Das Paez (mit span. Akzentuierung: Paez, Eigenbezeichnung: Nasa Yuwe) ist eine Sprache, die vom Volk der Paez (Eigenbezeichnung: Nasa) gesprochen wird, das im Andengebiet von Kolumbien lebt, insbesondere im Departamento del Cauca.

Paez

Gesprochen in

Kolumbien
Sprecher 70.000–80.000 (Stand von 2000)
Linguistische
Klassifikation

Isolierte Sprache

Sprachcodes
ISO 639-3

pbb

Paez (Sprache).

Genealogische Klassifikation

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Es ist umstritten, zu welcher Sprachfamilie das Paez gehört. Einige gliedern es den Chibcha- oder Makro-Chibcha-Sprachen an, andere ordnen es den Barbacoa-Sprachen zu. Andere wiederum sehen es als isolierte Sprache an. Greenberg (1987) schlägt eine große Gruppe Chibcha-Paez vor, Uricoechea (1887) hingegen hob die Beziehungen des Paez zu den Andensprachen, wie z. B. dem Quechua, hervor.

Sprachliche Situation

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Gegenwärtig wird das Paez von mehr als 100.000 Menschen gesprochen, wobei die Tendenz zur Abnahme der Sprecherzahl nachlässt, da es fundierte phonologische und grammatikalische Studien sowie Wörterbücher und Fibeln gibt, so dass sich die Programme zum Erhalt der Sprache, der Unterricht des Paez und der Unterricht auf Paez verstärken, und zwar im Kontext offizieller und nicht-offizieller Programme der etnoeducación, die eine Priorität der einheimischen Behörden darstellen und gleichzeitig die Intensivierung der eigenen Kommunikationsmedien anspornen, wie z. B. Radio Payumat oder Radio Nasa.

Sprachliche Charakteristik

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Phonologie

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Das Paez unterscheidet die Vokale a, e, i und u, die auch nasaliert, lang bzw. lang und nasaliert sein können.

Die Sprache hat 38 konsonantische Phoneme, darunter palatalisierte, aspirierte und pränasalierte.

Grammatik

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Bei den Personalpronomen der ersten und zweiten Person Singular werden die Genera „feminin“ und „maskulin“ unterschieden, der Plural beider Personen leitet sich in jedem Fall von der femininen Form ab. Die dritte Person ist in dieser Hinsicht neutral:

ich andy (maskulin), ũ’cue (feminin)
du indy (maskulin), i’cue (feminin)
er, sie, es cyãa/tyãa
wir cue’sh
ihr i’cue’sh
sie cyãawe’sh/tyãawe’sh

(nach Slocum/Gerdel 1983)

Am Verb werden mit Hilfe von Suffixen Tempus, Aspekt und Modus bezeichnet, in der zweiten Person zusätzlich das feminine bzw. maskuline Genus. Das Verb kann mit Präfixen der Intensität versehen werden.

Die Substantive werden mit Hilfe von Suffixen dekliniert, welche die Kasus Nominativ, Akkusativ, Dativ, Ablativ, Lokativ und Instrumental bezeichnen sowie mit Hilfe von Postpositionen.

Es handelt sich um eine agglutinierende Sprache. Die Grundwortstellung ist Subjekt-Objekt-Verb. Das Adjektiv folgt dem Substantiv.

Zahlwörter

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Ab „sieben“ werden im Paez die spanischen Zahlwörter verwendet, für „zehn“ existiert jedoch ein eigenes Wort (nach Slocum/Gerdel 1983):

eins teech
zwei e’nz
drei tecj
vier pajnz
fünf tajts
sechs teesacy
sieben siete
acht ocho
neun nueve
zehn csemba

Literatur

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  • Eugenio del Castillo y Orozco (hrsg. von Ezequiel Uricoechea): Vocabulario Paez-Castellano. Paris 1877.
  • Ingrid Jung: Grammatik des Páez. Dissertation, Osnabrück 1989.
  • Rocío Nieves Oviedo et al.: Estudios Fonológicos de la Lengua Paez (Nasa Yuwe). Bogotá 1991.
  • Tulio Rojas Curieux et al.: Estudios Gramaticales de la Lengua Paez (Nasa Yuwe). Bogotá 1991.
  • Marianna C. Slocum: Gramática Paez. Lomalinda (Meta) 1986.
  • Marianna C. Slocum u. Florence L. Gerdel: Diccionario Paez-español/español-Paez. Townsend, Lomalinda (Meta) 1983.
  • Josef Drexler: Öko-Kosmologie – die vielstimmige Widersprüchlichkeit Indioamerikas. Ressourcenkrisenmanagement am Beispiel der Nasa (Paez) von Tierradentro, Kolumbien. Habilitation, Münster 2009.
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