Naganeupseong

Dorf und Stadtfestung in Südkorea

Naganeupseong (koreanisch 낙안읍성) ist ein historisches Dorf und eine Stadtfestung aus der Goryeo- und Joseon-Zeit im Südwesten von Südkorea.

Naganeupseong
Koreanisches Alphabet: 낙안읍성
Chinesische Schriftzeichen: 樂安邑城
Revidierte Romanisierung: Naganeupseong
McCune-Reischauer: Nakanŭpsŏng
Basisdaten
Provinz: Jeollanam-do
Koordinaten: 34° 54′ N, 127° 20′ OKoordinaten: 34° 54′ N, 127° 20′ O
Fläche: 0,14 km²
Einwohner: 288
Bevölkerungsdichte: 2.057 Einwohner je km²
Karte
Naganeupseong (Südkorea)
Naganeupseong (Südkorea)
Naganeupseong
Naganeupseong auf der Karte von Südkorea.

Geographie

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Das Dorf mit seiner Festungsanlage befindet sich im nördlichen Teil einer rund 7,5 km mal 3 km großen, von Bergen umsäumten Ebene, in der Landgemeinde Nagan-myeon (낙안면), rund 15 km westsüdwestlich von der Stadt Suncheon-si (순천시) in der Provinz Jeollanam-do (전라남도). Gwangju (광주), als größte Stadt der Provinz, liegt in nordwestlicher Richtung rund 50 km entfernt.[1]

Geschichte

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Das Dorf wurde während der Baekje-Periode (18 v. Chr. – 660 n. Chr.) gegründet und war während der Goryeo-Periode (918–1392) und der Zeit der Joseon-Dynastie (1392–1910) das administratives Zentrum von Nagan-eup (낙안읍), einem Bezirk der Provinz Jeollanam-do.[2]

Anfällig für militärische Angriffe, ließ General Kim Bin-gil 김빈길, der in Nagan geboren wurde, 1397, im sechsten Regierungsjahr des Königs Taejo (태조), eine erste Festungsmauer aus Erde um das Dorf errichten. 1424, im sechsten Regierungsjahr des Königs Sejong (세종), wurde die Mauer erweitert und durch eine Konstruktion aus Steinen ersetzt.[3]

Befestigungsanlage

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Naganeupseong besteht aus einem Teil von Herrschafts- und Verwaltungsgebäuden, die sich im nordöstlichen Teil der Anlage befindet und mit einer Fläche von 18.000 Pyeong (1 pyeong = 3,3 m²)[4] rund 1/3 der Gesamtanlage ausmacht. Der südwestliche restliche Teil besteht aus der Dorfanlage, in der ehemals 950 Menschen in 337 Haushalten lebten. Heute wird der Teil noch von 288 Einwohnern in 90 Haushalten bewohnt.[2] Das rund 450 m mal 320 m große Areal ist von einer 1410 m langen Mauer umgeben, die über ihre gesamte Länge begehbar ist. Über drei Eingänge ist die Festungsanlage heute zugänglich, über zwei Tore mit jeweils überbauten Gebäuden, die zur Bewachung dienten, von Südwesten und Südosten aus und über einen offenen von Gebäuden flankierten Zugang von Nordwesten aus.[5]

Gebäude und Dorfanlage

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Das Dorf besteht aus kleinen unterschiedlichen Parzellen mit traditionellen Hanok-Wohnhäusern bebaut. Die Häuser sind aus Holz, Stein und Lehm errichtet und weisen für die Siedlung die typische Bedachung aus Stroh auf. Je nach Handwerk, das von den Bewohnern verrichtet wird, sind die Häuser und Höfe unterschiedlich ausgeführt und ausgestattet. Einige können von Besuchern nach Absprache besichtigt werden. Ein zentral liegendes Backhaus, eine Kochstelle, einige Teiche, ein Wasserradantrieb und ein Restaurant stellen weitere Bestandteile des Dorfes dar.[6]

Herrschafts- und Verwaltungsgebäude

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Die Herrschafts- und Verwaltungsgebäude, die sich vom Dorf separat im Nordosten der Anlage befinden, sind durchweg aus Holz und das Dach aus traditionellen koreanischen Dachziegeln errichtet. Der Unterbau der Häuser besteht aus Steinen, auf denen das Haus ruht. Neben den Wohnhäusern für die Verwalter und Staatsbediensteten, befindet sich in dem Teil der Anlage zentral ein Tempel mit einer großen Fasstrommel, die traditionell von buddhistischen Mönchen vor ihren Gebeten gespielt wird. Des Weiteren ist auf dem Areal ein Gefängnis zu finden, mit Gerätschaften, mit denen Inhaftierte gepeinigt wurden.[6]

Nationales Kulturgut

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Am 14. Juni 1983 wurde das gesamte Areal von Naganeupseong als historisch schützenswertes Gut unter der Registrierungsnummer 302 von der dafür zuständigen koreanischen Behörde in die nationale Denkmalliste aufgenommen und registriert. Die koreanische Delegation bei der UNESCO ließ die Anlage von Naganeupseong am 11. März 2011 aus die sogenannten Tentative List setzen und unterstrich damit ihren Willen, die historische Stätte als Weltkulturerbe nominieren zu lassen.[2]

Fotogalerie

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Commons: Naganeupseong – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. 전국안내지도. 우성지도, Seoul 1999, ISBN 89-85762-10-9, S. 19 (National Guide Map).
  2. a b c Naganeupseong, Town Fortress and Village. In: World Heritage Convention - Tentative List. UNESCO, 11. März 2011, abgerufen am 12. November 2017 (englisch).
  3. Travel back 600 years at Naganeupseong Village, Fortress. In: KOREA.net. Global Communication and Contents Division, abgerufen am 12. November 2017 (englisch).
  4. Naganeupseong Folk Village (낙안읍성). Korea Tourism Organization, abgerufen am 12. November 2017 (englisch).
  5. Koordinaten und Längenbestimmungen wurden zum Teil über Google Earth Pro Version 7.3.0.3832 am 12. November 2017 vorgenommen.
  6. a b Infotafel kurz hinter dem Eingang an der südwestlichen Seite des Dorfes. Stand: 28. März 2011