Michael Powolny

österreichischer Keramikdesigner und Bildhauer

Michael Powolny (* 18. September 1871 in Judenburg, Österreich-Ungarn; † 4. Jänner 1954 in Wien) war ein österreichischer Keramikdesigner, Bildhauer und Medailleur.

Aufnahme von Ludwig Schwab (1930er Jahre)
Terrakottarelief (1952) am Haus Raxstraße 6–8 von Michael Powolny
Ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof

Nach Abschluss einer Hafnerlehre besuchte Powolny von 1891 bis 1894 die Fachschule für Tonindustrie in Znaim, daran anschließend von 1894 bis 1901 die Wiener Kunstgewerbeschule. 1906 gründete er gemeinsam mit Bertold Löffler die Wiener Keramik, deren Vertrieb bereits nach etwa einem Jahr von der Wiener Werkstätte übernommen wurde. 1913 kam es zum Zusammenschluss der Wiener Keramik mit der Gmundner Keramik (Vereinigte Wiener und Gmundner Keramik und Gmundner Tonwarenfabrik Schleiss Gesellschaft m. b. H.). Michael Powolny wirkte von 1909 bis 1936 als Lehrer an der Kunstgewerbeschule. Seine Arbeiten, die ab 1929 dem Art déco zugeordnet werden können,[1] wurden auf zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt und erzielen bei Sammlern hohe Preise. Powolny wurde von Josef Hoffmann bei der Ausstattung des Cabaret Fledermaus und des Palais Stoclet sowie bei der Gestaltung mehrerer großer Villenbauten in Wien herangezogen. Auch der Entwurf für die neue österreichische Ein- und Zwei-Schilling-Münze von 1946 bis 1952 stammt von Powolny. Er stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

Anlässlich seines 80. Geburtstages wurde Powolny 1951 mit der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien ausgezeichnet.[3]

Powolny wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet (Gruppe 13 B, Reihe 12, Nr. 7).

1965 wurde im 22. Wiener Gemeindebezirk die Powolnygasse nach ihm benannt.

Werke (Auszug)

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Literatur

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  • Elisabeth Frottier: Michael Powolny: Keramik und Glas aus Wien 1900 bis 1950. Monografie und Werkverzeichnis. Böhlau, Köln 1990, ISBN 3-205-05268-4.
  • Robert E. Dechant, Filipp Goldscheider: Goldscheider. Firmengeschichte und Werkverzeichnis. Historismus, Jugendstil, Art Déco, 1950er Jahre. Arnoldsche, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89790-216-9.
  • Gregor Gatscher-Riedl: Michael Powolny. Weißes Gold aus Perchtoldsdorf. In: Heimatkundliche Beilage [zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Mödling], 46. Jgg., F. 1, (Mödling 5. März 2011), S. 5 f.
  • Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 138 f.
  • Powolny, Michael. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 330 (biblos.pk.edu.pl).
  • Heinz P. Adamek: Kunstakkorde – diagonal. Essays zu Kunst, Architektur, Literatur und Gesellschaft. Wien: Böhlau 2016, ISBN 978-3-205-20250-9, S. 51–57.
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Commons: Michael Powolny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kurzbiografie: Michael Powolny (1871–1954). In: augarten.at. 2014, archiviert vom Original am 6. Februar 2014;.
  • Werke von Michael Powolny erhältlich bei der Galerie bei der Albertina, Zetter.

Einzelnachweise

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  1. Tulga Beyerle, Karin Hirschberger: A Century of Austrian Design: 1900-2005. Walter de Gruyter, 2006. ISBN 3-0346-0889-6, S. 108 (books.google.com.au).
  2. Powolny, Michael. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 109
  3. Wien im Rückblick (Memento des Originals vom 23. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wien.gv.at – Berichte vom September 1951.
  4. Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 138 f.
  5. Österreichische Nationalbibliothek – In Arthur Schnitzlers Arbeitszimmer. Abgerufen am 26. April 2018.
  6. Elmar Fröschl: Eine Biografie des Bildhauers und Medailleurs Edwin Grienauer. Wien 2014, S. 111 f.