Pechsieder, auch Pechbrenner,[1] mittelalterlich auch bëcher oder bëcherer,[2] gewannen durch die Trennung von Harz oder Holzteer von Nadelbäumen (Kiefern und Fichten) mittels Erhitzen oder Destillieren von den flüchtigen Bestandteilen und vom Wasser Pech. Der dunkelfarbige Stoff diente diversen Zwecken wie u. a. zum Auspichen von Bierfässern (Pichpech), zur Herstellung von Terpentinöl, Heilsalben, Wagenschmiere, Leder- und Schuhpasten oder zum Kalfatern von Schiffsrümpfen (Schiffspech).

Besonders in deutschen Wäldern wurde der dazumal wichtige Handelsgegenstand in den Pechhütten gewonnen.

In Österreich ist der Pechbrenner eine Person, die aus Schwarzkiefern Harz gewinnt; siehe Pecherei.

Literatur

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  • Rudi Palla: Das Lexikon der untergegangenen Berufe. Eichborn, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-8289-4152-4.
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Einzelnachweise

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  1. Pechsieder. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 13: N, O, P, Q – (VII). S. Hirzel, Leipzig 1889 (woerterbuchnetz.de). Pechbrenner. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 13: N, O, P, Q – (VII). S. Hirzel, Leipzig 1889, Sp. 1518 (woerterbuchnetz.de).
  2. Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Wörterbuch, 1, Sp. 137 im Wörterbuchnetz