Miomborußmeise

Art der Gattung Melaniparus

Die Miomborußmeise (Melaniparus griseiventris, Syn.: Parus griseiventris) ist eine Vogelart aus der Familie der Meisen (Paridae).[1][2]

Miomborußmeise

Miomborußmeise

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Meisen (Paridae)
Gattung: Melaniparus
Art: Miomborußmeise
Wissenschaftlicher Name
Melaniparus griseiventris
(Reichenow, 1882)

Die Art wurde als konspezifisch mit der Akazienrußmeise (Melaniparus cinerascens) angesehen.

Ausbreitungsgebiet der Miomborußmeise

Der Vogel kommt im südlichen Afrika vor in Angola, in der Demokratischen Republik Kongo, in Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe und Tansania.

Der Lebensraum beschränkt sich nahezu vollständig auf offenen Miombowald (nicht Akazien) und mit hohem Brachystegia, seltener auch mit Mavunda, Uapaca und Isoberlinia bewachsene Flächen in 500–1950 m Höhe.[3][4]

Der Artzusatz kommt von lateinisch griseum ‚grau‘ und lateinisch venter, ventris ‚Bauch‘.[5]

Diese Meise ist ein Standvogel.

Merkmale

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Die Art ist 11–15 cm groß und wiegt 14–20 g, eine große, schwarz und grau gefärbte Meise. Das Männchen ist an Stirn, Scheitel bis unter die Augen und im Nacken schwarz mit leichtem bläulichem Glanz im frischen Gefieder. Im Übergang Nacken zu Mantel findet sich meist ein kleiner grau-weißlicher Fleck, in Simbabwe und Nordmosambik typischerweise deutlicher. Die Oberseite ist grau, die längsten Oberschwanzdecken haben schwärzliche Spitzen, der Schwanz ist schwarz und hat bis auf die beiden innersten Federn blassgraue Spitzen, die äußeren tragen auch graue Ränder. Die Flügeldecken sind schwarz, die mittleren und größeren haben weiße Ränder und breite weiße Spitzen, die Flugfedern sind schwarz. Wangen, Ohrdecken und Nackenseiten sind weißlich bis gelbbraun. Kinn und Kehle sind tiefschwarz, das Schwarz reicht sich nach hinten verjüngend als schwarze Linie bis auf die Unterseite mittig. Manchmal finden sich auch weiße Federspitzen an Kehle, oberer Brust und in der schwarzen Fortsetzungslinie. Die Brust seitlich ist weißlich, die Flanken grau, die Unterschwanzdecken grau mit weißlichen Rändern. Die Flügelunterseite ist weißlich. Die Iris ist braun bis graubraun oder dunkelbraun, der Schnabel schwarz, die Beine grau bis schwarz. Weibchen haben weniger Glanz und sind insgesamt etwas matter gefärbt. Jungvögel sind blasser, die Flugfedern gelbbraun und nicht weiß berandet, an den Schwanzfedern fehlen die weißen Spitzen.

Gegenüber der sehr ähnlichen Somalirußmeise (Melaniparus thruppi) ist die Art größer und hat einen weißen Wangenfleck, der in das Blassgrau der Brustseiten übergeht und nicht schwarz umrahmt ist, sie ist auch blasser als die Akazienrußmeise (Melaniparus cinerascens), hat einen kleineren Schnabel, insgesamt grauer, die Flanken sind weiß, nicht leicht grau, und die Unterseite ist weißer. Von der Kaprußmeise (Melaniparus afer) unterscheidet sie sich durch blau-grauen und nicht bräunlich-grauen Rücken und blass blau-graue und nicht gelbbraune Flanken.[3][6][7][8]

Die Art ist monotypisch.[9]

Die Lautäußerungen bestehen meist aus einem Ruf „chitji“, eventuell zusammen mit einem lauten „chip“, oder einem „chrrr-chrrr-chrrr-chrrr“, dem gerne ein dünnes „si“, „sisi“, „tit“ oder „plit“ vorausgeht. Die Rufe ähneln sehr der Akazienrußmeise und der Kaprußmeise. Der Gesang enthält viele liebliche Töne, ist musikalischer als bei vielen anderen Meisen.[3][4][6]

Lebensweise

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Die Nahrung besteht wohl aus kleinen Wirbellosen und Larven, die paarweise oder in kleinen Gruppen, gern auch in gemischten Jagdgemeinschaften – oft zusammen mit der Akazienrußmeise – gejagt werden. Dazu wird der Wipfelbereich und der Stamm sowie Hauptäste bevorzugt. Die Art kommt zusammen mit der Rostbauch-Rußmeise (Melaniparus rufiventris) vor.

Die Brutzeit liegt zwischen August und Dezember. Das Nest wird in einem Baumloch angelegt, gerne von Spechten oder Bartvögeln, auch in Wandlöchern, Pfosten oder Termitenhügeln, aber auch in Steilufern oder im Boden. Das Gelege besteht aus 3–5 Eiern. Mitunter kommt es zu Brutparasitismus durch den Kleinen Honiganzeiger (Indicator minor).[3][4]

Gefährdungssituation

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Der Bestand gilt als „nicht gefährdet“ (Least Concern).[10]

Literatur

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  • A. Reichenow: Parus griseiventris. In: Journal für Ornithologie, Band 30, S. 210, 1882, Biodiversity Library
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Commons: Miomborußmeise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Miomborußmeise, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 1. Dezember 2022.
  2. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
  3. a b c d A. Gosler und P. Clement: Miombo Tit (Melaniparus griseiventris), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Melaniparus griseiventris
  4. a b c I. Sinclair, P. Ryan: Birds of Southern Africa. Complete Photographic Field Guide. SASOL, 2009. ISBN 978-1-77007-388-3
  5. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  6. a b T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
  7. H. Chittenden, G. Davies und I. Weiersbye: Roberts Bird Guide, 2. Auflage, 2018, ISBN 978-1-920602-01-7
  8. African Bird Club: ABC App - Birds of Africa
  9. IOC World Bird List Waxwings and allies, tits, penduline tits
  10. Melaniparus griseiventris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 1. Dezember 2022.