Der Oberursel U O war ein kurz vor dem Ersten Weltkrieg erschienener Flugmotor und der erste deutsche Umlaufmotor, der in diesem Konflikt eingesetzt wurde. Er war eine Lizenzproduktion des französischen Gnome Lambda.

Das französische Ausgangsmuster des U O, der Gnome Lambda

Entwicklung

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Das französische Unternehmen Gnôme entwarf mit dem Siebenzylinder-Sternmotor Lambda den ersten Umlaufmotor überhaupt. Die Konstruktion wurde ab 1906 entwickelt und im Dezember 1908 auf dem Pariser Luftfahrtsalon erstmals präsentiert. Die Motorenfabrik Oberursel erwarb 1913 die Lizenzrechte und begann noch im selben Jahr mit der Produktion mit automatischen Einlassventil im Kolbenboden unter der Bezeichnung U O oder kurz Gnôme. Der Verkaufspreis eines Motors lag bei 9000 Mark. Die französische Bezeichnung wurde nach Kriegsbeginn durch das deutsche „Gnom“ ersetzt. Als Nachfolger erschien 1915 der Neunzylindermotor U I.

Verwendung

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U O in einer Fokker E I

Technische Daten

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Kenngröße Daten[1]
Hersteller Motorenfabrik Oberursel AG
Entwicklungsland Deutsches Reich  Deutsches Reich
Entwicklungsjahr 1913
Bauform luftgekühlter Siebenzylinder-Umlaufmotor
Bohrung 124 mm
Hub 140 mm
Hubraum 11,82 l
Länge 1179 mm
Breite 1020 mm
Höhe 1020 mm
Masse 87 kg
effektive Leistung 84 PS (62 kW) am Boden
Nennleistung 80 PS (59 kW) bei 1190/min
Kraftstoffverbrauch 315 g/PSh
Schmierstoffverbrauch 80 g/PSh

Literatur

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  • Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann: Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 2. Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2.
  • Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 9. Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6.
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Commons: Oberursel U.0 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. E. S. Mittler & Sohn, Augsburg 1994, ISBN 3-89350-693-4, S. 172.