Olympische Sommerspiele 1952/Leichtathletik – 50 km Gehen (Männer)

Das 50-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki wurde am 21. Juli 1952 ausgetragen. 31 Athleten nahmen teil, von denen 28 den Wettbewerb beenden konnten. Start und Ziel war das Olympiastadion in Helsinki.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 50-km-Gehen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 31 Athleten aus 16 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Helsinki
(Start und Ziel)
Wettkampfphase 21. Juli 1952
Medaillengewinner
ItalienItalien Giuseppe Dordoni (ITA)
Tschechoslowakei Josef Doležal (TCH)
Ungarn 1949 Antal Róka (HUN)
1948 1956
Fahnen vor dem olympischen Dorf Käpylä

Olympiasieger wurde der Italiener Giuseppe Dordoni. Er gewann vor dem Tschechoslowaken Josef Doležal und dem Ungarn Antal Róka.

Weltrekorde wurden damals im 50-km-Gehen außer bei Meisterschaften und Olympischen Spielen wegen der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten noch nicht geführt.

Bestehende Rekorde

Bearbeiten
Weltbestleistung 4:23:40 h Josef Doležal (Tschechoslowakei  Tschechoslowakei) Poděbrady, Tschechoslowakei 4. August 1946[1]
Olympischer Rekord 4:30:41,4 h Harold Whitlock (Vereinigtes Konigreich  Großbritannien) OS Berlin, Deutsches Reich 5. August 1936

Rekordverbesserung

Bearbeiten

Der italienische Olympiasieger Giuseppe Dordoni verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Wettbewerb am 21. Juli um 2:33,4 min auf 4:28:08 h. Die Weltbestleistung verfehlte Dordoni um 4:28 min.

Streckenführung

Bearbeiten

Ausgangspunkt war das Olympiastadion. Nach Verlassen des Stadions führte die Route über die Hauptstraße 45 nach Norden. Dabei wurden das olympische Dorf in Käpylä sowie der Flughafen Helsinki-Vantaa passiert und die Stadt Vantaa mit ihrem Stadtteil Tikkurila durchquert. Bei der Ortschaft Tuusula gab es eine Wendemarke. Von dort ging es auf dem gleichen Weg zurück zum Olympiastadion. Der gesamte Streckenverlauf führte abgesehen von den kurzen Abschnitten auf der Aschenbahn im Stadion über Asphalt.[2]

Durchführung des Wettbewerbs

Bearbeiten

Es gab keine Vorkämpfe. Alle Starter traten am 21. Juli gemeinsam zum Wettbewerb an.

Endergebnis

Bearbeiten
 
Harold Whitlock, Olympiasieger von 1936, kam hier auf den elften Platz

Datum: 11. Juli 1952, 14:00 Uhr[3]

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Giuseppe Dordoni Italien  Italien 4:28:07,8 h OR
2 Josef Doležal Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 4:30:17,8 h
3 Antal Róka Ungarn 1949  Ungarn 4:31:27,2 h
4 Rex Whitlock Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 4:32:21,0 h
5 Sergei Lobastow Sowjetunion 1923  Sowjetunion 4:32:34,2 h
6 Wladimir Uchow Sowjetunion 1923  Sowjetunion 4:32:51,6 h
7 Dumitru Paraschivescu Rumänien 1952  Rumänien 4:41:05,2 h
8 Ion Baboie Rumänien 1952  Rumänien 4:41:52,8 h
9 John Ljunggren Schweden  Schweden 4:43:45,2 h
10 Giuseppe Kressevich Italien  Italien 4:44:30,2 h
11 Harold Whitlock Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 4:45:12,6 h
12 Sándor László Ungarn 1949  Ungarn 4:45:55,8 h
13 Rudi Lüttge Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 4:47:28,6 h
14 Pekka Viljanen Finnland  Finnland 4:49:16,4 h
15 Donald Tunbridge Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 4:50:40,4 h
16 Raymond Lesage Frankreich 1946  Frankreich 4:52:37,8 h
17 Edgar Bruun Norwegen  Norwegen 4:52:48,4 h
18 Claude Hubert Frankreich 1946  Frankreich 4:55:28,2 h
19 Salvatore Cascino Italien  Italien 4:55:28,2 h
20 Harry Kristensen Danemark  Dänemark 4:57:35,8 h
21 Jean Strunc Frankreich 1946  Frankreich 4:59:08,2 h
22 Adolf Weinacker Vereinigte Staaten 48  USA 5:01:00,4 h
23 Pawel Kasankow Sowjetunion 1923  Sowjetunion 5:02:37,8 h
24 Gilbert Marquis Schweiz  Schweiz 5:02:56,2 h
25 Ferd Hayward Kanada 1921  Kanada 5:04:40,4 h
26 René Charrière Schweiz  Schweiz 5:08:59,0 h
27 Gerhard Winther Norwegen  Norwegen 5:11:40,2 h
28 Åke Söderlund Schweden  Schweden 5:30:56,6 h
DSQ John Deni Vereinigte Staaten 48  USA
Leo Sjogren Vereinigte Staaten 48  USA
Guillermo Weller Argentinien  Argentinien
DNS Baruch Elias Rumänien 1952  Rumänien
Werner Ljunggren Schweden  Schweden

Der Olympiasieger von 1948 John Ljunggren führte das Starterfeld bis Kilometer dreißig an. Ljunggren musste jedoch der Kälte und dem hohen Tempo Tribut zollen und wurde von Giuseppe Dordoni abgelöst, der sich anfangs sehr zurückgehalten hatte und dann immer stärker aufkam.

Dordoni, Europameister von 1950, baute seinen Vorsprung anschließend bis zum Ziel hin auf mehr als drei Minuten aus. Er gewann unangefochten die Goldmedaille vor dem Inhaber der Weltbestleistung Josef Doležal – zwei Jahre später in Bern Europameister im 10.000-Meter-Gehen – und dem Ungarn Antal Róka.

Ljunggren wurde schließlich Neunter, Harold Whitlock, der Sieger von 1936, kam auf Platz elf. Harold Whitlocks Bruder Rex Whitlock war fast sieben Minuten schneller und erreichte das Ziel als Vierter. Giuseppe Dordoni verbesserte Harold Whitlocks olympischen Rekord um mehr als zweieinhalb Minuten. Die Weltbestleistung war allerdings noch einmal um ca. viereinhalb Minuten besser.[4]

Literatur

Bearbeiten
  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 88f
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. IAAF Statistics Handbook, Berlin 2009 Seite 566 (engl.) (Memento vom 29. Juni 2011 im Internet Archive)
  2. Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 306, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 2. August 2021
  3. Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 266, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 2. August 2021
  4. Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 256f, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 2. August 2021