Muttenbach (Ruhr)

Nebengewässer der Ruhr in Witten, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Der Muttenbach ist ein knapp 7½ Kilometer langer, südlicher und linksseitiger Zufluss der Ruhr im Süden der Stadt Witten in Nordrhein-Westfalen zwischen den Ortsteilen Bommern und Herbede. Er prägt das Muttental, das heute durch den Bergbauwanderweg Muttental touristisch erschlossen ist.

Muttenbach
Muttenbach im Muttental

Muttenbach im Muttental

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2769192
Lage Bergisch-Sauerländisches Unterland

Deutschland


Ruhrgebiet

Flusssystem Rhein
Abfluss über Ruhr → Rhein → Nordsee
Quelle in der Flur „In der Mutte“ in Durchholz
51° 22′ 41″ N, 7° 17′ 11″ O
Quellhöhe 200 m ü. NHN[1]
Mündung östlich von Witten-Herbede in die RuhrKoordinaten: 51° 25′ 24″ N, 7° 18′ 12″ O
51° 25′ 24″ N, 7° 18′ 12″ O
Mündungshöhe 81 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 119 m
Sohlgefälle 16 ‰
Länge 7,4 km[2]
Einzugsgebiet 7,014 km²[2]
Abfluss[3]
AEo: 7,009 km²
an der Mündung
MQ
Mq
1,387 m³/s
197,9 l/(s km²)
Karte

Der Namensbestandteil Mutte (nds. für Sau, ein weibliches Hausschwein) verweist auf die ehemalige Waldweidenutzung in diesem Bereich (vgl. Eichelmast).[4]

 
Landschaft im Muttental

Der Muttenbach entspringt auf einer Höhe von etwa 200 m ü. NHN in der Flur „In der Mutte“ südlich des zum Wittener Stadtteil Herbede gehörenden Ortsteils Durchholz.

Er fließt in nordnordöstlicher Richtung durch das Muttental, schlägt noch einen Bogen nach links und mündet schließlich östlich von Herbede auf einer Höhe von ungefähr 80 m ü. NHN von links in die Ruhr.

Der etwa 7,4 km lange Lauf des Muttenbachs endet ungefähr 119 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 16 ‰.

Melioration

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In den Jahren 1906 bis 1910 führte die „Genossenschaft zur Melioration des Muttenbachtales“ Maßnahmen zur Melioration der Wiesen durch. Dazu wurden kleine Wehre aus Beton mit Flachschiebern und Stichkanäle angelegt, um die Wiesen im Frühjahr gezielt zu überschwemmen.

Geschichte

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Im Muttental soll die erste Steinkohle im Ruhrgebiet gefunden worden sein. Der Abbau der Kohle begann etwa 1510 im Tagebau, eine erste urkundliche Erwähnung findet sich für 1552 in den Gerichtsakten der nahe gelegenen Burg Hardenstein.

Die historische Rolle des Muttentals wird heute durch den 1972 angelegten Bergbauwanderweg Muttental, das 2003 eröffnete Industriemuseum Zeche Nachtigall, das 1830 bis 1831 errichtete Bethaus der Bergleute und verschiedene industriegeschichtliche Museumsstandorte dargestellt. Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Tals sind die Ruine der Burg Hardenstein, das Schloss Steinhausen und das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia.

Literatur

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  • Gerhard Koetter: Von Flözen, Stollen und Schächten im Muttental. Ein Wanderführer durch die Bergbaugeschichte an der Ruhr. 2., veränd. Auflage. Klartext Verlag, Essen 2007, ISBN 978-3-89861-612-6.
  • Gerhard Koetter: Das Bethaus der Bergleute im Muttental bei Witten. In: VOHM (Hrsg.): Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark. Band 92. Witten 1994, S. 223–234.
  • Gerhard Koetter: Als Kohle noch Zukunft war. Bergbaugeschichte und Geologie des Muttentals und der Zeche Nachtigall. Klartext, Essen 2017
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Commons: Muttenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Das Muttental – Freizeit mit Industriegeschichte. In: muttental.de. Archiviert vom Original am 21. Juni 2012;.
  • Anita Kortengräber, Uwe Kortengräber: Bergbau im Muttental. In: Kortis Heimatwelt. 5. Juni 2008;.
  • Regional bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich 355 Muttental (Witten) bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe

Einzelnachweise

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  1. a b Google Earth
  2. a b Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  3. Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
  4. Tanja Möding: Muttental – Geschichte. In: muttental.de. Archiviert vom Original am 3. September 2010; abgerufen am 15. August 2018.