Nikolai Jefimowitsch Andrianow

sowjetischer Turner

Nikolai Jefimowitsch Andrianow (russisch Николай Ефимович Андрианов; * 14. Oktober 1952 in Wladimir; † 21. März 2011 ebenda[1][2]) war ein sowjetischer Kunstturner.

Nikolai Andrianow

Andrianow 1974

Persönliche Informationen
Name: Nikolai Jefimowitsch Andrianow
Nationalität: Sowjetunion 1955 Sowjetunion
Disziplin Gerätturnen
Trainer: Nikolai Tolkachew
Geburtstag: 14. Oktober 1952
Geburtsort: Wladimir, Sowjetunion
Sterbetag: 21. März 2011
Sterbeort: Wladimir, Russland
Größe: 166 cm
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 7 × Goldmedaille 5 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 4 × Goldmedaille 9 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 9 × Goldmedaille 6 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Universiade 4 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Medaillen
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold 1972 München Boden
Silber 1972 München Mannschaftsmehrkampf
Bronze 1972 München Sprung
Gold 1976 Montreal Einzelmehrkampf
Gold 1976 Montreal Boden
Gold 1976 Montreal Sprung
Gold 1976 Montreal Ringe
Silber 1976 Montreal Mannschaftsmehrkampf
Silber 1976 Montreal Barren
Bronze 1976 Montreal Pauschenpferd
Gold 1980 Moskau Mannschaftsmehrkampf
Gold 1980 Moskau Sprung
Silber 1980 Moskau Einzelmehrkampf
Silber 1980 Moskau Boden
Bronze 1980 Moskau Reck
Logo der FIG Weltmeisterschaften
Gold 1974 Warna Ringe
Silber 1974 Warna Einzelmehrkampf
Silber 1974 Warna Mannschaftsmehrkampf
Silber 1974 Warna Barren
Silber 1974 Warna Pauschenpferd
Silber 1974 Warna Sprung
Gold 1978 Straßburg Einzelmehrkampf
Gold 1978 Straßburg Ringe
Silber 1978 Straßburg Mannschaftsmehrkampf
Silber 1978 Straßburg Sprung
Silber 1978 Straßburg Barren
Gold 1979 Fort Worth Mannschaftsmehrkampf
Silber 1979 Fort Worth Sprung
Logo der UEG Europameisterschaften
Gold 1971 Madrid Pauschenpferd
Gold 1971 Madrid Sprung
Silber 1971 Madrid Ringe
Silber 1971 Madrid Barren
Bronze 1971 Madrid Einzelmehrkampf
Bronze 1971 Madrid Mannschaftsmehrkampf
Gold 1973 Grenoble Boden
Gold 1973 Grenoble Sprung
Silber 1973 Grenoble Einzelmehrkampf
Silber 1973 Grenoble Mannschaftsmehrkampf
Silber 1973 Grenoble Ringe
Gold 1975 Bern Einzelmehrkampf
Gold 1975 Bern Boden
Gold 1975 Bern Reck
Gold 1975 Bern Barren
Gold 1975 Bern Sprung
Silber 1975 Bern Pauschenpferd
Logo der FISU Universiade
Gold 1973 Moskau Einzelmehrkampf
Gold 1973 Moskau Pauschenpferd
Gold 1973 Moskau Boden
Gold 1973 Moskau Mannschaftsmehrkampf
Silber 1973 Moskau Ringe
Silber 1973 Moskau Sprung

Nikolai „Kolja“ Andrianow wuchs in einfachen Verhältnissen mit vier Geschwistern und einer alleinerziehenden Mutter in Wladimir auf. Durch einen gleichaltrigen Freund kam er relativ spät, erst im Alter von zwölf Jahren, zum Turnsport. Sein Trainer, Nikolai Tolkatschow, wurde zeitlebens zu seinem Ziehvater. Er nahm den nicht leicht zu führenden Andrianow in seiner Wohnung auf, trainierte ihn regelmäßig, woraufhin sich auch seine schulischen Leistungen verbesserten. Er absolvierte die Pädagogische Hochschule in Wladimir in den Fächern Musik und Sport.

