Röblingen am See
Röblingen am See ist ein Ortsteil der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt.
Röblingen am See Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land
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Koordinaten: | 51° 28′ N, 11° 40′ O |
Höhe: | 96 m ü. NHN |
Fläche: | 13,55 km² |
Einwohner: | 2752 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 203 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 |
Postleitzahl: | 06317 |
Vorwahl: | 034774 |
Lage von Röblingen am See in Seegebiet Mansfelder Land
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Geografie
BearbeitenRöblingen am See liegt ca. 12 km südöstlich von Lutherstadt Eisleben am Bach Weida.[2] Der Salzige See, von dem der Namenszusatz am See stammt, wurde zur Sicherung des nahen Kupferschiefer- und Steinsalzbergbaues vor Sickerwässern bis 1894 künstlich trockengelegt. Er befand sich in der weiten Ebene zwischen Röblingen, Aseleben, Erdeborn und Wansleben am See. Das in diese Ebene einfließende Wasser wird bis in die Gegenwart in Gräben gesammelt und bei Rollsdorf mit Pumpen in die höher gelegene Salza abgeleitet.
Als Ortsteile der ehemaligen Gemeinde waren ausgewiesen:
- Neue Siedlung
- Oberröblingen
- Unterröblingen
Geschichte
BearbeitenIn einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Röblingen gemeinsam mit den anderen drei Orten mit diesem Namen als zehntpflichtiger Ort Rebiningi im Friesenfeld erstmals schriftlich erwähnt. 932 wurde Röblingen am See in einer Urkunde Heinrichs I. in pago friesonoueld in comitatu sigfridi liegend als seorebininga verzeichnet.
Auf halben Wege zwischen Röblingen am See und Erdeborn befindet sich der stillgelegte Kalischacht der ehemaligen „Adler-Kaliwerke AG“. Hier wurde in den Jahren 1909 bis 1925 Kalisalz in einer Teufe bis 596 m abgebaut und in der angeschlossenen Düngemittelfabrik weiterverarbeitet. Zur Erinnerung an die drei örtlich wichtige Wirtschaftszweige wurde 1982 ein Betondenkmal aufgestellt, das einen Bergmann, eine Bäuerin und einen Fischer zeigt.
Unterröblingen und Oberröblingen waren bis zum Zusammenschluss zur Gemeinde Röblingen am See am 1. Juli 1950 eigenständige Gemeinden.
Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Röblingen am See, Amsdorf, Aseleben, Erdeborn, Hornburg, Lüttchendorf, Neehausen, Seeburg, Stedten und Wansleben am See zur Einheitsgemeinde Seegebiet Mansfelder Land zusammen.[3] Gleichzeitig wurde die Verwaltungsgemeinschaft Seegebiet Mansfelder Land, zu deren Verwaltungssitz Röblingen am See gehörte, aufgelöst.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenOberröblingen
BearbeitenJahr | 1784 | 1875 | 1880 | 1890 | 1910 |
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Einwohner | 190 | 777 | 1008 | 1756 | 2401 |
Unterröblingen
BearbeitenJahr | 1784 | 1875 | 1880 | 1890 | 1910 |
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Einwohner | 130 | 303 | 407 | 602 | 1675 |
Röblingen
BearbeitenJahr | 1970 | 2004 | 2008 | 2015 |
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Einwohner | 5789 | 3110 | 3002 | 2752 |
Politik
BearbeitenOrtschaftsrat
BearbeitenDem Ortschaftsrat gehören 5 Personen an, darunter Ortsbürgermeister Ronald Lange.[7]
Wappen und Flagge
BearbeitenBlasonierung: „Geteilt Blau über Gold; oben aus einem silbernen Boot wachsend ein linksgewendeter silberner Fischer mit einem silbernen Fisch an der Angel, unten ein stehender schwarzer Rabe mit goldenem Ring im silbernen Schnabel.“ | |
Wappenbegründung: Mit dem Boot gibt das Wappen einen Hinweis auf den nahe gelegenen See. Der Rabe weist auf die Herren von Rebeningen hin, die hier wie auch in umliegenden Orten wie Eisdorf langjährig begütert waren und den Vogel in ihrem Wappen führten.[8] |
Die Farben der ehemaligen Gemeinde sind Schwarz - Gold (Gelb). Die Flagge der ehemaligen Gemeinde Röblingen am See zeigt die Farben Schwarz und Gelb in Längsrichtung geteilt sowie in der Mitte das Gemeindewappen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
BearbeitenIm Ortskern befindet sich die evangelische St.-Stephanus-Kirche. Ihre Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda.
In der Nähe des Bahnhofs steht die katholische St.-Anna-Kirche, sie wurde 1891 erbaut. Ihre Gemeinde gehört zur Pfarrei St. Bruno Querfurt, in der Pastoralregion Mansfelder Land.
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Im Sommer jedes Jahres wird das Fest am Salzigen See veranstaltet.
- Das von der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes veranstaltete Osterfeuer zählt zu den größten Festen in der Region. Es findet jährlich am Gründonnerstag statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenZur Bundesstraße 80, die die Lutherstadt Eisleben und Halle (Saale) verbindet, sind es in nördlicher Richtung 3 km. Die A 38 verläuft in 5 km Entfernung südlich der Stadt.
Der Bahnhof Röblingen am See liegt an der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden. Er war von 1884 bis 2003 Ausgangspunkt der Bahnstrecke Röblingen am See–Vitzenburg, von der nur noch ein Reststück im Güterverkehr bedient wird. Von 1876 bis 1992 war dem Bahnhof das Bahnbetriebswerk Röblingen am See angegliedert.
Literatur
Bearbeiten- Willi Ule: Die Mansfelder Seen und die Vorgänge an denselben im Jahre 1892. erschienen 1895, eine neue Auflage erschien im Dingsda-Verlag, Querfurt 1994, ISBN 3-928498-29-0
- Hermann Etzrodt, Kurt Kronenberg: Die Herrschaft Röblingen. Geschichte und Geschichten der alten Seedörfer am Südufer des ehemaligen Salzigen Sees - Oberröblingen Unterröblingen Amsdorf Wansleben. Eisleben, 1931.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ortsteile der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land. Abgerufen am 9. Oktober 2022.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- ↑ Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 19, Teil 8, Die kirchliche Entwicklung im Kommissariat Magdeburg vom Ende des Kulturkampfes bis zum Sturz der Monarchie 1887–1918. St. Benno Verlag, Leipzig 1978, S. 59. (Einwohnerzahlen 1784–1890 und 1970)
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 4. Mai 2023 (Einwohnerzahlen 1910).
- ↑ Ortsteile der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land. Abgerufen am 9. Oktober 2022. (Einwohnerzahl 2015)
- ↑ Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land: Röblingen am See. Abgerufen am 21. Januar 2024.
- ↑ Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde, Band 13, 1881, S. 276–277