Olympische Sommerspiele 1968/Leichtathletik – Speerwurf (Frauen)

Der Speerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde am 14. Oktober 1968 im Estadio Olímpico Universitario ausgetragen. 16 Athletinnen nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 16 Athletinnen aus 11 Ländern
Wettkampfort Estadio Olímpico Universitario
Wettkampfphase 14. Oktober 1968
Medaillengewinnerinnen
Angéla Németh (Ungarn 1957 HUN)
Mihaela Peneș (Rumänien 1965 ROU)
Eva Janko (Osterreich AUT)

Olympiasiegerin wurde die Ungarin Angéla Németh, die nach ihrer Heirat als Angéla Ránky an den Start ging. Sie gewann vor der Rumänin Mihaela Peneș und der Österreicherin Eva Janko.

Für die BR Deutschland – offiziell Deutschland – startete Ameli Koloska, die Platz sieben erreichte.
Neben Medaillengewinnerin Janko nahm auch die Österreicherin Erika Strasser teil. Ihr gelang kein gültiger Versuch.
Athletinnen aus der DDR (offiziell Ostdeutschland), der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

Bearbeiten
Weltrekord[1] 62,40 m Jelena Gortschakowa (Sowjetunion 1955  Sowjetunion) Qualifikation OS Tokio, Japan 16. Oktober 1964
Olympischer Rekord
 
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier 1968

Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die ungarische Olympiasiegerin Angéla Németh verfehlte den Rekord mit ihrem besten Wurf um 2,04 m.

Durchführung des Wettbewerbs

Bearbeiten

Die Athletinnen traten am 14. Oktober um 15:30 Uhr (Ortszeit Mexiko-Stadt (UTC −6)[2] zum Wettkampf an. Aufgrund der geringen Zahl der Teilnehmerinnen wurde auf eine Qualifikationsrunde verzichtet. Jede Werferin hatte zunächst drei Versuche. Erstmals konnten die besten acht – und nicht wie bis 1964 die besten sechs – Athletinnen anschließend drei weitere Würfe durchführen.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

x ungültig

Datum: 14. Oktober 1968, 15:30 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat
1 Angéla Németh Ungarn 1957  Ungarn 57,66 m 60,36 m 55,56 m 57,54 m x 53,30 m 60,36 m
2 Mihaela Peneș Rumänien 1965  Rumänien 59,92 m 54,68 m x 51,40 m 58,36 m x 59,92 m
3 Eva Janko Osterreich  Österreich 54,60 m x x 46,44 m 46,24 m 58,04 m 58,04 m
4 Márta Rudas Ungarn 1957  Ungarn 56,38 m x x 51,60 m x 52,68 m 56,38 m
5 Daniela Jaworska Polen 1944  Polen 55,78 m 56,06 m 52,34 m 51,88 m x 53,20 m 56,06 m
6 Nataša Urbančič Jugoslawien  Jugoslawien 53,80 m x 55,42 m x x - 55,42 m
7 Ameli Koloska Deutschland BR  BR Deutschland 53,54 m 54,08 m x 54,00 m 55,20 m x 55,20 m
8 Kaisa Launela Finnland  Finnland 53,96 m 51,44 m x x x x 53,96 m
9 Barbara Friedrich Vereinigte Staaten  USA 53,44 m 51,00 m 52,16 m nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
53,44 m
10 Lidija Tsimosch Sowjetunion 1955  Sowjetunion x x 53,40 m 53,40 m
11 RaNae Bair Vereinigte Staaten  USA 49,54 m 48,08 m 53,14 m 53,14 m
12 Lucyna Krawcewicz Polen 1944  Polen 51,54 m x x 51,54 m
13 Jay Dahlgren Kanada  Kanada 51,34 m 51,10 m 48,04 m 51,34 m
14 Walentina Ewert Sowjetunion 1955  Sowjetunion x 51,16 m x 51,16 m
15 Sue Platt Vereinigtes Konigreich  Großbritannien x 44,94 m 48,52 m 48,52 m
NM Erika Strasser Osterreich  Österreich x x x ogV

Im Speerwurf der Frauen gab es keine ausgesprochene Favoritin. Die Olympiasiegerin von 1964, Mihaela Peneș, war bei den Europameisterschaften 1966 Zweite geworden. Europameisterin Marion Lüttge aus der DDR war hier in Mexiko-Stadt nicht am Start. Die 60-Meter-Marke wurde nach wie vor nur von wenigen Werferinnen erreicht oder übertroffen.

Zunächst ging Peneș mit ihrem ersten Wurf auf 59,92 m in Führung. Sie lag damit gut zwei Meter vor der Ungarin Angéla Németh. Es folgten Némeths Landsfrau Márta Rudas und die Polin Daniela Jaworska. In Runde zwei übertraf Németh die 60-Meter-Marke und setzte sich an die Spitze vor Peneș, Rudas und Jaworska blieben auf den Plätzen drei und vier. Bis zum fünften Versuch änderte sich nichts an dieser Reihenfolge. Im letzten Durchgang verbesserte sich die Österreicherin Eva Janko um dreieinhalb Meter und kletterte vom achten auf den dritten Platz. Damit waren die Medaillen vergeben, neue Rekorde gab es nicht.[4]

Angéla Németh errang den ersten ungarischen Olympiasieg im Speerwurf der Frauen.

Literatur

Bearbeiten
  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969 S. 392
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Javelin throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 26. September 2021
  2. The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. 3 digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 10, digital.la84.org, abgerufen am 25. September 2021
  3. The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. 3 digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 538, digital.la84.org, abgerufen am 25. September 2021
  4. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 392