Ersten Erfolg erntete das Mitglied der Sportvereinigung Burewestnik im Jahr 1969, als er die sowjetische Schülerspartakiade gewann und ins Juniorennationalteam berufen wurde. Beim Juniorenturnier der sozialistischen Länder in Moskau gewann Andrianow Gold mit der Mannschaft und am Pauschenpferd. 1970 folgten bei einem Jugendwettkampf in Gottwaldov Siege im Mehrkampf, mit der Mannschaft, an den Ringen, am Barren und Reck. Bei den Turn-Weltmeisterschaften 1970 in Ljubljana reiste er als Ersatzmann der sowjetischen Seniorenmannschaft an.

Ersten Erfolg im Seniorenbereich brachten Adrianow seine Leistungen bei den Turn-Europameisterschaften 1971 in Madrid ein, wo er fünf Medaillen gewann, darunter Gold am Pauschenpferd und im Pferdsprung sowie Bronze im Kür-Sechskampf. In der Folge avancierte er zum erfolgreichsten Turner der 1970er Jahre und gewann bei großen Sportwettkämpfen mindestens eine Goldmedaille pro Jahr. Bis 1980 gewann der im Elemente-Repertoire kreative Andrianow 54 Medaillen bei internationalen Sportwettkämpfen, darunter sieben Olympiasiege bei den Spielen von München 1972, Montreal 1976 und Moskau 1980, vier Welt- und neun Europameistertitel. Bei seinen Heimspielen wurde ihm die Ehre zuteil, den olympischen Eid zu sprechen. 1982 beendete Andrianow seine Sportlerkarriere. Später arbeitete er als diplomierter Trainer und trat als Kampfrichter bei internationalen Wettkämpfen in Erscheinung.

Im Jahr 2000 wurde er gemeinsam mit der Rumänin Nadia Comăneci vom Turnweltverband Fédération Internationale de Gymnastique (FIG) zum „Turner des Jahrhunderts“ gewählt. Ein Jahr später wurde er in die International Gymnastics Hall of Fame aufgenommen.

Andrianow war mit der sowjetischen Kunstturnerin Ljubow Burda verheiratet, die 1968 und 1972 Olympiagold mit der sowjetischen Damenriege gewann. Aus der Ehe gingen zwei gemeinsame Söhne (geboren 1974 und 1980) hervor. Bis zu seinem Tod litt er lange Jahre an Multisystematrophie.

Sportliche Erfolge

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Insgesamt gewann Andrianow bei Olympia sieben Mal Gold, fünf Mal Silber und drei Mal Bronze (15 Medaillen). Damit ist er in der ewigen Bestenliste auf Platz 11 und hinter dem Japaner Sawao Katō der erfolgreichste Turner bei Olympischen Spielen. (Stand 2012) Neben den olympischen Erfolgen wurde er vier Mal Weltmeister und neun Mal Europameister.

Olympische Erfolge

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1972

  • Gold Boden
  • Silber Mannschaft
  • Bronze Pferdsprung

1976

  • Gold Zwölfkampf
  • Gold Boden
  • Gold Ringe
  • Gold Pferdsprung
  • Silber Mannschaft
  • Silber Barren
  • Bronze Pauschenpferd

1980

  • Gold Mannschaft
  • Gold Pferdsprung
  • Silber Zwölfkampf
  • Silber Boden
  • Bronze Reck

Weltmeisterschaften

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  • 1974 an den Ringen
  • 1978 im Zwölfkampf
  • 1978 an den Ringen
  • 1979 mit der Mannschaft

Europameisterschaften

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  • 1971 am Pauschenpferd
  • 1971 im Pferdsprung
  • 1973 am Boden
  • 1973 im Pferdsprung
  • 1975 im Mehrkampf
  • 1975 am Barren
  • 1975 am Boden
  • 1975 am Reck
  • 1975 im Pferdsprung

Einzelnachweise

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  1. http://www.gazeta.ru/news/sport/2011/03/21/n_1757065.shtml
  2. http://www.reuters.com/article/2011/03/21/olympics-gymnastics-andrianov-idUSLDE72K21220110321
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Commons: Nikolai Jefimowitsch Andrianow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien