Oberes Schloss Arnstorf
Das Obere Schloss Arnstorf ist ein Wasserschloss aus dem 16./17. Jahrhundert in Arnstorf im Landkreis Rottal-Inn. Es ist unter der Aktennummer D-2-77-111-19 ein denkmalgeschütztes Baudenkmal. Die Anlage wird ferner als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-2-7442-0028 mit der Beschreibung „untertägige mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde und Funde im Bereich des Oberen Schlosses von Arnstorf mit abgegangener Vorburg sowie ehem. Wirtschaftshof, Hofmühle, Wassergraben und Gartenanlagen“ geführt.
Geschichte
BearbeitenIn der ins 15. Jahrhundert zurückgehenden Wasserburg schufen die Reichsfreiherren von Closen im 16. und 17. Jahrhundert einen repräsentativen Adelssitz. Das Schloss ging 1847 durch Heirat in den Besitz der Grafen Deym über.[1]
Baubeschreibung
BearbeitenDas denkmalgeschützte Ensemble umfasst das Obere Schloss in Arnstorf mit den zugehörigen Nebengebäuden sowie die umgebenden Grün- und Wasserflächen. Das Obere Schloss liegt westseitig vom Markt abgerückt und ist mit Mauer und Tor abgegrenzt. Der Mauer gegenüber liegen der ehemalige Jagdstadel und ein Gasthaus aus dem 18. Jahrhundert. Nordwestlich schließt die Kollbach den Schlossbereich ab. An dem Bach steht die ehemalige Hofmühle aus dem 17. Jahrhundert. Im südlichen Bereich liegt die Brauerei; der östlich vorgelagerte Wirtschaftshof wich im 19. Jahrhundert einer Vorfahrt und der Gartenanlage. Die Geschichte des Schlosses ist eng mit den Reichsfreiherren von Closen verknüpft, die wahrscheinlich aus dem Geschlecht von Mühlberg abstammen. 1253 erscheint „Wernhardus Closner“ in einer schriftlichen Quelle. 1614 wurde der Besitz auf zwei Erben aufgeteilt, wobei das Obere Schloss zunächst in den Besitz beider Brüder verblieb, 1636 ging es allein an Wolf Jacob von Closen. Durch Heirat ging es im 19. Jahrhundert in den Besitz der Grafen Deym über. Das Obere Schloss ist eine spätgotische, von Wasser umgebene Anlage; noch heute ist zu drei Seiten der Wassergraben erhalten. Der Vierflügelbau mit Arkadengang im Erdgeschoss stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Im Nordostflügel befindet sich die katholische Schlosskapelle St. Katharina. Bei der Gütertrennung verblieb die Hofmühle beim oberen Anteil, ebenso das Brauhaus. Bis heute bildet der Schlossbezirk eine geschlossene bauliche und funktionale Einheit.[2]
Literatur
Bearbeiten- Sixtus Lampl, Wilhelm Neu: Niederbayern. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band II). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52393-7.
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag zu Arnstorf, Oberes Schloss, Schloss in der privaten Datenbank Alle Burgen.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Geschichte von Arnstorf
- ↑ Denkmalliste für Arnstorf (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
Koordinaten: 48° 33′ 39,7″ N, 12° 48′ 57,5″ O