Pagram

Ortsteil der Stadt Frankfurt (Oder)

Pagram ist ein Teil des Ortsteils Rosengarten/Pagram der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) südöstlich von Berlin in Brandenburg.

Rosengarten/Pagram
Koordinaten: 52° 20′ N, 14° 28′ OKoordinaten: 52° 19′ 30″ N, 14° 27′ 33″ O
Eingemeindung: 1947
Postleitzahl: 15234
Vorwahl: 0335
Karte
Gebietsgliederung Frankfurt Oder, Lage Rosengarten/Pagram hervorgehoben
Blick von Osten auf Pagram
Blick von Osten auf Pagram

Geografie

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Während der Weichseleiszeit machte das Gletschereis einen Bogen von Döbberin über Rosengarten, südlich an Booßen vorbei, weiter über Beresinchen bis nach Kunowice. Als das Eis taute, floss das Schmelzwasser oberhalb von Frankfurt nach Süden. Man nimmt an, dass ein kleiner Nebenstrom aus dem Sandgrund und Langen Grund bei Güldendorf in diesen Strom mündete. Das Wasser sammelte sich in einer Rinne, dem sogenannten Warschau-Berliner Urstromtal. Es bildete sich eine Endmoränenlandschaft mit größeren Erhebungen, die Ablagerungen westlich der Oder bildeten eine Hochfläche, das heutige Lebuser Land. Die Findlinge, welche zurückblieben, wurden vom Eis aus Skandinavien bis in der Region transportiert.

Gemeindegliederung

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Pagram gehört seit 1950 zu Rosengarten.[1] Pagram liegt etwa 8 Kilometer westlich von Frankfurt (Oder).

Geschichte

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In einer Urkunde des Jahres 1336 findet sich der Name mit „Jacobo de podegrin“ erstmals. Die Schreibweise ändert sich häufig. So findet sich der Jacobo in einer Urkunde von 1338 als podegrim, 1405 Pedegrim, 1438 Podagrym, 1441 das dorff pagerem, 1460 Pogerim.[2]

 
Flur der mittelalterlichen Siedlung Pagram

Die mittelalterliche Siedlung erstreckte sich etwa 500 Meter zu beiden Seiten des Pagrambaches. Das kleine Angerdorf hatte 16 Höfe mit 64 Hufen und wurde während des Baues der Autobahn 1935 entdeckt. Einst standen dort frühdeutsche Fachwerkbauten und vermutlich waren bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts noch Reste der ursprünglich vorhandenen Steinkirche zu sehen.

Der Name Podegrin ist slawischen Ursprungs und wandelte sich zu Pagram, so liest man in einer Urkunde des Jahres 1495 das „dorff pagerem“.[3] Es ist damals bereits eine Wüstung und lag westlich der Stadt Frankfurt (Oder).[4] Auf seinem Grund entstand das spätere Rosengarten. Die Feldmark wurde umgangssprachlich auch Payram, Bairam oder Bagram genannt.

Ab etwa 1600 teilten sich Lichtenberg und Rosengarten die Feldmark und nutzten sie als Meierei und Vorwerk. So entstand aus dem Vorwerk das heutige Dorf Pagram, eine in den 2000/2010er Jahren gefragte Wohngegend. Das neue Dorf liegt etwa zwei Kilometer vom ehemaligen Dorf entfernt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Brücke der Ortsverbindungsstraße Rosengarten-Pagram über die Eisenbahn

Schulen befinden sich in Frankfurt (Oder).

Tourismus und Kultur

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Auf Grund der günstigen Verkehrsanbindung und der vorhandenen Übernachtungsmöglichkeiten im Ort stehen Besuchern alle kulturellen Einrichtungen der Stadt Frankfurt (Oder) und des nahen Słubice zur Verfügung. Besuche ins nahe Schlaubetal sind ebenfalls möglich.

 
Großer Stein, Filipstad-Granit, Herkunft südliches Mittelschweden

Im Stadtwald gibt es einen Wildpark, welcher auf einem ehemaligen Schießplatzgelände entstand. Wanderer auf den Wanderpfaden des Stadtwaldes können alte Stieleichen besuchen[5] und Findlinge entdecken. Der Findling Großer Stein mit etwa 14 Tonnen stammt ursprünglich aus der Nähe von Pagram. Nach dem Ausgraben wurde er im Auftrag des damaligen Gutsbesitzers an den nordöstlichen Rand des Stadtwaldes bei Rosengarten transportiert. Badegäste können die umliegenden Seen nutzen.

Literatur

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  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VII: Lebus. Bearb. von Peter P. Rohrlach. Weimar: Böhlau, 1983, Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam
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  • RLOOCK: Von reichen und fleißigen Pagramern. In: Website Märkische Oderzeitung. Märkisches Verlags- und Druckhaus GMBH & CO. KG, 20. Mai 2005, archiviert vom Original;.
  • Claudia Theune-Vogt: Pagram – ein mittelalterliches Dorf mit vielfältigem Handwerk vor den Toren der Hansestadt Frankfurt (Oder). Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 26. Februar 2011.

Einzelnachweise

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  1. Bernd Mattick: 500 Jahre Rosengarten. (PDF; 4.93 MB) Ortsverein Rosengarten e.V., 1995, S. 7, abgerufen am 6. Mai 2019.
  2. Cornelia Willich: Die Ortsnamen des Landes Lebus. Mit einem siedlungsgeschichtlichen Beitrag von Rolf Barthel. In: Brandenburgisches Namenbuch. Band 8 gleichzeitig Berliner Beiträge zur Namenforschung Band 9. Boehlaus Herrmann Nachf., Weimar 1994, ISBN 3-7400-0918-7, S. 68.
  3. Adolph Friedrich Johann Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Hrsg.: G. Reimer. Band 1, Nr. 23. Berlin 1862, S. 215 (wikimedia.org [abgerufen am 18. Juli 2010]).
  4. Claudia Theune: "das dorff pagerem": Die mittelalterliche Wüstung Pagram. Arbeitsberichte zur Bodendenkmalpflege in Brandenburg. Hrsg.: Franz Schopper. Brandenburgisches Landesamt f. Denkmalpflege, 2008, ISBN 978-3-910011-48-9.
  5. 1. Verordnung zur Unterschutzstellung von Einzelbäumen und besonders schützenswerten Baumgruppen als Naturdenkmale. Anlage: Auflistung der geschützten Bäume. (PDF; 19.6 kB) In: Amt für Umweltschutz, Landwirtschaft und Forsten. Stadt Frankfurt (Oder), 30. Juni 1999, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. Februar 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.frankfurt-oder.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.