Nowo-Bijskoje (russisch Ново-Бийское, deutsch Friedrichswalde, Kreis Gerdauen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny) im Rajon Prawdinsk.

Siedlung
Nowo-Bijskoje/Friedrichswalde
Ново-Бийское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Friedrichswalde (bis 1947)
Bevölkerung 68 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 065
Geographische Lage
Koordinaten 54° 26′ N, 21° 21′ OKoordinaten: 54° 26′ 10″ N, 21° 21′ 10″ O
Nowo-Bijskoje (Europäisches Russland)
Nowo-Bijskoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Nowo-Bijskoje (Oblast Kaliningrad)
Nowo-Bijskoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Nowo-Bijskoje liegt elf Kilometer nördlich der früheren Kreisstadt Schelesnodoroschny und einen Kilometer westlich des Masurischen Kanals an einer Nebenstraße, die Lipnjaki (an der früheren deutschen Reichsstraße 141) mit Perewalowo an der russischen Fernstraße R 508 verbindet. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichte

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Das einstige Friedrichswalde war eine der kommunalen Einheiten, die 1874 den neu errichteten Amtsbezirk Schloß Gerdauen bildeten[2]. Nach dessen Auflösung und kurzfristiger Zugehörigkeit zum Amtsbezirk Adamswalde (russisch: Nowo Galitscheski) kam Friedrichswalde zum Amtsbezirk Trausen[3], war und blieb stets bis 1945 dem Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen zugehörig.

Im Jahre 1910 lebten in Friedrichswalde und den Ortsteilen Vorwerk Christinenfeld, Lablack (Ljublino), Vorwerk Neuhof und Wilhelmshof (Marinowka) 218 Einwohner[4]. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 452 und betrug 1939 noch 440[5].

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Friedrichswalde 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Nowo-Bijskoje“.[6] Bis zum Jahr 2009 war der Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Wischnjowski sowjet (Dorfsowjet Wischnjowoje (Altendorf)) eingegliedert, kam dann aber – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[7] – als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny) im Rajon Prawdinsk.

Mit seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung war Friedrichswalde bis 1945 in das Kirchspiel Gerdauen[8] (russisch: Schelesnodoroschny) im gleichnamigen Kirchenkreis in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.

In der Sowjetzeit war kirchliches Leben kaum möglich. In den 1990er Jahren entstanden in der Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden, deren Nowo-Bijskoje am nächsten liegende die in Druschba ist. Sie ist Filialgemeinde der Auferstehungskirchengemeinde in Kaliningrad innerhalb der Propstei Kaliningrad[9] in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schloß Gerdauen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Trausen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis Landkreis Gerdauen
  5. Michael Rademacher: Landkreis Gerdauen (russ. Schelesnodoroschnyj). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  8. Kirchspiel Gerdauen
  9. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info