Paul Schwarzkopf

österreichischer Erfinder und Industrieller

Paul Schwarzkopf (geboren 13. April 1886 in Prag, Österreich-Ungarn; gestorben 27. Dezember 1970 in Reutte) war ein österreichischer Erfinder und Industrieller. Schwarzkopf gilt auch als Pionier der Pulvermetallurgie.

 
Paul Schwarzkopf (Ende der 1950er Jahre)

Paul Schwarzkopf war ein Sohn des Geschäftsführers Heinrich Schwarzkopf und der Adele Turnovsky. Nach dem Studium der technischen Wissenschaften in Prag (wo er auch beim Corps Austria aktiv wurde, später aber wieder ausschied) und Berlin gelang ihm 1911 in der italienischen Glühlampenfabrik „Lampada Zeta“ in Alpignano bei Turin die Erfindung des gezogenen Wolframfadens. Dieser duktile Faden wurde ab 1913 in einer von Schwarzkopf mit seinem Partner Karl Chvalov gegründeten Firma in Berlin industriell hergestellt. Im Ersten Weltkrieg diente Schwarzkopf zunächst in einem böhmischen Regiment, kam dann nach Tirol zur Reserveoffiziersschule in Innsbruck und sodann an die Südfront. Seit 1909 war er Partner der „Deutschen Glühfadenfabrik“ in Berlin. 1920 gründete er mit seinem Freund Dr. Richard Kurtz die „Naamlooze Vennootschap Vereenigte Draadfabricken“ (N.V.V.D.) in Nijmegen/Niederlande zur Erzeugung von Wolframdraht. 1921 gründete er in Reutte die Metallwerk Plansee GmbH, die heutige Plansee Group.[1] 1922 konnte der Reuttener Rechtsanwalt Hermann Stern Paul Schwarzkopf zur Gründung der Metallhütte Plansee bewegen.[2] Nach dem „Anschluss“ jedoch wurde sein Vermögen von den Nationalsozialisten eingezogen und die Firma zugunsten der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) „arisiert“. Da er nach den „Nürnberger Gesetzen“ als Jude galt, musste er gemeinsam mit seiner Familie emigrieren und ging in die USA. 1947 kehrten er und seine Familie wieder nach Österreich zurück und stellten ein Rückstellungsgesuch für die Firma sowie Entschädigungsansprüche für den geraubten Privatbesitz, denen 1952 entsprochen wurde. Die Eröffnung seiner „Planseeschule“ als neuer Schultyp für das technische Zeitalter am Bundesrealgymnasium Reutte erfolgte 1952.

1. Ehe: Emma Sophia Gebauer

  • Sohn Wilhelm (geb. 1. März 1907 in Berlin – gest. 15. August 1954 in New York)

2. Ehe: Maria (Mary) Mondini (geb. 14. Juli 1901 in Innsbruck – gest. 11. März 1978 Breitenwang) Paul Schwarzkopf heiratete Maria 1930 in Breslau

  • Sohn Walter Max (geb. 30. Oktober 1931 in Füssen – gest. 11. Juli 1978 in Breitenwang)[3]

Ehrungen

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Schriften

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  • Das Leben der Metalle. Wien, Bergland Verlag 1961
  • Cemented Carbides. New York: Macmillan Co. 1960
  • Geschichten aus Molybdänemark. Füssen, Winter 1955
  • Hartstoffe und Hartmetalle. Wien, Springer 1953
  • Powder metallurgy. New York, Macmillan 1947

Literatur

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  • Paul Schwarzkopf: Geschichten aus Molybdänemark, Band 1: Füssen 1955, Band 2: Wien 1959 (Autobiographie)
  • Wolfgang Meixner, "Arisierung" der Tiroler Industrie am Beispiel der Jenbacher Berg- und Hüttenwerke sowie des Metallwerkes Plansee, in: Österreich in Geschichte und Literatur mit Geographie, 45. Jahrgang, Heft 5–6 (2001), S. 313–329.
  • Herbert Buzas: Die Metallwerk Plansee A. G. und ihr Gründer Prof. Dr.Ing. Dr. techn. h. c. Paul Schwarzkopf, in: Beiträge zur Technikgeschichte Tirols, 1/1969, S. 23–30.
  • Peter Paschen: Schwarzkopf, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 30 f. (Digitalisat).
  • Schwarzkopf, Paul, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 679f.
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Commons: Paul Schwarzkopf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die Entwicklung der Plansee-Gruppe seit 1921. Abgerufen am 22. Oktober 2012
  2. Richard Lipp: Reutte und Breitenwang. Sutton Verlag GmbH, 2009, ISBN 978-3-86680-498-2 (com.ng [abgerufen am 26. Mai 2022]).
  3. http://www.hohenemsgenealogie.at/gen/familygroup.php?familyID=F2550&tree=Hohenems