13. September 2020 wurde Michael Esken mit Unterstützung der CDU als Bürgermeister von Verl mit 82,43 % der abgegebenen Stimmen wiedergewählt.[25] Im September 2023 schied er aus dem Bürgermeisteramt aus, um Präsident der Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen zu werden. Sein Nachfolger wurde im Februar 2024 Robin Rieksneuwöhner (CDU).[26]

 
Michael Esken (Juni 2020)

Präsident der Gemeindeprüfungsanstalt NRW

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Seit dem 15. September 2023 ist Michael Esken amtierender Präsident der Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen (gpaNRW).[27]

Ehrenamtliches und nebenberufliches Engagement

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Des Weiteren war Michael Esken Mitglied verschiedener Aufsichts- und Beiräte während seiner Zeit als Bürgermeister in Hemer (Stadtwerke Hemer, Mark-E, Gelsenwasser) sowie Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer–Menden, wie die Stadtsparkasse Hemer nach Aufnahme der notleidenden Sparkasse Menden seit dem 1. September 2009 heißt. Außerdem war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Grundstücks- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für die Stadt Hemer m.b.H.[28] Auch ehrenamtlich bekleidete er einige Ämter, so war er zum Beispiel Vorsitzender des Arbeitskreises zentraler Jugendverbände und des Gemeinnützigen Fördervereins der Jugendpresse. Aufgrund jahrelanger ehrenamtlicher Tätigkeit erhielt Michael Esken am 17. September 2007 das Bundesverdienstkreuz[29]. Er ist Bundesvorstandsmitglied der KPV Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU.[30] Für die Umwandlung des ehemaligen Geländes der Blücherkaserne zur Landesgartenschau nahm Bürgermeister Michael Esken am 25. September 2014 die Ehrenurkunde vom Städtebauminister Michael Groschek für die Kategorie „Brachen“ entgegen.[31]

Privates

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Michael Esken wuchs zusammen mit zwei Geschwistern im Verler Ortsteil Kaunitz auf. Während des Referendariats heiratete er 1996 Maria, eine promovierte Zahnärztin. Zusammen haben sie zwei Töchter.[32]

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Commons: Michael Esken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Lebenslauf: Michael Esken (Memento vom 6. Dezember 2009 im Internet Archive)
  2. Rechtsanwälte Gellner & Collegen: Michael Esken
  3. Interview des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Gerhard Webers mit Michael Esken
  4. Unternehmensregister (Amtsgericht Iserlohn, HRB 6310): Jahresabschluss 2015, abgerufen am 16. März 2023
  5. Führung Hemeraner Bürgerinnen und Bürger durch das Landesgartenschau-Gelände (Memento vom 7. Dezember 2009 im Internet Archive)
  6. Urteil des Oberverwaltungsgerichtes NRW mit dem Aktenzeichen 7 D 118/06.NE vom 19. April 2007 sowie Iserlohner Kreisanzeiger vom 20. Juni 2007
  7. Iserlohner Kreisanzeiger und Westfälische Rundschau vom 7. März 2009
  8. Westfälische Rundschau und Iserlohner Kreisanzeiger vom 29. September 2005, Urteil des Schöffengerichtes Iserlohn 5 Ls 500 Js 347/04 vom 28. September 2005
  9. IKZ Hemer: „Büros im Rathaus von Hemer durchsucht“
  10. DerWesten.de: Einstimmiges Votum der Hemeraner CDU für Michael Esken
  11. DerWesten.de: Bernhard Camminadi (SPD) kandidiert fürs Bürgermeisteramt, vom 28. Oktober 2008
  12. Carmen Fürstenau: Martin Dodt ist Bürgermeister-Kandidat der UWG. In: Der Westen – Das Portal der WAZ Mediengruppe. WAZ NewMedia GmbH & Co. KG, 2. Dezember 2008, abgerufen am 1. Juli 2015.
  13. Ortsnachrichten im Iserlohner Kreisanzeiger und in der Westfälischen Rundschau vom 24. Januar 2009.
  14. fdp-hemer.de: Wahl des Bürgermeisters der Stadt Hemer@1@2Vorlage:Toter Link/www.fdp-hemer.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. DerWesten.de: Grüne Alternative Hemer empfiehlt Bürgermeisterkandidatur von Michael Esken (CDU) (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de
  16. Kommunalwahlergebnis für Hemer 2009
  17. Sitzungsniederschrift über die Sitzung des Rates der Stadt Hemer vom 3. November 2009
  18. Stadt Hemer: „Michael Esken wurde in KPV-Bundesvorstand gewählt“ (Memento vom 15. Mai 2014 im Internet Archive), abgerufen am 14. November 2014
  19. Niederschrift über die Ratssitzung der Stadt Hemer vom 18. Mai 2009
  20. Lokalnachrichten des Iserlohner Kreisanzeigers und der Westfälischen Rundschau vom 12. Juni 2010: Fahrlässigkeit - Haftpflicht soll Millionen zahlen.
  21. [1]
  22. [2]
  23. Iserlohner Kreisanzeiger vom 22. Januar 2015: „Michael Esken zieht es in seine Heimatstadt Verl“
  24. Neue Westfälische Zeitung vom 23. Oktober 2015.
  25. Die Glocke: CDU und Michael Esken klarer Sieger, abgerufen am 15. September 2020
  26. Robin Rieksneuwöhner zum neuen Bürgermeister der Stadt Verl gewählt. 21. Januar 2024, abgerufen am 6. April 2024 (deutsch).
  27. Michael Esken wird neuer Präsident der Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen. mhkbd.nrw, 22. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
  28. Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichtes Iserlohn unter HRB 2225
  29. Webseite Michael Esken: Bürgermeister Esken erhält Bundesverdienstkreuz (Memento des Originals vom 22. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.michael-esken.de
  30. [3]
  31. IKZ Hemer: Preis für stimmige Neudefinition vom 26. September 2014, abgerufen am 14. April 2015
  32. Michael Esken: Lebenslauf. In: www.michael-esken.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2009; abgerufen am 13. Juli 2015.